Mein Konto
    Dieser "NCIS"-Schauspieler war einer der größten Kino-Stars der 1990er – habt ihr es gewusst?
    Sebastian Groß
    Sebastian Groß
    -Freier Autor
    Manchmal fühlt er sich alt, weil er damals „The Big Lebowski“ oder „Matrix“ zum Kinostart gesehen hat. Andererseits konnte er damals „The Big Lebowski“ und „Matrix“ zum Kinostart sehen. Zum Glück behält er das für sich, außer jemand fragt ihn. Jetzt fragt ihn halt endlich.

    Als Batman-Sidekick wurde Chris O‘Donnell bekannt. Als die Kinorollen ausblieben, wurde er zum "NCIS"-Star. Klingt nicht ungewöhnlich. Doch seine Karriere ist vielseitiger als ihr ahnt! Sie bietet Pizza, eine Tanzshow und die "New Kids".

    Wer sich mehr für Kinofilme als für Serien interessiert, dürfte sich schon einmal gefragt haben, wo eigentlich dieser oder jene Kinostar vergangener Tage geblieben ist. Jede Generation kennt solche Schauspielerinnen und Schauspieler, deren Kinokarrieren nach großen Erfolgen tiefe Täler durchlaufen. Doch einige schaffen es, sich wieder zurückzukämpfen. Ein Paradebeispiel dafür ist Keanu Reeves, der im Laufe seiner Karriere mehrere Comebacks hatte.

    Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel für die Vielseitigkeit einer Laufbahn ist Chris O'Donnell! Seit den frühen 1990er Jahren wurde er meist in Nebenrollen in verschiedenen und vielfältigen Projekten besetzt (mehr dazu später). Im Laufe der 2000er Jahre blieben die ganz großen Rollen für ihn aus – zumindest im Kino. Doch als Ermittler eines Spin-offs des TV-Dauerbrenners „Navy CIS“ blühte seine Karriere wieder richtig auf. Doch der Reihe nach.

    Vom Kino- zum Serienstar...

    Komplett verschwunden von der großen Leinwand war O'Donnell nicht, aber Titel wie „Cats & Dogs - Die Rache der Kitty Kahlohr“ (2010) blenden wir dennoch lieber mal aus. So düster es für O'Donnell im Bereich Kino auch ausgesehen haben mag, so gab es für ihn doch profitable Alternativen. Eine davon war eine TV-Karriere – und zwar vor und hinter (!) der Kamera.

    2009 spielte er erstmals die Rolle des G. Callen. In einer Folge „Navy CIS“ (Kurz: „NCIS“) hatte er seinen ersten Auftritt als Special Agent, dessen voller Name Grigori (Grisha) Aleksandrovich Nikolaev Callen lautet. Seine Figur absolvierte weitere Auftritte.

    Ziel war es, dass er mit seiner Präsenz und der passenden Crossover-Story das damals neue Spin-off „NCIS: Los Angeles“ bewirbt und einführt. Der Plan ging auf. Vierzehn (!) Staffeln wurden von 2009 bis 2023 von der Krimiserie produziert. In jeder davon spielte Chris O'Donnell neben Rapper und Schauspieler LL Cool J (der Koch aus „Deep Blue Sea“) die Hauptrolle.

    Auch wenn O'Donnell hier ebenfalls nie wirklich als der alleinige Protagonist agiert, gelang es ihm doch dank der Hit-Serie, sich aus der ewigen Rolle des Sidekicks zu befreien. Er wurde dank des Spin-offs zum Leading Man und dass es insgesamt 323 Episoden davon gab, spricht eine deutliche Sprache, wie erfolgreich es in Gänze war.

    ... und dann hinter die Kamera

    Seit dem Ende von „Navy CIS: LA“ ist Chris O'Donnell mehr hinter der Kamera aktiv. Viele wissen es nicht, aber der Schauspieler hat seine Finger im Spiel bei einer erfolgreichen Show des US-Senders CBS: „Come Dance with Me“.

    Diese Tanzwettbewerbs-Show basiert auf einem Konzept von Reinout Oerlemans, der O'Donnell davon berichtete. Der Serienstar half bei der Entwicklung der Show und holte sogar seinen Kollegen LL Cool J mit ins Boot (via Variety). Aus diesem Grund werden die beiden bei der Show teilweise als Produzenten aufgeführt.

    Falls euch das noch nicht kurios genug ist: Der Niederländer Reinout Oerlemans begann seine Karriere als Produzent der Trash-Comedyserie „New Kids“ sowie deren Kino-Ablegern. Es ist schon amüsant, welche Wege manche Karrieren einschlagen können, nicht wahr? Doch bleiben wir bei O'Donnell. Denn auch abseits des Showgeschäfts sorgte er für einen weiteren Erfolg in seinem Berufsleben:

    Chris O‘Donnell hat auch in der Gastronomie Erfolg

    Gemeinsam mit seiner Frau Caroline (beide sind bereits seit 1997 verheiratet) und Freunden gründete er die Restaurantkette Pizzana. Sieben Filialen wurden bislang in den Vereinigten Staaten eröffnet. Darunter in West Hollywood, Houston und Dallas.

    Das Team rund um O'Donnell hat wohl genügend Kundschaft, die sich Kreationen wie Neo Margherita und Cacio e Pepe Pizza schmecken lassen. Falls ihr Fan des Schauspielers (oder einfach nur neugierig) seid, könnt ihr euch hier online selbst einen Eindruck vom Menü verschaffen.

    Mit solch einem anscheinend gewinnbringenden Geschäft im Rücken sowie Erfolg als TV-Produzent ist es verständlich, dass Chris O'Donnell seit dem Ende von „NCIS: LA“ das große Rampenlicht nicht mehr aufsucht – es gibt dafür einfach keinen Grund.

    Und trotzdem sollte nicht vergessen (oder verschwiegen) werden, wie bemerkenswert und vielversprechend seine Karriere einst auf der Leinwand begann.

    So eindrucksvoll war sein Karrierestart

    Der Startschuss seiner Karriere waren die Tragikomödien „Grüne Tomaten“ (1991), gefolgt von einer Hauptrolle neben Al Pacino in „Der Duft der Frauen“ ein Jahr später. Pacino erhielt dafür seinen ersten und einzigen Oscar, während O'Donnell für einen Golden Globe nominiert wurde. Online könnt ihr euch den Titel unter anderem bei Amazon Prime digital leihen oder kaufen.*

    Mit solch einem Karrierestart schienen die Türen Hollywoods weit offen zu stehen. 1993 führte er als D'Artagnan die Besetzung von Disneys Verfilmung der „Drei Musketiere“ an, an der auch „24“-Ermittler Kiefer Sutherland und Charlie Sheen beteiligt waren.

    Trotz des finanziellen Erfolgs des Films, der weltweit rund 110 Millionen US-Dollar einspielte, blieb O'Donnells Leistung nicht unumstritten und brachte ihm sogar eine Nominierung für die Goldene Himbeere ein.

    Die Rolle des Sidekick haftete an ihm

    Der eigentliche Durchbruch gelang ihm 1995 mit der Rolle des Robin in „Batman Forever“. Der Film, mit Val Kilmer als Batman und Tommy Lee Jones sowie Jim Carrey als Schurken-Duo, war ein Kassenschlager (336 Millionen US-Dollar weltweit), doch O'Donnell wurde weiterhin vor allem als Sidekick wahrgenommen.

    Auch der Nachfolger „Batman & Robin“ (1997) änderte daran wenig. O'Donnell versuchte zwischen den Blockbustern mit Dramen wie „In Love And War“ (1996) an der Seite von Sandra Bullock zu zeigen, dass er mehr als nur der treue Begleiter sein kann. Trotz weiterer Versuche in Filmen wie der John Grisham-Verfilmung „Die Kammer“ (1996) mit Gene Hackman konnte er diesen Eindruck nicht nachhaltig ändern.

    Nach weniger erfolgreichen Filmen wie „Der Junggeselle“ (1999) und „Vertical Limit“ (2000) machte sich O'Donnell zunehmend rar auf der Leinwand und konzentrierte sich stattdessen auf Gast- und Nebenrollen im Fernsehen, unter anderem in der ersten Staffel von „Two And A Half Men“ (2003) sowie „Grey's Anatomy“ (2005).

    Und damit haben wir den Kreis geschlossen. Chris O'Donnells bisherige Karriere mag auf den ersten Blick vielleicht nicht wie der ganz große Wurf aussehen, aber bei genauerer Betrachtung zeigt sich, wie vielseitig und erfolgreich der ehemalige Robin-Darsteller war und immer noch ist. Auch wenn er in Filmen mitgespielt hat, von denen selbst die Darsteller keine großen Fans sind, wie ihr hier nachlesen könnt:

    George Clooney verbietet seiner Familie, diesen Superhelden-Flop zu sehen: "Möchte, dass meine Frau Respekt vor mir hat"

    *Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top