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    "Findet Nemo" wäre beinahe ohne Pixar fortgesetzt worden: Das waren die ursprünglichen Pläne für Teil 2 des Animations-Megahits
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sidneys Lieblingsfigur ist Donald Duck, sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“ und bereits in der Grundschule las er eine Walt-Disney-Biografie. Wenn er könnte, würde er ins Disneyland auswandern, aber da das nicht geht, muss ihn seine Disney-Sammlung bei Laune halten.

    Eine zweite Geschichte rund um die Clownfische Marlin und Nemo – produziert ohne Einfluss der erfolgreichen Trickschmiede Pixar? Beinahe wäre es dazu gekommen, und wir verraten euch, wovon das letztlich aufgegebene Sequel gehandelt hätte.

    An den Kinokassen konnte „Findet Nemo“ mehr als das Zehnfache seines 94 Millionen Dollar hohen Budgets einnehmen. Außerdem gewann der Mega-Blockbuster den Oscar für den besten Trickfilm und wurde in drei weiteren Kategorien für den Academy Award nominiert.

    2016, 13 Jahre nach dem Original, folgte mit „Findet Dorie“ eine Fortsetzung, die ebenfalls auf großen Anklang stieß. Doch wäre es nach dem Disney-Konzern gegangen, wäre schon viel früher ein zweiter „Findet Nemo“-Teil erschienen – Disney wollte ihn sogar ohne Pixar umsetzen!

    Da der Film nie Gestalt angenommen hat, findet ihr ihn selbstredend nicht im Streaming – aber „Findet Nemo“ könnt ihr jederzeit bei Disney+ abrufen:

    "Findet Nemo 2": Begrüßt Nemos verloren geglaubten Bruder!

    Das verworfene „Findet Nemo“-Sequel hätte kurz nach den Ereignissen aus dem Original angesetzt. Zu Beginn des Films äußert Clownfisch-Vater Marlin sein Bedauern, dass Nemo ein Einzelkind ist. Außerdem erfahren wir, dass Marlin, obwohl er im Laufe von „Findet Nemo“ seine übertrieben vorsichtige Art abgelegt hat, sich wieder zurück zu seinem ängstlichen Ich entwickelte. Doch dann kommt es zu einer gewaltigen Überraschung:

    Marlin erfährt, dass noch eines seiner Kinder die fatale Barrakuda-Attacke überlebte und Nemo einen Bruder namens Remy hat! Als dieser in die Familie reintegriert wird, sind sich die Brüder nicht gerade grün, doch als Marlin verschollen geht, müssen sich Remy, Nemo und Dorie auf die Suche begeben – und die zwei Brüder geben währenddessen ihre Rivalität zueinander auf.

    Dorie wiederum ist es in der Zwischenzeit gelungen, ihre Gedächtnisprobleme zu überkommen, weshalb sie für Remy und Nemo eine zuverlässige Vertrauensperson (oder besser: ein zuverlässiger Vertrauensfisch) wird. Marlin unterdessen landet gemeinsam mit einem Delfin namens Percy in einem Aquazoo und freundet sich mit einer Eisbärendame namens Blanca an, die von ihren Gehege-Wohngenossen gehänselt wird.

    Das Drehbuch zu dieser Fortsetzung, deren Inhalt von Collider vermeldet wurde, verfasste Laurie Craig, die zuvor die Drehbücher zur Familienkomödie „Paulie – Ein Plappermaul macht seinen Weg“ und der Märchen-Persiflage „Ella – Verflixt & zauberhaft“ verantwortete. Außerdem wirkte sie später als Storyberaterin an „Rio 2 – Dschungelfieber“ mit.

    Eine Fuhre an Pixar-Fortsetzungen – ohne Pixar!

    Die Entwicklung von „Findet Nemo 2“ begann im Frühling 2004. Zu diesem Zeitpunkt war das Verhältnis zwischen Disney und Pixar angespannt: Pixar war noch ein unabhängiges Trickstudio, das eine Vertriebs- und Produktionspartnerschaft mit Disney unterhielt. Die Studios teilten sich die Produktionskosten sowie die Einnahmen, jedoch erhielt Disney als Kompensation für Vertrieb und Vermarktung zudem einen Bonus von 10 bis 15 Prozent.

    Darüber hinaus sah der in den 1990er-Jahren eingegangene Deal zwischen Disney und Pixar vor, dass Disney sämtliche Rechte an den Figuren aus den Filmen beibehält, die im Zuge dieser Kooperation erfunden wurden – inklusive der Option, eigenständige Sequels über sie zu entwickeln. Als sich Pixar mehr und mehr zu einem der wichtigsten Erfolgsbringer des Disney-Konzerns entwickelte, wollte die Trickschmiede neue Bedingungen aushandeln, doch die damalige Disney-Konzernleitung sperrte sich.

    Im März 2004 wurde dann eine neue Disney-Abteilung namens Circle Seven Animation gegründet, die sogleich mehrere Sequels zu Pixar-Hits ankündigte. Viele Hollywood-Branchenportale verstanden dies als Verhandlungstaktik, um den Pixar-Studios das Signal zu senden, sie nicht zu benötigen. Allerdings änderte sich alles im Folgejahr schlagartig: Der neue Disney-Konzernchef Bob Iger sah die Versöhnung zwischen Disney und Pixar als oberste Priorität an.

    Die Verhandlungen zwischen den beiden Studios wurden daraufhin in einem neuen, konstruktiveren Tonfall fortgeführt. Schlussendlich strebte Apple-Gründer Steve Jobs, der zudem Pixars größter Anteilseigner war, eine unkonventionelle Lösung an – der Iger einwilligte: Disney übernahm Pixar für 7,4 Milliarden Dollar in einem reinen Aktiendeal.

    In Zuge dieses Deals wurde Jobs zum damals größten Disney-Aktionär und Circle Seven Animation geschlossen. Sämtliche Projekte des Studios wurden aufgegeben und bei Pixar hat man nach Aussagen der dortigen Kreativköpfe niemals in die verworfenen Entwürfe geschaut. Stattdessen machte Pixar eigene Sequels – und natürlich viele weitere Originalprojekte.

    Doch welcher Pixar-Film ist qualitativ die absolute Nummer eins? Wir verraten euch nachfolgend sogar eure Top 10:

    4,36 von 5 Sternen! Das ist der beste Film des "Alles steht Kopf 2"-Erfolgsstudios Pixar – laut den deutschen Zuschauern

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