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    Neue Stimmen für "Beverly Hills Cop 4": Das sind die Gründe für die zahlreichen Umbesetzungen in der deutschen Synchronfassung
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Wenn ihr „Beverly Hills Cop 4“ alias „Beverly Hills Cop: Axel F“ auf Netflix in der deutschen Fassung streamt, müsst ihr euch als Fans der Original-Trilogie auf einige veränderte Stimmen einstellen. Wir verraten euch, was dahinter steckt.

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    In „Beverly Hills Cop: Axel F“ kehren einige Figuren und ihre Schauspieler aus der Original-Reihe zurück – allen voran natürlich Eddie Murphy als Kult-Cop Axel Foley. Doch nicht nur wer den neuen Teil mit einem Rewatch der Original-Trilogie einläutet, wird in der deutschen Fassung direkt merken, dass die alle anders klingen.

    Denn fast alle bekannten Figuren aus den Vorgängerteilen mussten in der deutschen Fassung neue Stimmen bekommen. Und ja, wir meinen hier leider eigentlich immer „müssen“, denn es war jeweils keine freie Entscheidung. Bei einer einzigen Besetzung hätte es allerdings eine aus den Vorgängern bekannte Alternative gegeben, die nicht genutzt wurde. Bei drei Rückkehrern hören wir sogar komplett neue Stimmen, die bislang noch nie diesen jeweiligen Schauspieler gesprochen haben.

    Nur bei einer Rolle gibt es Kontinuität, die aber eine besonders schöne Sache ist. Foleys Boss Jeffrey Friedman wird nicht nur erneut von Paul Reiser gespielt, sondern auch wieder von Michael Nowka synchronisiert, obwohl der den einstigen Comedy-Serien-Mega-Star (sein Salär von einer Million Dollar pro Episode für „Verrückt nach dir“ ist noch heute eins der höchsten TV-Gehälter der Geschichte) nie außerhalb der „Beverly Hills Cop“-Reihe sprach.

    Doch nun, wo die einzige Konstante abgehakt ist, erklären wir euch alle vier Neubesetzungen:

    Dennis Schmidt-Foß auf Eddie Murphy als Axel Foley

    Die bekannteste Umbesetzung kennen Filmfans schon lange: Rund 25 Jahre war Eddie Murphy in Deutschland fest mit der Stimme von Randolf Kronberg verbunden. Man kann sogar so weit gehen, dass Kronbergs besondere Interpretation des Komikers, diesen auch in Deutschland so ikonisch gemacht hat. 2007 ist Kronberg aber verstorben. Seitdem spricht Dennis Schmidt-Foß hierzulande Eddie Murphy – so auch nun im vierten „Beverly Hills Cop“-Film.

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    Eddie Murphys "neue" Stimme ist gar nicht mehr neu - auf Axel Foley ist sie aber trotzdem was Besonderes.

    Man könnte meinen, dass wir uns in 17 Jahren Schmidt-Foß an die neue Stimme gewöhnt haben. Doch vielen geht das nicht so. Das Gros der ikonischen Murphy-Rollen stammen aus der Kronberg-Zeit. In der jüngeren Vergangenheit hat sich der einst dauerpräsente Star nämlich auch rarer gemacht.

    In „Beverly Hills Cop 4“ hören wir den gar nicht mehr so neuen Sprecher auch das allererste Mal auf Axel Foley – und der dauerplappernde Cop mit wenig Respekt für Regeln ist nun mal die Murphy-Rolle schlechthin. So gab es im Vorfeld besonders viel Skepsis, ob Schmidt-Foß das hinbekommt. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber unserer Meinung nach ist ihm das gut gelungen.

    Hanns Jörg Krumpholz auf Judge Reinhold als Billy Rosewood

    In „Beverly Hills Cop: Axel F“ trifft die Titelfigur wieder auf seine beiden aus der Original-Trilogie bekannten Kollegen aus L.A. Das ist zum einen Billy Rosewood, der erneut von Judge Reinhold gespielt wird. In Deutschland gibt es aber einmal mehr eine neue Stimme für die Figur. In „Beverly Hills Cop“ sowie „Beverly Hills Cop 3“ wurde Reinhold von Uwe Paulsen synchronisiert, der nicht mehr zur Verfügung steht. Denn Paulsen ist leider 2014 verstorben.

    Im ersten Sequel „Beverly Hills Cop 2“ wurde Paulsen aus uns unbekannten Gründen schon einmal ersetzt: von Tobias Meister. Warum man den nun nicht einfach wiederholte? Das ist uns unbekannt. Womöglich ist die legendäre Stammstimme von u.a. Stars wie Robert Downey Jr., Brad Pitt, Kiefer Sutherland, Forest Whitaker und Sean Penn einfach zu bekannt (oder zu teuer) für diese Nebenrolle. Er hat Reinhold auch bereits seit 2001 nicht mehr gesprochen.

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    Bei Billy Rosewood gibt es schon die 3. Stimme.

    So gibt es mit Hanns Jörg Krumpholz den bereits dritten Sprecher auf Billy Rosewood. Für den Synchronveteranen, der bereits hunderte Rollen in seiner Vita hat und auch viele Hörspiele macht, aber keinen festen Stammschauspieler spricht, ist es das erste Mal auf Reinhold. Der nur noch selten präsente US-Schauspieler hat auch keine feste deutsche Stimme, die man stattdessen hätte nehmen können.

    Tim Moeseritz auf John Ahston als John Taggart

    Ähnlich verhält es sich mit Reinholds Kollegen John Ahston, der wieder John Taggart spielt. Auch er hat keine deutsche Stammstimme, auf welche die Synchron-Verantwortlichen hätten zurückgreifen können. Eine Neubesetzung war auch hier aus dem traurigen Grund, dass der Originalsprecher gestorben ist, nötig. Der legendäre Benjamin-Blümchen-Sprecher Edgar Ott, der Taggart in „Beverly Hills Cop“ und „Beverly Hills Cop 2“ synchronisierte (in Teil 3 fehlt die Figur bekanntlich), ist ja leider schon 1994 verstorben.

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    Ein Wiedersehen gibt es auch mit Taggart, leider kein Wiederhören mit Edgar Ott.

    In „Axel F“ gibt nun Tim Moeseritz sein Debüt auf Ashton. Auch er ist ein unglaublich erfahrener Sprecher mit bereits weit über 1.000 Parts, der aber nicht den einen Schauspieler hat, den er immer und immer wieder synchronisiert.

    Thomas Nero Wolff als Bronson Pinchot als Serge

    Der letzte große Rückkehrer für den vierten Teil ist Bronson Pinchot als ehemaliger Kunsthändler Serge. Die Figur war eigentlich nur eine komische Nebenrolle für den ersten Film, erwies sich aber als so beliebt, dass man sie für „Beverly Hills Cop 3“ zurückholte und er auch in „Beverly Hills Cop: Axel F“ wieder dabei ist.

    Dass die Rolle auch in Deutschland so viele Fans hat, dürfte auch an Syncho-Legende Arne Elsholtz liegen. Der langjährige Sprecher von u.a. Bill Murray und Tom Hanks ist bei den ersten beiden Auftritten auf Serge in den deutschen Fassungen zu hören. Wie viele von euch wissen dürften, ist aber Elsholtz seit 2016 tot.

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    Auch Serge ist wieder dabei - klingt aber in Deutschland ebenfalls anders.

    Als Ersatz griff man aber auf eine ähnlich prominente Wahl zurück, die sich irgendwie auch anbot. Thomas Nero Wolff ist nicht nur die deutsche Stimme von u.a. Hugh Jackman und Jason Statham, sondern ersetzte Elsholtz bereits sowohl auf Murray (in den jüngsten „Ghostbusters“-Filmen) wie auch auf Hanks (in „Inferno“, „The Circle“ und „Der wunderbare Mr. Rogers“).

    "Beverly Hills Cop: Axel F" – aktuell auf Netflix

    Mit all diesen Stimmen oder natürlich auch in der englischen Originalfassung könnt ihr „Beverly Hills Cop: Axel F“ exklusiv und nur auf Netflix streamen. Wir können den Film empfehlen. Warum es Eddie Murphy nämlich auch 30 Jahre später noch drauf hat, erfahrt ihr in der FILMSTARTS-Kritik. Unser Redakteur Julius Vietzen verteilt 3,5 Sterne und schreibt im Fazit: „Der Humor und die handgemachte Action überzeugen ebenso wie viele der Modernisierungen.“

    Einen Vorgeschmack liefert euch der nachfolgende Trailer:

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