„Der Babadook“ war einer der Überraschungs-Hits 2014, eroberte nicht nur zahlreiche Genrefilm-Festivals, sondern avancierte – mit 98 Prozent positiven Stimmen bei Rotten Tomatoes und 86 Punkten bei MetaCritic – sogar zu einem der bestbesprochenen Filme seines Jahrgangs. Und das als Horrorfilm. Meisterregisseur und „Der Exorzist“-Macher William Friedkin ging sogar noch einen Schritt weiter: Er bezeichnete „Der Babadook“ sogar als furchteinflößendsten Film, den er je gesehen hat!
Ob das auf billige Jump-Scares verzichtende und stattdessen auf lebensechten Horror setzende Schauermärchen diesen Lorbeeren aber auch gerecht wird, könnt ihr ab sofort besonders bequem selbst feststellen – zumindest, wenn ihr das richtige Streaming-Abonnement dafür habt. Denn „Der Babadook“ ist derzeit im Abo bei Moviedome PLUS auf Amazon Prime Video enthalten:
Der ungekürzt ab 16 Jahren freigegebene Film liegt dabei selbstverständlich in voller Länge vor. Es erwartet euch also keinesfalls eine blutrünstige Schlachtplatte, sondern vielmehr durch Mark und Bein gehendes Grauen, das sich vor allem im Kopf abspielt – und dort auch noch lange nach dem Abspann nachhallt.
"Der Babadook": Grusel-Horror trifft Familiendrama
Im Zentrum von „Der Babadook“ stehen Amelia (Essie Davis), die selbst Jahre nach dem Tod ihres Mannes mit dem Verlust zu kämpfen hat, und ihr Sohn Samuel (Noah Wiseman), der seiner Mutter zunehmend Kummer bereitet. Er wird von Albträumen geplagt, in denen sie beide getötet werden – und dann stößt er auch noch auf die Schauergeschichte von Mister Babadook.
Jeder, der einen Blick in das Buch wirft, wird die darin ihr Unwesen treibende, titelgebende Schreckensgestalt nie wieder los, so heißt es in der Schrift. Und tatsächlich ändert sich Samuels Verhalten kurz darauf: Der Junge wird immer unberechenbarer, immer aggressiver. Und so befürchtet auch die zunächst nicht an die übernatürliche Heimsuchung glaubende Amelia, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht…
Verstörender Horror mit Botschaft
„Der Babadook“ ist ein Muss für alle Fans von Schauergeschichten, in denen man sich als Zuschauer*in immer wieder mit ein und derselben Frage konfrontiert ist: Was ist hier wirklich real – und was nur ein Hirngespinst?
Das Regiedebüt von Jennifer Kent steckt dabei voller Metaphern und Symbolik, die sich von brillant inszenierten Horrorsequenzen bis in kleine, oft versteckte zweideutige Details erstrecken – so werden die Schreckensvisionen etwa unterstützt durch die Namen der Nachbarin Mrs. Roach (= Kakerlake) und des Hundes Bugsy (= Wanze bzw. Käfer). Für unseren Kritikenautor Thomas Vorwerk sind es zwar gerade Hinweise wie diese, die die Geschichte am Ende ein wenig zu konstruiert wirken lassen. Für den „verstörenden Horrorfilm“ mit „unübersehbarer Botschaft“ gibt's trotz Abzügen in der B-Note am Ende aber immer noch gute 3,5 von 5 möglichen Sternen.
Tipp: Wenn ihr mehr von Jennifer Kent sehen wollt, können wir euch auch ihren zweiten Spielfilm „The Nightingale“ empfehlen. Der im 19. Jahrhundert angesiedelte Rache-Thriller punktet nicht nur mit einer ebenso tragischen wie beklemmenden Story, sondern vor allem auch mit knallharten Horror-Einschüben, die ihm letztlich sogar eine FSK-18-Freigabe einbrachten.
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