Es ist kein Geheimnis, dass Stephen King mit der in den Augen vieler Fans besten Verfilmung eines seiner Bücher rein gar nichts anfangen kann: Die Rede ist von „Shining“, der gemeinhin als absolutes Meisterwerk gilt und bei dem es sich auch für die FILMSTARTS-Community um den drittbesten Horrorfilm aller Zeiten handelt.
Während der Star-Schriftsteller zwar vielen Cineast*innen zustimmt, wenn es um die visuellen und inszenatorischen Qualitäten von Regisseur Stanley Kubrick geht, störte er sich an den zahlreichen Änderungen, die der „2001: Odyssee im Weltraum“-Schöpfer an seiner Romanvorlage vornahm.
So beschwerte er sich etwa darüber, dass der von Jack Nicholson verkörperte Jack Torrance anders als im Buch kein im Grunde guter Kerl ist, der schleichend dem Wahnsinn verfällt, sondern von Anfang an die Züge eines Psychopathen trägt. „Jack Torrance macht in diesem Film keine Charakterentwicklung durch“, so King gegenüber Deadline (via Game Rant).
Auch das Casting der kürzlich verstorbenen Shelley Duvall bezeichnete er als „absolut grotesk“. Er selbst ziehe den 1997 erschienenen TV-Dreiteiler „The Shining“ vor, in dem Steven Weber („Leaving Las Vegas“) als Jack Torrance und Rebecca De Mornay („Die Hand an der Wiege“) als seine Ehefrau Wendy zu sehen waren.
Stephen King wollte "Dirty Harry"-Macher als "Shining"-Regisseur
Im Gespräch mit Cinefantastique verriet der „ES“-Autor außerdem, wen er statt Stanley Kubrick als Regisseur bevorzugt hätte: Don Siegel, der vor allem für seine langjährige Zusammenarbeit mit Clint Eastwood bekannt ist (u. a. drehten sie gemeinsam den ersten „Dirty Harry“-Film), sich mit dem Körperfresser-Klassiker „Die Dämonischen“ (1956) aber auch dem Sci-Fi-Horror-Genre widmete.
„[...] Don Siegel kann gut mit Gewalt umgehen, das ist einer der Gründe, warum ich ihn mag“, erklärt King. Die meisten Regisseur*innen scheiterten in seinen Augen daran, das richtige Maß und den richtigen Ton zu finden, wenn es um Leinwand-Gewalt geht.
Nicht nur „Shining“ wäre in seinen Augen unter Siegels Ägide der bessere Film geworden, auch „Brennen muss Salem“ hätte er gern von dem „Flucht von Alcatraz“-Macher adaptiert gesehen. Diese Aufgabe übernahm erstmals Tobe Hooper („The Texas Chain Saw Massacre“, „Poltergeist“), der Kings Vampirgeschichte im Jahr 1979 als rund dreistündige Miniserie ins Fernsehen brachte. Von dem Ergebnis wiederum war Quentin Tarantino so enttäuscht, dass er nach 25 Minuten aufgab. Was ihn an dem Film störte, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Habe nach 25 Minuten ausgeschaltet": Quentin Tarantino war extrem enttäuscht von dieser epischen Stephen-King-Verfilmung