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    Unerwartete Inspiration: Ausgerechnet der stressigste Netflix-Film aller Zeiten diente als Vorlage für "Alles steht Kopf 2"
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sidneys Lieblingsfigur ist Donald Duck, sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“ und bereits in der Grundschule las er eine Walt-Disney-Biografie. Wenn er könnte, würde er ins Disneyland auswandern, aber da das nicht geht, muss ihn seine Disney-Sammlung bei Laune halten.

    Die heiß erwartete Fortsetzung des Disney/Pixar-Blockbusters „Alles steht Kopf“ hat eine überraschende Inspirationsquelle: Den Thriller „Der schwarze Diamant“ mit Superstar Adam Sandler in einer seiner außergewöhnlichsten Rollen.

    Mit „Alles steht Kopf“ veröffentlichte das Disney-Tochterstudio Pixar 2015 einen seiner beliebtesten Filme: Die abenteuerliche und herzliche Trickkomödie über das Gefühlsleben eines elfjährigen Mädchens nahm weltweit über 858 Millionen Dollar an den Kinokassen ein und gewann den Oscar für den besten Animationsfilm. Am 12. Juni dieses Jahres geht die Geschichte weiter, denn dann startet „Alles steht Kopf 2“ in den deutschen Kinos.

    Und wie einer der für die heiß erwartete Fortsetzung verantwortlichen Kreativköpfe enthüllte, gehört zu den Inspirationsquellen des Sequels ein durchaus überraschender Film: „Alles steht Kopf 2“ fußt unter anderem auf dem intensiven Netflix-Thriller „Der schwarze Diamant mit dem vornehmlich für seine Komödien berühmten Adam Sandler in der Hauptrolle!

    Kameraführung, die das Stresslevel in die Höhe schnellen lässt

    Der im Original „Uncut Gems“ betitelte Stress-Trip wurde international mit euphorischen Kritiken bedacht und erhielt von FILMSTARTS sogar die rare Höchstwertung. Über das Meisterwerk schreibt FILMSTARTS-Kritiker Jan Felix Wuttig: „Ein wunderschönes, niederschmetterndes, mit seiner Rasanz Schnappatmung verursachendes (Kino-)Juwel, auch wenn wir ihn in Deutschland leider nur auf Netflix zu sehen bekommen.“

    Doch wenigstens erhalten deutsche Filmfans nun die Gelegenheit, eine von „Der schwarze Diamant“ inspirierte Bildsprache auf der großen Leinwand zu erleben. Denn gegenüber /Film verriet „Alles steht Kopf 2“-Kameramann Adam Habib, dass sich das Pixar-Team intensiv mit der Kameraarbeit in „Der schwarze Diamant“ befasste, um daraus Lektionen zu ziehen, wie man effektiv Unsicherheit vermitteln kann.

    Anlass für diese Überlegung ist, dass in „Alles steht Kopf 2“ die Emotion des Zweifelns neu Einzug hält. Daher machte man sich bei Pixar Gedanken, wie man die Szenen, in denen Zweifel hinterm Steuer steht, von den anderen Passagen abheben kann. Letztlich beschloss man, in den von Zweifel geprägten Momenten eine von den stressigsten „Der schwarze Diamant“-Phasen inspirierte Handkamera zu simulieren.

    In anderen Momenten wird dagegen die digitale Kamera durch die computeranimierten Filmwelten geführt, als sei sie eine Steadicam, die für ruhige, stabile Ästhetik steht. Auch das fußt auf dem Netflix-Thriller mit Sandler: Einzelne, mit Steadicam gefilmte Ruheinseln zeigen seine Figur voll in ihrem Element – und lassen das um sie herum geschehende Chaos direkt noch intensiver wirken.

    Noch mehr Sandler-Einfluss in "Alles steht Kopf 2"

    „Der schwarze Diamant“ ist übrigens nicht der einzige Adam-Sandler-Film, der Einfluss auf „Alles steht Kopf 2“ nahm: Auch die von „There Will Be Blood“-Regisseur Paul Thomas Anderson inszenierte Romantik-Tragikomödie „Punch-Drunk Love“ hinterließ ihre Spuren.

    Wie Habib gegenüber /Film erklärt, führt die Geschichte von „Alles steht Kopf 2“ unsere Hauptfiguren in einen Raum, der die individuellen Glaubensgrundsätze einer Person repräsentiert. Dessen Inszenierung wurde davon geprägt, wie Anderson in „Punch-Drunk Love“ mit Unschärfe spielt:

    „Es gibt da diese Aufnahmen, die extrem unfokussiert sind und praktisch nur aus Farben bestehen“, fasst Habib zusammen. „Wir hatten großen Spaß, das nachzuahmen.“ Viel weniger Spaß hatte das Pixar-Team dagegen mit einer früheren Fassung von „Alles steht Kopf 2“, weshalb eine Figur achtkantig aus dem Film geflogen ist. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Es hat keinen Spaß gemacht": Eine Figur flog aus heißerwartetem Disney-Sequel, weil sie "zu niederschmetternd" war
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