Mit ihrem knallharten Rache-Reißer „Revenge“ hat Coralie Fargeat ein absolut gnadenloses FSK-18-Debüt abgeliefert, das die französische Regisseurin auf der Liste aller Genrefans auf Anhieb ganz weit nach oben katapultiert hat. Aber normalerweise sind solche kompromisslosen Blutbäder, egal wie gut der Film auch ist, nicht unbedingt das beste Bewerbungsschreiben, um mit seinem Folgeprojekt in den prestigeträchtigen Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes eingeladen zu werden. Aber genau das ist passiert.
„The Substance“ feierte seine Weltpremiere im Mai in Cannes – und wir waren live dabei, als das hochgestochene Anzug-mit-Fliege-Publikum den Kinosaal in ein regelrechtes Happening verwandelt hat. Die völlig durchgeknallte Horror-Satire ist dermaßen blutig, clever und spaßig, dass man kaum anders kann, als das abgefuckte Treiben auf der Leinwand über die stolze Laufzeit von zwei Stunden und 20 Minuten hinweg konsequent abzufeiern.
Das Fazit unserer 4,5-Sterne-Kritik lautet deshalb auch: „Eine super-stylische Body-Horror-Satire, die nicht nur Biss hat, sondern auch unglaublich viel Spaß macht. Ein absolut einzigartiger Trip von einem Film, den wirklich jeder Fan von Genrekino miterlebt haben muss.“ Und jetzt steht fest, wann endlich auch ihr den Film sehen könnt: „The Substance“ startet am 19. September 2024 in den deutschen Kinos.
Darum geht’s in "The Substance"
Als die TV-Aerobic-Ikone Elizabeth Sparkle (Demi Moore) von ihrem schmierigen Produzenten (Dennis Quaid) nach Jahrzehnten eiskalt aussortiert wird, sieht sie in der titelgebenden Substanz ihre einzige Chance: Als sie sich die Flüssigkeit spritzt, scheint ihr Rückgrat regelrecht aus ihr heraus zu bersten, als sich ihr Körper entlang der Wirbelsäule öffnet – und ein zweites, jüngeres Ich zum Vorschein kommt: Sue (Margaret Qualley) wird von allen geliebt und bewundert, ganz so wie Elisabeth früher.
Aber die Substanz hat einen Haken: Fortan muss Elizabeth alle sieben Tage die Körper tauschen – und nach jedem Ausflug in ihr jüngeres Ich fällt es ihr schwerer, in ihren alten Körper zurückzukehren. Aber jede Überziehung hat unumkehrbare Folgen – so hat es zumindest die Stimme von der geheimen Substance-Hotline am Telefon gesagt…
Blut und Aerobic-Ärsche, wohin man schaut
„The Substance“ ist der pure Exzess – und das nicht erst im grotesken Finale, bei dem in einem TV-Studio so viel Kunstblut spritzt, dass man glauben könnte, jemand hätte die Sprinkleranlage damit gefüllt. Aber Coralie Fargeat schockt nicht nur – sondern zelebriert zugleich auch ein ungemein cleveres, den Male Gaze konterkarierendes und verdammt bissiges Psycho-Duell zwischen den fortan miteinander konkurrierenden Aerobic-Ichs. Speziell Demi Moore liefert dabei eine hemmungslose, absolut uneitle Comeback-Performance, die ihr in einer gerechten Welt auch eine Oscar-Nominierung einbringen würde.
Während das deutsche Publikum noch zweieinhalb Monate auf „The Substance“ warten muss, gibt es aktuell mit „A Quiet Place: Tag Eins“ einen Horror-Schocker, der an den Kinokassen gerade aller Erwartungen übertroffen hat:
Mit solch einem Erfolg hat niemand gerechnet: Horror-Hit "A Quiet Place: Tag Eins" stellt Kinokassen-Rekord auf!