Zugegeben: „Die zwei Gesichter des Januars“ ist kein echter Ausbund an Originalität. Dass das psychologisch und romantisch angehauchte Thriller-Drama aber nur zehn Jahre nach seinem von der breiten Öffentlichkeit ignorierten Kinostart nahezu komplett vergessen ist, hat es wirklich nicht verdient. Zumal es vor wunderschönen, grandiosen Kulissen gefilmt wurde und einige große Stars in den Hauptrollen aufbietet. „Die zwei Gesichter des Januars“ kommt am heutigen 23. Juli 2024 um 20.15 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung wird noch in derselben Nacht um 2.10 Uhr ausgestrahlt. Alternativ gibt es den Film unter anderem im Streaming, etwa im Channel Arthaus+ bei Amazon Prime Video:
In den Hauptrollen erwarten euch Oscar Isaac („Star Wars: Das Erwachen der Macht“), „Der Herr der Ringe“-Held Viggo Mortensen und die zuletzt im Frühjahr mit „Civil War“ in unseren Kinos vertretene Kirsten Dunst.
"Die zwei Gesichter des Januars": Das ist die Story
Athen im Jahre 1962: Der junge Amerikaner Rydal (Oscar Isaac) finanziert sich seinen Aufenthalt an diesem historischen Ort mit Stadtführungen für Touristen und kleinen Trickbetrügereien. Bei einem seiner Jobs lernt er das elegante, ebenfalls aus den USA stammende Ehepaar Chester (Viggo Mortensen) und Colette MacFarland (Kirsten Dunst) kennen. Die drei sind sofort auf einer Wellenlänge und verabreden sich zum Abendessen.
Als Rydal im Hotel der MacFarlands auftaucht, trifft er auf Chester, der gerade den offenbar leblosen Körper eines Mannes (David Warshofsky) hinter sich herschleift. Spontan hilft Rydal seinem neuen Bekannten den Kerl auf sein Zimmer zu schaffen. Damit macht er den ersten Schritt in ein aus Mord, Intrigen, Paranoia und Eifersucht gewobenes Geflecht, aus dem ein Entkommen schon bald unmöglich erscheint.
Look und Atmosphäre à la Hitchcock
„Die zwei Gesichter des Januars“ ist die bisher einzige Langfilm-Regiearbeit von Hossein Amini. Der in England aufgewachsene Iraner hat sich primär als Drehbuchautor profiliert. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen „Drive“ und „Die Flügel der Taube“, für das er eine Oscarnominierung erhielt. Natürlich schrieb er auch hier das Drehbuch, das auf dem gleichnamigen Roman von Bestsellerautorin Patricia Highsmith („Der Fremde im Zug“, „Der talentierte Mr. Ripley“) basiert:
Die Inszenierung ist klassisch, erinnert visuell und atmosphärisch an die großen Thriller-Werke der späten 1950er und frühen 1960er von Meistern wie Alfred Hitchcock und weist auch ein latentes Film-Noir-Feeling auf. Eine erstklassige Ausstattung, perfekte Kostümierung, grandiose Mittelmeer-Panoramen sowie die realen Kulissen der griechischen Hauptstadt und später Kretas mit ihrem morbiden Charme erledigen den Rest, um den Film zu einem Augenschmaus zu machen. Dazu kommt, dass sich Isaac und Mortensen ein spannendes Schauspielduell mit bemerkenswerten Performances liefern.
Es ist ein wenig schade, dass Kirsten Dunst hier eindeutig nur die dritte Geige spielen darf. Eine weitere Hauptperson hätte aber vielleicht die bis zum sicher etwas diskutablen Finale erfrischend gradlinige Struktur der die Spannungsschraube langsam aber stetig anziehenden Handlung gestört. Klingt das nach einem Film, der euch interessieren könnte? Dann schaltet einfach bei „Die zwei Gesichter des Januars“ ein.
Viggo Mortensen kommt übrigens in Kürze mit einer eigenen Regiearbeit in unsere Kinos. Dabei handelt es sich um ein Western-Drama mit ihm selbst und Vicky Krieps in den Hauptrollen. Hier könnt ihr den Trailer sehen und die wichtigsten Fakten zu „The Dead Don‘t Hurt“ erfahren:
Western-Konkurrenz für Kevin Costners "Horizon": Trailer zu "The Dead Don't Hurt" von und mit "Herr der Ringe"-Star Viggo Mortensen*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.