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    Heute Abend auf Disney+ streamen: Packender Mystery-Grusel mit Harrison Ford – vom "Zurück in die Zukunft"-Macher
    Lars-Christian Daniels
    Lars-Christian Daniels
    Hollywood-Blockbuster schaut Lars immer seltener – das neueste James-Bond-Abenteuer lässt er sich aber nie entgehen. Ansonsten trifft man den vielleicht größten "Tatort"-Experten des Landes vor allem auf Filmfestivals und im Arthouse-Kino.

    Mit „Schatten der Wahrheit“ inszenierte Robert Zemeckis einen der spannendsten Psychothriller der 2000er Jahre. Den mit Hitchcock-Anleihen gespickten Schocker mit Harrison Ford und Michelle Pfeiffer könnt ihr momentan im Abo auf Disney+ streamen.

    Der vor allem für seine „Zurück in die Zukunft“-Trilogie, Box-Office-Hits wie „Forrest Gump“ oder Sci-Fi-Meisterwerke wie „Contact“ bekannte Produzent und Regisseur Robert Zemeckis gilt nicht unbedingt als ausgewiesener Experte für spannende Horror-Unterhaltung. Einer seiner packendsten und viel zu oft übersehenen Filme lässt sich aber dem Grusel-Genre zuschreiben – und bietet gut zwei Stunden Nervenkitzel!

    Kurz nach der Jahrtausendwende startete nämlich mit „Schatten der Wahrheit“ ein gruseliger Mystery-Thriller in den Kinos, der mit zwei etablierten Stars im Cast aufwartete und einem weiteren damals den Durchbruch bescherte: Neben Harrison Ford („Indiana Jones“) und Michelle Pfeiffer („Dangerous Minds“), zählt auch Miranda Otto („Der Herr der Ringe“) zur Besetzung, die mit dieser Rolle den Sprung nach Hollywood schaffte.

    Aktuell könnt ihr „Schatten der Wahrheit“ im Abo von Disney+ streamen.

    Darum geht's in "Schatten der Wahrheit"

    Der ebenso renommierte wie vielbeschäftigte Wissenschaftler Dr. Norman Spencer (Harrison Ford) führt eine scheinbar glückliche Ehe mit der früheren Orchestermusikerin Claire (Michelle Pfeiffer). An einem schweren Autounfall, der zum Glück glimpflich für sie ausging, hat Claire aber mental noch zu knapsen. Und sie fühlt sich oft allein in dem großen Haus am See, das seit dem Auszug ihrer gemeinsamen Tochter Caitlin (Katherine Towne) noch ein wenig leerer geworden ist. Als neue Nachbarn im Haus nebenan einziehen, ändert sich das allerdings …

    … denn Mary Feur (Miranda Otto) und ihr Mann Warren (James Remar) scheinen alles andere als glücklich verheiratet zu sein. Sie streiten permanent. Und damit nicht genug: Erst begegnet Claire der völlig verängstigten Mary im Garten, später beobachtet sie Warren dabei, wie der nachts ein langes Paket in seinen Kofferraum hievt. Mary ist danach wie vom Erdboden verschluckt. Hat Warren sie getötet? Auch im Haus der Spencers häufen sich unheimliche Vorkommnisse, für die es keine Erklärung gibt…

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    Macht eine irritierende Entdeckung: Claire Spencer (Michelle Pfeiffer).

    Suspense auf Hitchcocks Spuren

    Nicht nur die mit stimmungsvollen Stakkato-Klängen gespickte Filmmusik von Alan Silvestri weckt sofort Erinnerungen an das Œuvre Alfred Hitchcocks, der beim Score seiner zeitlosen Klassiker oft mit Bernard Herrmann zusammenarbeitete. Auch das gekonnte Spiel mit der Dunkelheit, Licht und Schatten, Schlüsselszenen im Bad oder das (über-)deutliche Einfangen wichtiger Gegenstände (etwa eines rätselhaften Schlüssels oder eines Föns, bei dem die Sicherung rausspringt) erinnern an den Stil des Master Of Suspense. Und vor Hitchcocks Werken muss sich die Spannungskurve in „Schatten der Wahrheit“ auch nicht verstecken.

    Darüber hinaus bedient sich Robert Zemeckis auch klassischer Kniffe des Horror-Genres und platziert vor allem in der ersten Filmhälfte einige fiese Jump Scares. Die sind für genreerprobte Zuschauer*innen zwar meist im Voraus zu erahnen, diese verfehlen ihre Wirkung aber selten: Fotos fallen wie von Geisterhand von der Wand, Stereoanlagen dröhnen plötzlich in die Stille hinein. Einen Narren hat Zemeckis zudem an Spiegeln und Spiegelbildern gefressen – seien es Silhouetten im Badewasser oder Botschaften, die erst im Wasserdampf lesbar werden. Gerade das Wasser zieht sich als leitmotivisches Element durch den gesamten Film.

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    Nasse Angelegenheit: Claire (Michelle Pfeiffer) und Norman (Harrison Ford) unter der Dusche.

    Die routiniert arrangierten Haunted-House-Momente sind unterm Strich aber nicht alles, was „Schatten der Wahrheit“ zu einem so mitreißenden Psychothriller macht. Seinen größten Reiz bezieht der Film aus seiner Undurchsichtigkeit und dem Trumpf, dass gleich zwei Handlungsstränge als Antriebsfeder dienen. Da ist zum einen die Frage, ob Nachbar Warren seine Frau wirklich ermordet hat – zum anderen aber auch die, worin die Ursache für den Spuk im Hause Spencer besteht. Claire ist einem düsteren Geheimnis auf der Spur.

    Gerade die Rolle ihres undurchsichtigen (und auffallend oft abwesenden) Gatten ist dabei nicht so leicht zu durchschauen, wie es zunächst den Anschein hat. Schon in der Auftaktsequenz inszeniert Zemeckis Norman subtil als Bedrohung. Statt zu lächeln und seine Frau liebevoll zu umarmen, verzieht er keine Miene und scheint Claire in den Schwitzkasten zu nehmen. Später kehrt sich diese Rollenverteilung ins Gegenteil: Die sonst so labile Musikerin tritt plötzlich dominant auf und befiehlt ihrem verblüfften Gatten, was dieser zu tun hat. Verheimlicht sie uns etwas?

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    Der Schlüssel zur Auflösung? Claire (Michelle Pfeiffer) macht eine Entdeckung.

    Starke Besetzung und dramatisches Finale

    Der überragenden Michelle Pfeiffer bietet die Verwandlung die Gelegenheit, die gesamte Bandbreite ihrer schauspielerischen Fähigkeiten zu demonstrieren – ihre Claire wandelt sich binnen Minuten von der paranoiden Scream Queen zur sadistischen Verführerin. Harrison Ford, sonst meist als Held und Identifikationsfigur besetzt, bildet durch sein undurchsichtiges Spiel einen starken Gegenpol. Zu Hochform laufen die beiden beim Showdown auf, dessen eindringlicher Wirkung auch die nicht ganz so gut gealterten Effekte keinen Abbruch tun.

    Kuriosum am Rande: Robert Zemeckis drehte seinen Film einst mit derselben Filmcrew wie der seines bildgewaltigen Abenteuerdramas „Cast Away – Verschollen“, für das Hauptdarsteller Tom Hanks während der Dreharbeiten 25 Kilo abnehmen und sich einen üppigen Bart wachsen lassen musste – die dafür nötige Drehpause machte es möglich. Für einen Oscar hat es hier für Hanks aber nicht gereicht. Ganz im Gegensatz zu „Philadelphia“, für den Hanks extrem abnehmen musste und deswegen von Co-Star Denzel Washington gequält wurde. Mehr dazu hier:

    "Er dankte mir, als er den Oscar gewann": So rächte sich Tom Hanks bei Denzel Washington, nachdem der "The Equalizer"-Star ihn am Filmset quälte

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