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    "Habe es immer bereut": "Yellowstone"-Star Kevin Costner über seinen 3-Stunden-Western, der im Kino gnadenlos unterging
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Wyatt Earp“ war für Kevin Costner ein Passionsprojekt, doch am Box Office legte er eine Bruchlandung hin. Das liegt auch daran, dass sich Costner auf einen Konkurrenzkampf mit einem anderen Western einließ, den er rückblickend bereut...

    Ab dem 22. August ist Kevin Costner mit „Horizon“ zurück auf der großen Leinwand – dem ersten Teil seines neuen, auf vier (!) Teile angelegten Western-Epos, das die Besiedlung des amerikanischen Westens im 19. Jahrhundert nacherzählt. Bald werden wir also erfahren, ob der Film mit dem anhaltenden Hype um die Hitserie „Yellowstone“ im Rücken ein Erfolg wird – oder es ihm so ergeht wie einer ganzen Reihe anderer Kevin-Costner-Projekte, die den Schauspieler und Regisseur in den 90er Jahren an den Rand des finanziellen Ruins trieben...

    Neben den legendären Flops „Waterworld“ und „Postman“ gehört dazu auch „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“, in dem Costner den legendären Revolverhelden verkörpert. Der 69-Jährige spielte nicht nur die Hauptrolle, sondern war als Produzent auch eng in die Entstehung des 190-Minuten-Werkes involviert – somit traf es ihn auch ganz persönlich, als der von Lawrence Kasdan („Silverado“) inszenierte Film an den Kinokassen böse abschmierte...

    Dass „Wyatt Earp“ bei einem Budget von 63 Millionen US-Dollar gerade einmal 56 Millionen am weltweiten Box Office einspielen konnte, lag dabei nicht nur an der ausufernden Länge, den durchwachsenen Kritiken, der starken Konkurrenz durch Hits wie „Speed“ oder der Tatsache, dass Western Mitte der 90er Jahre beim Publikum nicht sonderlich hoch im Kurs standen. Zusätzlich fiel er dem Phänomen der Zwillingsfilme zum Opfer, denn kurz zuvor startete mit „Tombstone“ ein weiterer Film in den Kinos, der sich um Wyatt Earp drehte – und der kommerziell klar die Nase vorn hatte...

    „Tombstone“ war mit einem Produktionsbudget von 25 Millionen US-Dollar deutlich günstiger – und spülte 73,2 Millionen in die Kinokassen. Zudem kam das actionlastigere Pendant mit Kurt Russell (das der „Die Klapperschlange“ angeblich auch heimlich inszeniert hat) auch bei den Kritiker*innen deutlich besser an. Im Interview mit GQ hat Costner über seinen damaligen Umgang mit dem Konkurrenzfilm gesprochen:

    „Ich liebe Wyatt Earp, ich liebe diesen Film“, so der Oscar-Preisträger („Der mit dem Wolf tanzt“). „[Aber] wir gerieten in eine Art Wettbewerb mit ‚Tombstone‘. Ein guter Freund sagte: ‚Schau, wir können den Film verschieben. Wir wollten nicht konkurrieren.‘ Und ich antwortete: ‚Hör mal, ich bin sicher, dass dieser Autor und Regisseur diesen Film machen will, also lassen wir ihn.‘ Und dann begann diese Art von Wettlauf. Ich habe immer bereut, dass es diesen seltsamen Wettbewerb gab, und [‚Tombstone‘] war ein unterhaltsamer Film. Es ist schade, dass es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist.“

    Im Nachhinein erwies es sich als Fehler, dass Costner nicht auf den Rat seines Freundes gehört hat und „Wyatt Earp“ nur ein knappes halbes Jahr nach „Tombstone“ in den Kinos startete. Ob er darüber hinaus das Zeug zum Leinwand-Hit gehabt hätte, darf allerdings trotzdem bezweifelt werden...

    Übrigens sind die beiden Western nicht annähernd die einzigen sogenannten Zwillingsfilme, die um die Gunst des Publikums buhlten. In unserem großen Special haben wir 55 Kinokassen-Duelle für euch zusammengetragen:

    "Armageddon" vs. "Deep Impact" und über 50 weitere legendäre Kinoduelle: Wer gewinnt den Kampf der Zwillingsfilme?

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