M. Night Shyamalan legte mit den Horror-Thrillern „The Sixth Sense“ und „Unbreakable“ einen kometenhaften Aufstieg in Hollywood hin, auf den nach einer Reihe von umstritteneren Titeln aber schon bald ein ebenso schneller Abstieg folgte: Filme wie „The Happening“ oder „After Earth“ wurden von Fans und Fachpresse gnadenlos zerrissen. Doch 2015 fand Shyamalan dann mit dem von ihm selbst finanzierten „The Visit“ zu alter Form zurück.
Wer den hundsgemeinen und schwarzhumorigen Horror-Schocker (natürlich samt obligatorischem, aber dieses Mal wirklich sehr gelungenem Shyamalan-Twist) noch nicht gesehen hat, kann das ganz einfach nachholen. „The Visit“ ist aktuell noch im Abo von Amazon Prime Video verfügbar – allerdings nur bis inklusive 18. Juli 2024:
Während sich Shyamalan mit „The Happening“ und Co. eine Zeitlang gefährlich nah an der Selbstparodie bewegt hat, gelingt ihm in „The Visit“ wieder der schwierige Spagat zwischen starken Schockmomenten und langsam anziehender Spannung, die sich in einem gekonnten Twist entlädt – dieses Mal jedoch außerdem noch gewürzt mit einigen ganz schön lustigen Szenen und sehr persönlichen filmphilosophischen Elementen.
Außerdem zahlen sich hier die erzählerischen Freiheiten komplett aus, die damit einhergehen, dass Shyamalan den Found-Footage-Horrorfilm ganz einfach mit seinem eigenen Geld finanziert hat. Gerade im Finale sorgt das für (brutale!) Szenen, wie man sie in klassischen Hollywoodfilmen sonst eher nicht zu Gesicht bekommt. Dafür gab es für „The Visit“ gute 3,5 von 5 Sternen von der FILMSTARTS-Redaktion.
In „The Visit“ reisen die 15-jährige Becca (Olivia DeJonge) und ihr jüngerer Bruder Tyler (Ed Oxenbould) zu ihren Großeltern, mit denen sie und ihre Mutter (Kathryn Hahn) seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatten. Damals ist ihre Mutter nämlich überstürzt von zu Hause abgehauen, doch nun wollen Nana (Deanna Dunagan) und Pop Pop (Peter McRobbie) endlich ihre Enkel kennenlernen.
Tyler und Becca, die den einwöchigen Besuch für einen Dokumentarfilm mit ihrer Kamera festhält, werden von ihren Großeltern warmherzig empfangen, auch wenn es einige feste Regeln für ihren Aufenthalt gibt. Doch schon bald hören sie nachts unheimliche Kratzgeräusche im Haus, und machen furchterregende Entdeckungen, während sich Nana und Pop Pop immer merkwürdiger verhalten. Hier stimmt offensichtlich etwas nicht...
Der nächste Film von M. Night Shyamalan ist übrigens der Thriller „Trap: No Way Out“ (deutscher Kinostart: 1. August 2024), in dem ein Serienkiller mit seiner Tochter (!) bei einem Pop-Konzert in eine Falle gerät. So deutet es jedenfalls der Trailer an:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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