Viele rechnen vielleicht nicht damit, dass ein Familien-Animationsfilm wie „Alles steht Kopf 2“ eine Abspannszene hat. Doch es folgt wirklich noch etwas ganz am Ende des Films. Daher schon einmal der Tipp: Sitzenbleiben! Wenn ihr die Szene verpasst habt oder euch einfach so interessiert, was passiert, dann schaffen wir Abhilfe. Denn schließlich gibt es am Ende noch die Auflösung zu einer der lustigsten Passagen des Films.
Riley und ihr dunkles Geheimnis
Nachdem die fünf ursprünglichen Gefühle Freude, Kummer, Angst, Wut und Ekel von Neuankömmling Zweifel aus der Schaltzentrale geworfen wurden, schließt man sie als unterdrückte Emotionen in einem Safe ein. Dort finden sie auch andere Dinge, die Teenagerin Riley nicht preisgeben, sondern verborgen halten will: Sie mag trotz ihrer 13 Jahre immer noch eine Vorschulkinder-Serie und sie hat einen Crush auf eine Videospielfigur. Die ganze Sequenz rund um die auch in einem anderen Animationsstil kreierten Gäste in Rileys Kopf ist für den Autor dieser Zeilen der lustigste Teil des Films.
Der nervige-dauersingende Bloofy (in der deutschen Fassung gesprochen von Bastian Pastewka) hat mit Bauchi einen tollen Sidekick. Als Videospiel-Held Lance Slashblade seine auf den ersten Blick so unnütze Spezialfähigkeit auspackte, rutschte ich vor Lachen fast aus dem Kinosessel. Doch mit im Safe ist neben diesen schrägen Gestalten auch DAS DUNKLE GEHEIMNIS. Der große Koloss bleibt nach dem gemeinsamen Ausbruch sogar freiwillig im Safe zurück. Schließlich gilt es, das Geheimnis weiter zu bewahren. So lässt er nicht nur das Publikum, sondern auch die neugierige Protagonistin Freude weiter rätseln, was denn nun Riley niemandem anvertrauen will … bis der Abspann kommt.
Das passiert nach dem Abspann von "Alles steht Kopf 2"
Denn da macht sich Freude noch einmal zum Safe auf, um das dunkle Geheimnis endlich in die Freiheit zu entlassen. Schließlich hat sie im Verlauf des Films gelernt, dass ein Mensch eben doch nicht nur aus all den schönen Erinnerungen besteht. Es ist nicht richtig, alle Fehltritte, alle Peinlichkeiten, alle Zwists in den Hinterkopf zu verbannen.
Damit das dunkle Geheimnis seinen Safe wirklich verlassen kann, muss es sich ihr natürlich offenbaren – und so erfahren wir, dass Riley einst daran Schuld war, dass ein Loch im Teppich der Eltern gelandet ist. Die haben wohl nie erfahren, dass ihre Tochter den Schaden zu verantworten hat.
Freude ist darüber mehr als erleichtert. So ein kleines Geheimnis. Sie dachte schon, es ginge darum, dass Riley einst heimlich in den Swimmingpool gepinkelt hat. Diesen Worten begegnet das dunkle Geheimnis mit einem entsetzten Blick … und verzieht sich schnell wieder in die dunklen Ecken des Safes.
Was verrät uns das? Riley hat wirklich mal in den Pool gepinkelt … und das ist ein dunkles Geheimnis, welches vielleicht doch nicht offenbart werden muss. Denn so sehr alle Erlebnisse unser Leben formen und es wichtig ist, offen über die eigenen Gefühle zu sprechen, aufrichtig zu sein und sich auf andere einzulassen, muss man vielleicht doch nicht alles verraten, was man mal getan hat.
„Alles steht Kopf 2“ läuft aktuell in den deutschen Kinos. In unserer FILMSTARTS-Kritik empfehlen wir euch den Kinobesuch. Starke 4 Sterne vergibt Chefredakteur Christoph Petersen und schreibt: „Eine absolut würdige Fortsetzung, gerade weil der Film die unterschiedlichen Gefühle in all ihrer Komplexität erfreulich ernst nimmt und auch die unerfreulicheren Seiten des Lebens und der Pubertät ihren verdienten Platz erhalten!“
Im nachfolgenden Artikel könnt ihr euch noch über eine ungewöhnliche Inspiration für den neuen Pixar-Film informieren:
Unerwartete Inspiration: Ausgerechnet der stressigste Netflix-Film aller Zeiten diente als Vorlage für "Alles steht Kopf 2"