Was aktuell im Hollywood-Kino seltener geworden ist, sind Filme über das Leben junger Menschen zwischen ihrem Schul- oder Uniabschluss und dem Einstieg ins Berufsleben. Vor über vierzig Jahren sorgten diese dagegen regelmäßig für klingelnde Kassen. Und auch wer im deutschsprachigen Raum in den 1990er-Jahren jung war, kam im Fernsehen an deren prägenden Erstausstrahlungen nicht vorbei.
Diese älter gewordene Zielgruppe von damals wird seit einigen Jahren durch Revivals von Serien oder Filmen wie die großartige „Karate Kid“-Fortsetzung „Cobra Kai“, „Fuller House“ und „Dallas“ oder im nächsten Monat mit „Beverly Hills Cop: Axel F“ verstärkt bedient – nach dem Motto „etwas Nostalgie schadet nie“. Und so könnte nun sogar eine Komödie der 80er ein Sequel bekommen.
Wie das US-Branchenmagazin Deadline berichtet, denkt man bei Sony Pictures jetzt darüber nach, mit „St. Elmo’s Fire – Die Leidenschaft brennt tief“ einen 80er-Kult-Hit wieder aufleben zu lassen.
Alles befindet sich noch in einem sehr frühen Planungsstadium. Sollte das Projekt zustande kommen, wird es aber als echte Fortsetzung und nicht als Remake umgesetzt.
Deshalb soll wohl auch der Originalcast – bestehend aus Judd Nelson, Emilio Estevez, Ally Sheedy, Rob Lowe, Andrew McCarthy, Demi Moore und Mare Winningham – möglichst vollständig zurückkehren.
Im Sequel werde dann zu sehen sein, was aus den Figuren von einst geworden ist. Ob das nur Studio-Wunschdenken ist oder tatsächlich schon Gespräche mit den Darstellerinnen und Darstellern geführt wurden, ist momentan noch unklar.
Darum geht es in "St. Elmo’s Fire"
„St. Elmo’s Fire – Die Leidenschaft brennt tief“ begleitet sieben Twentysomethings, die soeben ihren Uniabschluss an der Georgetown-Universität in Washington, D.C. gemacht haben, beim weiteren Erwachsenwerden und bei ihren ersten Gehversuchen im Jobleben.
Dabei spielen Liebe, Sex, Wünsche, Träume und Rauschmittel natürlich eine große Rolle und während die Handlung sich episodisch und überschneidend entfaltet, lernt man die facettenreichen Charaktere genauer kennen. Regisseur war der 2020 verstorbene Joel Schumacher, der später mit Werken wie „Falling Down – Ein ganz normaler Tag“ und „Der Klient“ weitere Erfolge feiern konnte, aber auch die ungeliebten Batman-Fortsetzungen „Batman Forever“ und „Batman & Robin“ inszenierte.
Comeback für einen Teil des "Brat Pack"?
Insbesondere die Darstellerinnen und Darsteller, die in „St. Elmo’s Fire – Die Leidenschaft brennt tief“ und der Nachsitzer-Tragikomödie „The Breakfast Club“ mitspielten, bekamen damals von der Presse den Namen „Brat Pack“ verpasst. Damit wurde auf ihre (teilweise nur mutmaßliche) Freundschaft, Feierfreudigkeit und Starallüren auch im Privatleben verwiesen. Angelehnt war der Name auch an das sogenannte „Rat Pack“ rund um Stars wie Frank Sinatra, Sammy Davis Jr., Dean Martin, Lauren Bacall und Judy Garland in den frühen 1960ern.
Die Hollywood-Karrieren von Estevez, Lowe, Nelson, Sheedy, McCarthy, Moore und Winningham sowie Anthony Michael Hall („Dead Zone“) und Molly Ringwald („Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“) endeten zwar nie komplett, gerieten aber teilweise Mitte der 1990er meist ins Straucheln. Gerade Rob Lowe glückte mit Serienrollen in „The West Wing“, „Parks And Recreation“ und aktuell „9-1-1“ aber zum Beispiel ein Comeback, Moore feierte ihre größten Erfolge sogar außerhalb des Brat Packs.
Übrigens hatten auch heutige Superstars wie Robert Downey Jr. und Tom Cruise hatten ihre ersten Gehversuche in Filmen mit dem „Brat Pack“. Zeitweise wurden sie auch von einigen Leuten dazu gezählt – genauso wie die „Two And A Half Men“-„Brüder“ Charlie Sheen und Jon Cryer sowie James Spader („The Blacklist“), Kevin Bacon („The Following“), Kiefer Sutherland („24“), Matt Dillon („The House That Jack Built“), Matthew Broderick („Ferris macht blau“), John Cusack („High Fidelity“), Ralph Macchio („Karate Kid“ und „Cobra Kai“), Diane Lane („Man Of Steel“) und der 2009 verstorbene Patrick Swayze („Ghost – Nachricht von Sam“).
Brandneue Doku über das "Brat Pack"
Andrew McCarthy, der bei den „Brat Pack“-Filmen meist auf die Rolle des Softies abonniert war, inszenierte mit „Brats“ für den US-Streamingdienst Hulu zuletzt eine Doku über das damalige Phänomen und dessen nicht immer positiven Auswirkungen auf das Leben der beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler.
Einen Termin für den deutschsprachigen Raum gibt es leider bisher nicht, am wahrscheinlichsten ist eine Veröffentlichung irgendwann auf Disney+ – hier gibt es aber zumindest schon mal den Trailer:
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