Am Namen Wes Anderson kam im vergangenen Filmjahr niemand vorbei: Im Sommer 2023 brachte er seinen Spielfilm „Asteroid City“ mit einer Armada an Hollywood-Stars in die Kinos, kurz darauf erschienen bei Netflix gleich vier Roald-Dahl-Adaptionen von Anderson mit nicht minder berühmter Besetzung, Anfang dieses Jahres gewann der Regisseur mit der unverkennbaren filmischen Handschrift dann seinen ersten Oscar nach acht Nominierungen – für einen jener vier Kurzfilme, „Ich sehe, was du nicht siehst“ (Originaltitel: „The Wonderful Story of Henry Sugar“).
Den Oscar konnte Wes Anderson leider nicht persönlich entgegennehmen – denn er war zum Zeitpunkt der Verleihung im März 2024 schon in Deutschland, um im Studio Babelsberg den Dreh seines neuen Spielfilms „The Phoenician Scheme“ zu starten. Es ist nicht sein erster Besuch in Babelsberg, schon „Grand Budapest Hotel“ wurde hier gedreht und auch für weitere Filme kooperierte er mit dem Studio, das Miniaturkulissen für „The French Dispatch“, „Isle of Dogs“ und „Asteroid City“ lieferte.
Hollywoods Spitzenstars sind Anderson treu
Der Dreh von „The Phoenician Scheme“ wurde just Anfang Juni abgeschlossen, gleichzeitig wurde die komplette Besetzungsliste veröffentlicht – und diese dürfte das Herz eines jeden Filmfans höherschlagen lassen:
Nachdem im März bereits bekannt wurde, dass Benecio del Toro („Traffic“, „21 Gramm“), Mia Threapleton(„Gefährliche Liebschaften“), Michael Cera („Barbie“, „Superbad“), Riz Ahmed („Sound of Metal“) und Anderson-Stammgast Bill Murray („The French Dispatch“, „Zombieland“) Teil des neuen Films sein werden, wurde der Cast nun um große Namen ergänzt – die ebenfalls vertraute Gesichter im Star-Ensemble um Anderson sind:
Wie The Film Stage berichtet, werden in „The Phoenician Scheme“ auch Scarlett Johansson, Tom Hanks, Willem Dafoe, Rupert Friend, Bryan Cranston und Benedict Cumberbatch zu sehen sein. Sie alle wirkten schon in vorherigen Anderson-Filmen wie „Asteroid City“ (Johansson, Hanks, Dafoe, Friend, Cranston) oder den Roald-Dahl-Kurzfilmen (Cumberbatch) mit. Ein Neuzugang im Wes-Anderson-Kosmos ist Charlotte Gainsbourg - sie dürfte sich mit exzentrischen Regisseuren jedoch bereits auskennen, spielte sie doch wiederholt in Lars von Trier-Produktionen mit.
Und das sind immer noch nicht alle Gesichter von „The Phoenician Scheme“: Bei Crew United könnt ihr die komplette Besetzungsliste einsehen und einen Blick auf die bereits verkündeten Rollentitel werfen, die aber mit Bezeichnungen wie „Cousine“, „Anwalt“ und „Erste Ehefrau“ noch nicht allzu viel verraten.
Was wissen wir noch über „The Phoenician Scheme“?
Über den Inhalt des Films ist bisher wenig bekannt: Eigenen Aussagen des Regisseurs zufolge soll es sich um eine düstere Spionagegeschichte handeln, in deren Mittelpunkt eine Vater-Tochter-Beziehung steht. Das Drehbuch hat Anderson zusammen mit Roman Coppola verfasst, der schon bei „Isle of Dogs“, „The French Dispatch“ und „Asteroid City“ mitwirkte. Kameramann ist der Franzose Bruno Delbonnel, der unter anderem schon mehrfach mit Tim Burton und den Coen-Brüdern zusammenarbeitete.
Neben der wieder einmal spektakulären Besetzungsliste dürfen wir uns sicherlich auch auf den unverwechselbaren Wes-Anderson-Stil freuen: skurrile Szenen mit schrulligen Charakteren und einer ordentlichen Portion trockenem Humor, und ernste Themen, die mit symmetrischen Einstellungen, einer harmonischen Pastellfarben-Palette und nostalgisch-noblen Kostümen in eine surreal-verspielte Ästhetik wattiert werden. Dazu gibt es sicher auch wieder exzellente Miniaturkulissen, die für Anderson gebaut wurden.
„The Phoenician Scheme“ befindet sich nun in Postproduktion, ein Release-Datum wurde noch nicht verkündet. Wer sich die Wartezeit versüßen will, kann derweil noch mal im Heimkino in Wes Andersons wundersame Welten eintauchen:
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