Im vergangenen Jahr hat Michael Caine seinen Ruhestand verkündet – nach fast sieben (!) Jahrzehnten und im gehobenen Alter von 91 Jahren mehr als verdient. Obwohl er zwischenzeitlich mit einem aussichtlos scheinenden Karriere-Tief zu kämpfen hatte, das ihn etwa dazu zwang, in einem Steven-Seagal-Flop mitzuspielen (mehr dazu in diesem Artikel), kann der Brite auf eine reiche und bewegte Schauspiel-Laufbahn zurückblicken – mit zahlreichen Hits und Höhepunkten.
Zweimal konnte Caine einen Oscar gewinnen (für „Hannah und ihre Schwestern“ und „Gottes Werk und Teufels Beitrag“), vier weitere Male wurde er für die begehrte Goldstatue nominiert. Zu seinen Klassikern gehören u.a. „Get Carter“, „Die Brücke von Arnheim“ oder „Dressed To Kill“, während er durch seine acht Filme umfassende Zusammenarbeit mit Christopher Nolan auch bei jüngeren Zuschauer*innen große Bekanntheit erlangte.
Doch selbst eine lebende Hollywood-Legende wie Michael Caine hat Vorbilder, zu denen er in seinen frühen Tagen bewundernd aufgeschaut hat. Im Interview mit Esquire hat der gebürtige Londoner über seine Einflüsse gesprochen, zu denen auch die vor allem in den USA populäre TV-Serie „Lone Ranger“ gehört, die 2013 ein Kino-Update mit Johnny Depp erhielt.
Michael Caine wusste, dass er nie so sein wird wie sein großes Schauspiel-Idol
„Ich wollte nicht der Lone Ranger sein“, so Caine. „Ich wollte der Schauspieler sein, der ihn gespielt hat. Das ist ein großer Unterschied. Und dann bin ich mit Humphrey Bogart und Spencer Tracy aufgewachsen. Ich habe diese Typen geliebt. Das Problem war nur, dass Leute aus meiner Klasse und meiner Region keine Schauspieler wurden. Und wenn man es doch tat, dann spielte man einen Cockney-Spießer. Aber man wird keine romantische Hauptrolle in einem Film mit Anna Neagle bekommen.“
Caine ist es bekanntlich trotzdem gelungen, auch wenn es ihm nach eigenen Aussagen nicht ganz gelungen ist, in Sachen Coolness zu seinen US-Idolen aufzuschließen:
„Ich war ein großer Fan von Marlon Brando. Wenn man sich Brando anschaut, denkt man: ‚Oh, so wäre ich auch gern, aber ich werde nie so sein.‘ Wenn man mich ansieht, denkt man: ‚Oh, er ist genau wie ich.‘ Das ist der Unterschied.“
Brando wurde mit Filmen wie „Die Faust im Nacken“ oder „Der Wilde“ in den 50er Jahren zum Jugend-Idol, später hatte der zweifache Oscar-Preisträger ikonische Auftritte in den von Francis Ford Coppola inszenierten Meisterwerken „Der Pate“ und „Apocalypse Now“. Natürlich hätte Caine die meisten seiner Rollen nicht spielen können – aber umgekehrt gilt das sicherlich genauso!
Wenn ihr wissen wollt, welches Meisterwerk dafür gesorgt hat, dass sich Caine überhaupt für die Schauspielerei entschied, dann lest auch den folgenden Artikel:
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