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    TV-Warnung: "Tribute von Panem"-Star Donald Sutherland war eine Legende – heute läuft sein wohl miesester Film
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes Opa schmuggelte ihn als Achtjährigen ins Programmkino zu "Das Pendel des Todes". Geschadet zu haben, scheint es nicht – er erschreckt sich weiterhin gern.

    Am 20. Juni 2024 verstarb Donald Sutherland nur wenige Wochen vor seinem 89. Geburtstag. Die lange, distinguierte Karriere des Kanadiers ist randvoll mit Highlights. Der heute im Free TV laufende Horror-Film zählt allerdings ganz sicher nicht dazu…

    Der Grusel-Schocker „Der Fluch der Betsy Bell“ hatte eine wirklich vielversprechend prominente Besetzung, angeführt vom leider kürzlich verstorbenen Schauspiel-Titan Donald Sutherland („Wenn die Gondeln Trauer tragen“). Trotzdem ist der 2007 in die hiesigen Kinos gekommene, angeblich auf wahren Begebenheiten basierende, in Wirklichkeit aber frei erfundene Streifen eine echte Gurke, wie ihr etwas weiter unten in diesem Artikel nachlesen könnt.

    Für die Unerschrockenen oder Sutherland-Komplettisten unter euch läuft „Der Fluch der Betsy Bell“ am heutigen 24. Juli 2024 um 22.00 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung gibt es in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli um 0.05 Uhr. Alternativ könnt ihr den FSK-16-Titel aktuell ohne Aufpreis im Rahmen des Flatrate-Abos von Amazon Prime Video streamen.

    Wie weiter oben angedeutet ist die Castlist des Films durchaus beeindruckend. Neben Donald Sutherland übernahmen Oscargewinnerin Sissy Spacek („The Straight Story“), James D‘Arcy („Oppenheimer“) und „Das Parfum“-Star Rachel Hurd-Wood die Hauptrollen.

    "Der Fluch der Betsy Bell": Das ist die Story

    1817 in der Kleinstadt Red River in Tennessee: Der bis dahin angesehene und rechtschaffene John Bell (Sutherland) wird von der Kirche mit einer Strafe belegt. Angeblich hat er seine Nachbarin Kate Batts (Gaye Brown) übervorteilt. Doch nicht nur sein Ruf ist ruiniert. Denn die als Hexe berüchtigte Frau belegt die Familie Bell zusätzlich mit einem Fluch.

    Schon wenig später wird Tochter Betsy (Hurd-Wood) von furchtbaren Albträumen geschüttelt, die die Teenagerin um den Verstand zu bringen drohen. Nicht nur ihr Vater, auch ihre Mutter Lucy (Spacek), ihr Lehrer Mr. Powell (D’Arcy) sowie ein enger Freund der Familie (Matthew Marsh) müssen ebenso erschüttert wie hilflos zusehen …

    Der Fluch der Betsy Bell
    Der Fluch der Betsy Bell
    Starttermin 11. Januar 2007 | 1 Std. 33 Min.
    Von Courtney Solomon
    Mit Donald Sutherland, Sissy Spacek, James D'Arcy
    Pressekritiken
    1,0
    User-Wertung
    2,4
    Filmstarts
    1,0
    Im Stream

    Zäh-dösig und unfreiwillig komisch

    Im Laufe einer über 60 Jahre andauernden Karriere kann natürlich nicht jeder Film von höchster Qualität sein. Entsprechend hat auch Donald Sutherland bei der Auswahl seiner Rollen nicht nur einmal daneben gegriffen. Er selbst wäre sicher der Erste gewesen, der dies eingeräumt hätte. Und doch fühlt sich „Der Fluch der Betsy Bell“ wie ein besonders schwaches Kapitel in seiner Vita an, die aus so vielfältigen Genres stammende Triumphe wie „Wenn die Gondeln Trauer tragen“, „Die Körperfresser kommen“, „JFK - Tatort Dallas“, „Backdraft“, „Ad Astra“ oder die „Die Tribute von Panem“-Reihe enthält.

    Im Fazit der lediglich 1 von 5 Sternen gebenden FILMSTARTS-Kritik heißt es über den Film, er sei eine „zäh-dösige, teils unfreiwillig komische Geisterbahnkaffeefahrt“. Der Möchtegern-Horror wurde von Sutherlands kanadischem Landsmann Courtney Solomon, dem Regisseur der ebenfalls grottenmiesen, ersten „Dungeons & Dragons“-Adaption, inszeniert. Das Ganze ist gerade deshalb eine solche Enttäuschung, weil der hochkarätige Cast und die von Chef-Kameramann Adrian Biddle („V wie Vendetta“) gelieferten, großartig-atmosphärischen Bilder ein echtes Highlight möglich gemacht hätten.

    Doch der auch das Drehbuch beisteuernde Solomon tappt zielsicher in jede Klischeefalle, zeigt keinerlei Entwicklung und besteht darauf, seine öden „Besessenheits“-Szenen bis zum Erbrechen zu wiederholen. Noch dazu zerstört er die zumindest visuell aufgebaute, düstere Stimmung und Intensität mit einer unsinnigen, der Story nichts an Substanz hinzufügenden Rahmenhandlung in unserer Gegenwart. Gegen Ende zaubert er dann noch den lahmen Versuch eines Twists aus dem Hut, aber da haben seine Zuschauer*innen längst jegliches Interesse verloren und sind im für sie besten Falle bereits weggenickt.

    Tut euch den Gefallen und streamt heute Abend lieber eines der vielen echten Highlights aus Donald Sutherlands ansonsten meist wunderbarer Laufbahn, die 2017 mit der Verleihung eines Ehrenoscars gekrönt wurde. Seltsamerweise hatte es all die Jahre zuvor nie zu einer regulären Oscarnominierung gereicht. Damit stand Mr. Sutherland aber nicht allein da. In diesem Artikel hat FILMSTARTS-Redakteur Michael Bendix eine Liste mit Sutherland und 14 weiteren großen Stars zusammengestellt, denen – in den meisten Fällen tatsächlich sehr überraschend – diese Ehre ebenfalls nie zuteilwurde:

    Kaum zu glauben: Diese 15 Stars waren noch nie für einen Oscar nominiert!

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