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    "Es ist wie eine Droge": Wir sprechen mit dem "The Bikeriders"-Regisseur über Marlon Brando, Midlife-Crisis und Motorräder
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    Stefan liebt Film. Er vermisst die wöchentlichen Besuche in der Videothek, denn das ziellose Umherirren in den Gängen hat ihm Seherfahrungen wie "Donnie Darko" oder "Fear and Loathing in Las Vegas" beschert.

    Am 20. Juni 2024 ist mit „The Bikeriders“ ein Film in den Kinos gestartet, der einen ungeschönten Blick auf die amerikanische Gangkultur der 1960er-Jahre wirft. FILMSTARTS-Redakteur Stefan Geisler hat Regisseur Jeff Nichols zum Interview getroffen.

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    Heiße Schlitten, Benzingeruch in der Nase und die Unendlichkeit der Landstraße vor den Augen. Jeff Nichols („Take Shelter“, „Loving“) zelebriert in seinem neuen Film „The Bikeriders“ die Motorrad-Kultur. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen – in unserer FILMSTARTS-Kritik vergab Autor Kamil Moll großartige 4 von 5 Sternen. Zu Recht, denn der Film ist eine Verbeugung vor dem Rebellentum der 60er-Jahre und nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine nostalgische Reise in die Vergangenheit, die jedoch keine Verklärung betreibt, sondern auch die Schattenseiten des Outlaw-Daseins beleuchtet.

    FILMSTARTS-Redakteur Stefan Geisler hatte die Gelegenheit, mit dem Filmemacher während eines Interviews in Berlin über „The Bikeriders“ zu sprechen. Dabei kam sowohl die Frage auf, ob Tom Hardy wirklich der legitime Nachfolger von Marlon Brando ist, als auch die Diskussion, ob Moral und Gerechtigkeit in einer Gesellschaft der Gesetzlosen existieren kann. Doch zuerst wollten wir wissen, was die Mitglieder der Vandals-Bikergang eigentlich zu den Zonen der deutschen Autobahn sagen würden, in denen die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben ist...

    Anton Lorenz
    "The Bikeriders"-Regisseur Jeff Nichols im Gespräch mit FILMSTARTS-Redakteur Stefan Geisler

    FILMSTARTS: Was würden die Mitglieder der Vandals zu den Streckenabschnitten der deutschen Autobahnen sagen, auf denen es keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt? Wäre das die Definition von absoluter Freiheit?

    Jeff Nichols: Ja. Das oder sie würden den Unterschied nicht bemerken, weil sie sowieso nicht auf Geschwindigkeitsbegrenzungen achten.

    FILMSTARTS: [lacht] Das stimmt wohl. Ist es nicht eigentlich seltsam, dass ausgerechnet die Straße zum ultimativen Symbol der Freiheit geworden ist? Ich meine, sie ist ein vorgegebener Weg. Ab und zu gibt es Kreuzungen, aber im Grunde ist die Strecke vorgegeben.

    Jeff Nichols: Stimmt. Ja, ich denke, es liegt vielleicht daran, wie man sich auf diesem Weg bewegt. Du wählst ein Gerät, das dir keinen Schutz bietet und das den menschlichen Körper mit einer Geschwindigkeit von 100 Meilen pro Stunde nach oben schleudern kann. Jeder Moment, in dem du auf diesem Weg bist, könnte dein letzter sein. Es verleiht der Reise also eine gewisse Konsequenz.

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    Auf der Suche nach der ultimativen Freiheit

    FILMSTARTS: Was war deine Inspiration für den Film?

    Jeff Nichols: Das Buch [Anm. d. Red.: „The Bikeriders“ von Danny Lyon]. Ich liebe Dannys Buch einfach. Ich liebe die Spannung, die es zwischen den Fotos und den Interviews gibt. Die Fotos waren romantisch und die Interviews ungefiltert. Wenn man beides kombiniert, erhält man dieses wirklich vollständige Bild einer Subkultur. Als Filmemacher, der das Publikum in eine Welt einführen will, in der es sich vielleicht nicht wohlfühlt oder die es noch nie gesehen hat, sind es die Details, die so etwas funktionieren lassen. Und Danny hat sie mir alle gegeben.

    Danny war derjenige, der zu den Menschen ging und mit ihnen sprach. Andere hatten vielleicht Angst oder dachten, dass sie die Mühe nicht wert sind, aber Danny redete mit ihnen. Danny machte diese Arbeit und schuf als Ergebnis eine Zeitkapsel, die ich aufschließen durfte.

    FILMSTARTS: Wie bist du auf das Buch aufmerksam geworden? War es ein Glücksfund? Hast du es auf einem Flohmarkt oder etwas Ähnlichem entdeckt?

    Jeff Nichols: 2003 hat mein älterer Bruder Ben es mir geschenkt. Und Ben war schon immer der Coolste in unserer Familie, er hörte immer die coolste Musik und las die coolsten Bücher und Comics und alles andere. Es ergibt also Sinn, dass es von Ben kommt.

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    Moderne Cowboys? Woher kommt die Romantisierung der Biker-Kultur?

    FILMSTARTS: Biker werden oft als moderne Cowboys beschrieben, die nur das Gesetz der Straße kennen. Woher kommt diese Romantisierung der Biker-Kultur?

    Jeff Nichols: Ich denke, das Motorrad ist der Grund. Wenn man sich ein Motorrad anschaut, hat es die gleiche Spannung, die ich in Dannys Buch fühle. Einfach weil es so schön ist. Man will auf sie aufsteigen, man will sie fahren, und sie können einen umbringen. Wir fühlen uns zu etwas hingezogen, von dem wir wissen, dass es uns töten kann. Es macht das Leben wertvoller. Es definiert deine Identität. Und all das kommt von diesem Teil der Maschinerie. Ich glaube wirklich, dass das der Grund dafür ist.

    FILMSTARTS: Ist das Motorrad ein wildes Tier?

    Jeff Nichols: Möglicherweise. Es ist einfach etwas, das dich töten kann. Ein wildes Tier kann dich vielleicht umbringen. Es ist eher wie eine Droge. Es ist etwas, das man anfassen kann, es gibt einem ein gutes Gefühl, aber es ist sehr gefährlich.

    FILMSTARTS: Existiert diese Romantisierung der Biker-Kultur noch immer, oder hat die kriminelle Bandenkultur die Romantik der Straße getötet?

    Jeff Nichols: Die kriminelle Bandenkultur hat sie meiner Meinung nach weniger interessant gemacht. Und dennoch: Ich habe auf dieser Pressetour mit so vielen Leuten gesprochen, die von Motorrädern besessen sind. Ich habe während der Dreharbeiten zu diesem Film mit so vielen Leuten gesprochen, die von Motorrädern besessen sind – und die nichts mit der Bandenkultur zu tun haben. Bandenkultur ist glücklicherweise höchstens ein Auswuchs eines viel größeren Baums.

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    Norman Reedus als Funny Sunny

    FILMSTARTS: Hat sich dein Blick auf die Motorradkultur während der Dreharbeiten zum Film verändert?

    Jeff Nichols: Vor den Dreharbeiten hatte ich eine begrenzte Sichtweise auf die Motorradkultur. Ich kannte sie nur als furchteinflößende Typen auf dem Highway – und an denen hatte ich kein großes Interesse. Und erst als ich Dannys Buch entdeckte, begann ich mich wirklich für sie zu interessieren. Dementsprechend ja, es hat sich vertieft. Manchmal müssen wir mit Leuten reden und zuhören, die uns vielleicht unangenehm erscheinen, um letztlich mehr über uns selbst herauszufinden.

    FILMSTARTS: Hattest du von Anfang an Tom Hardy im Sinn für die Rolle des Bandenanführers Johnny? Ich meine, er wird in dem Film durch den Marlon-Brando-Film „Der Wilde“ beeinflusst und wurde schon oft als Marlon Brando dieser Generation bezeichnet. Er ist doch einfach der perfekte Mann für die Rolle gewesen, oder?

    Jeff Nichols: Ehrlich gesagt hatte ich ihn nicht von Anfang an im Kopf – was jetzt dumm klingt, wenn man bedenkt, wie perfekt er ist. Ich hatte das große Glück, mit Jack Wigam befreundet zu sein, der Toms Manager ist. Ich kannte Jack schon ewig, und er war einer der Ersten, denen ich das Drehbuch gab, und er rief mich sofort an. Er sagte: „Wir müssen Tom für diese Rolle gewinnen. Tom ist Marlon Brando!“ Und ich stimme ihm vollkommen zu. Wir mussten ihn also nur noch von seiner Couch wegbekommen und ihn dazu bringen, nach Amerika zu fliegen und in diesem Film mitzuspielen – und wir haben es geschafft. Ich denke, er ist unglaublich in dieser Rolle.

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    Tom Hardy ist die perfekte Wahl für die Rolle.

    FILMSTARTS: Hat die Figur von Johnny nicht irgendwie eine tragisch-komische Seite? Ich meine, es ist doch absurd – er sieht sich einen Marlon-Brando-Film an und gründet dann einen knallharten Motorradklub. Andere Helden oder Anti-Helden haben oft eine große Motivation. Üben die Rebellion gegen die Ungerechtigkeit der Welt. Aber bei ihm braucht es nur einen Film, um eine der einflussreichsten Biker-Gangs in den USA zu gründen.

    Jeff Nichols: Deshalb ist es auch eine Tragödie. Tom hat die ganze Zeit gesagt: „Du kannst kein halber Gangster sein.“ Und das liegt daran, dass man Tom dabei zusieht, wie er die Rolle eines Mannes spielt, der vorgibt ein Biker-Anführer zu sein. Er ist nicht echt. Er ist eine Vision davon, und das ist auch gut so, denn er ist verdammt hart und verdammt bedrohlich. Ein Jahrzehnt später wacht er dann auf und stellt fest, dass sich die Substanz des Clubs verändert hat und er nicht dafür geschaffen ist und nicht überleben kann. In dieser Hinsicht ist es eine Tragödie. Er wählt den Weg seiner eigenen Zerstörung.

    FILMSTARTS: Verwischt er die Grenzen zwischen Rebellion und Midlife-Crisis?

    Jeff Nichols: Vielleicht. Das ist eine interessante Überlegung, und ich habe erst jetzt daran gedacht, als du mir diese Frage gestellt hast. Wir schauen wirklich auf die Midlife-Crisis herab. Gesellschaftlich ist das ein Witz, oder? Zum Beispiel einen Sportwagen kaufen, sich von seiner Frau scheiden lassen und sich eine hübsche junge Freundin zulegen.

    FILMSTARTS: Oder ein Motorrad kaufen...

    Jeff Nichols: ... oder ein Motorrad kaufen. Es ist nur so, dass die Gesellschaft als Ganzes wirklich darauf herabschaut. Vielleicht ist das eine Schande. Wenn wir uns die Rebellion der Jugend ansehen, bewundern wir sie, auch wenn sie naiv und manchmal extrem dumm ist. Warum bewundern wir die Rebellion in der Lebensmitte nicht auf dieselbe Weise? Dieser Gedanke kam mir buchstäblich in den Sinn, als du mir diese Frage gestellt hast. Es ist unfair, nicht wahr? Ja, es erscheint mir irgendwie ungerecht. Ich weiß nicht einmal, wie deine Frage lautete, aber das ist mein Kommentar, vor allem, weil ich mich gerade in meiner Midlife-Crisis befinde. Ich will nicht, dass man sich über mich lustig macht. [lacht]

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    Austin Butler als gefühlsarmer Biker Benny

    FILMSTARTS: Austin Butlers körperliche Präsenz, sein zurückhaltendes Schauspiel, die Kommunikation durch kleine Gesten – das sieht man heutzutage nicht mehr so oft im Kino. Wie hast du Austin auf die Rolle vorbereitet?

    Jeff Nichols: Austins Besetzung war fast ein kalkulierter Fehler meinerseits. Und es ist etwas, das ich nicht wirklich realisiert habe, bis ich in den Schneideraum kam. Aber als wir drehten, sollte seine Figur, wie von der echten Cathy [Anm. d. Red.: Dabei handelt es sich um seine Frau, im Film von Jodie Comer gespielt] beschrieben, emotional eingeschränkt sein. Aber dann wurde Austin Butler gecastet, der emotionalste Typ, den es gibt. Er wollte ständig lächeln, den Moment voll auskosten.

    Ich weiß noch, dass wir die Szene gedreht haben, in der Tom Hardys Figur ihm ein letztes Mal ein Angebot macht, den Club zu übernehmen, und seine Figur lehnt es einfach ab. Aber am Ende jeder Einstellung ging Austin zu Tom und umarmte ihn. Er sagte: „Oh, mein Gott. Ja, ich werde den Club nehmen. Mann, ich liebe dich.“ Ich erinnere mich, dass ich als Regisseur ständig gegensteuerte und sagte: „Nein, nein, nein, nein. Du musst dich abschalten.“ Das war ein Fehler. Denn mir wurde klar, dass er eigentlich besser war als das, was ich zu inszenieren versuchte. Ich habe versucht, eine Person zu dirigieren, die emotional verkrüppelt war, und das ist nicht Austin Butler.

    Und was man am Ende als Ergebnis erhält – und vielleicht ist das ein Glücksfall – ist, dass man die Vorstellung eines Mannes bekommt, der nicht emotional verschlossen ist. Er ist außerordentlich emotional. Er ist nur nicht in der Lage, es auszudrücken. Er zeigt Gefühle, es ist aber, als ob sein Mund mit Klebeband verschlossen ist. Und jetzt hast du einen Typen wie James Dean in „... denn sie wissen nicht, was sie tun“. Denn auch er spielt eine Figur, die all dieses Zeug, diesen emotionalen Ballast rauslassen will, und es einfach nicht kann. Er hat nicht die Mittel, um es auszudrücken. Es ist verdammt aufregend, das zu beobachten.

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    Weckt Erinnerungen an James Dean: Austin Butler

    FILMSTARTS: Warum hast du dich entschieden, Austin Butlers Figur so unnahbar zu machen? Ist er die Verkörperung der jugendlichen Gegenkultur?

    Jeff Nichols: Nein, er ist ein Mann, der existiert. Solche Menschen gibt es. Ich weiß nicht, warum sie existieren. Ich weiß nicht, ob ihre Mutter sie nicht gestillt oder ob ihr Vater sie nicht zum Angeln mitgenommen hat. Aber die Wahrheit ist, dass es einen Typus von Mann gibt, der nicht in der Lage ist, die Liebe oder die Sehnsüchte anderer Menschen zu teilen. Das liegt ihnen nicht. Sobald sie den Druck der Hoffnungen anderer Menschen auf sich spüren, fliehen sie. Er ist tatsächlich ein Mensch. Das ist menschliches Verhalten, und ich habe es gesehen. Ich weiß, dass er existiert.

    FILMSTARTS: Jodie Comer verkörpert als Bennys Freundin eine alternative Lebensweise. Einen Weg abseits der Gang. Dementsprechend hat sie auch die schwierigste Rolle in diesem Film, da sie ein Gegengewicht zum Bandenleben und den damit verbundenen Verlockungen darstellen muss. Wann wusstest du, dass Jodie Comer die richtige Schauspielerin für diese Rolle ist?

    Jeff Nichols: Als ich aus diesem Theater in London herauskam. Ich hatte dort „Prima Facie“ gesehen, ein Ein-Frau-Stück, in dem sie die Hauptrolle hat. Es ist nur Jodie auf der Bühne für eineinhalb Stunden. Es ist wahrscheinlich eine der besten Darbietungen, die ich je gesehen habe. Als ich aus dem Theater ging, dachte ich: „Das ist es. Diese junge Frau ist eine der talentiertesten Schauspielerinnen, die ich je gesehen habe, und ich habe schon viele gesehen.“ Das war der Moment.

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    Jodie Comer hat eine der schwersten Rollen im Film.

    FILMSTARTS: Es gibt auch erstaunlich zärtliche Momente in der Gang. Johnny und Benny im Besonderen, wirken fast wie Vater und Sohn. Welche Bedeutung hat die Gang für ihre Mitglieder?

    Jeff Nichols: Eine Adoptivfamilie, ganz sicher. Es ist ein Ort, an dem man sich wohlfühlt. Wir versuchen alle, den Platz in der Gesellschaft zu finden, an den wir gehören. Und den haben die Jungs hier gefunden. Das ist positiv und negativ. Aber in einer Sache muss ich dir widersprechen. Ich wollte nie, dass die Beziehung zwischen Johnny und Benny eine Vater-Sohn-Beziehung ist. Es ist sehr verlockend, daraus eine solche Beziehung zu machen. Und es gibt Momente, in denen man diese Vorstellung bekommen könnte. Aber eigentlich haben sie eine andere Verbindung. Ich glaube, Johnny begehrt diesen jungen Mann.

    Es ist aber auch ein gefährliches Verhältnis. Schließlich glaubt Johnny, dass dieser Club ihn letztendlich umbringen wird. Also will er die Gang diesem jungen Mann geben. Entweder glaubt er, dass Benny diese Gewalt aushalten kann, oder es ist ihm egal. Ich meine, das ist doch schon ein sehr seltsames Verhalten. Das ist keine Vater-Sohn-Beziehung, denn ein Vater würde seinem Sohn so etwas nicht antun. Ein Vater würde alles tun, um seinen Sohn zu beschützen. Das ist nicht das, was Johnny tut. Er begehrt seine Jugend. Er begehrt seine Freiheit, und er begehrt, dass ihm alles scheißegal ist.

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    Das Gesetz der Outlaws kann schnell seine hässliche Seite zeigen.

    FILMSTARTS: Es gibt eine Szene in einem Film während der Hausparty, die zeigt, wie schnell das Gesetz der Bikergang kippen kann und zu etwas Animalischem wird. In diesem Moment gilt nur noch das Recht des Stärkeren. Kann es so etwas wie Moral und Anstand in einer Kultur geben, die sich als Gegenpol zum geregelten Leben versteht?

    Jeff Nichols: Ich bin der Meinung, wenn Vergewaltigung ein akzeptabler Teil der Welt ist, dann hat man jede moralische Autorität verloren. Es ist eine der schlimmsten und gewalttätigsten Handlungen, die man einem Menschen zufügen kann. Das ist ekelhaft. Das Traurige daran ist, dass sie sich auf der Party mit Benny und ihren Freunden sehr wohlfühlt.

    Doch all diese schrecklichen Dinge passieren tatsächlich. Da oben ist ein Mädchen, dem unsagbare Schrecken angetan werden. Aber Cathy ist davon abgeschirmt, weil sie sich bei diesen Freunden wohlfühlt. Aber sobald diese den Raum verlassen, ist es, als ob ein Pflaster abgerissen wird. Und schon ist sie wieder in der Realität. Und vielleicht war sie schon eine ganze Weile nicht mehr dort. Und das ist beängstigend. Ich finde, das ist eine der tragischsten Szenen des Films.

    FILMSTARTS: An welchem Punkt im Film stirbt die Biker-Subkultur? Stirbt sie mit Johnny, oder verendet sie vor dem Kino, wenn Funny Sunny auf einem Motorrad als Werbemaskottchen die Gäste zu „Easy Rider“ lockt?

    Jeff Nichols: Sie stirbt mit Johnny. Was wir danach sehen, sind die Nachbeben. Funny Sunny vor dem Kino ist ein Beispiel dafür, was aus den Clubs werden wird. Sie sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Jetzt spielen die Mitglieder nur noch die Rolle, die die Gesellschaft von ihnen verlangt. Und das ist ein trauriger Witz.

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