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    Wenn ihr dieses Sci-Fi-Highlight bei 97 Minuten und 54 Sekunden pausiert, seht ihr, dass selbst James Cameron mal Fehler macht
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Manche Filmfehler sind so nebensächlich, dass man sie leicht übersehen kann. Andere sind eigentlich ziemlich groß und offensichtlich – gehen aber unter, weil sie in einer soghaft-spannenden Szene passieren. Wie dieser Patzer in „Abyss“...

    Dank der brillanten Trickeffekte in Filmen wie „Terminator 2“ gilt Hit-Regisseur James Cameron als Perfektionist. Trotzdem sind auch seine Filme nicht frei von Fehlern – allerdings nutzt Cameron gerne Wiederaufführungen, um sie auszubügeln. So hat kaum wer gemerkt, dass das „Titanic“-Finale mittlerweile nicht mehr so aussieht wie einst im Kino!

    Ein eigentlich ziemlich großer Fehler in einer anderen Cameron-Regiearbeit hat dagegen jede Wiederveröffentlichung überstanden: In „Abyss – Abgrund des Todes“ wird an einer prominenten Stelle die Illusion zerstört. Doch weil die Szene derart spannend geschrieben und fesselnd gespielt ist, fiel dies jahrzehntelang niemandem auf! Wenn ihr euch selbst auf Fehlersuche begeben möchtet: „Abyss“ ist auf vielen Plattformen als VoD verfügbar, darunter bei Amazon Prime Video:

    "Abyss": Mit der Kameracrew auf Tauchstation

    In „Abyss“ geht es um ein von Hiram Coffey (Michael Biehn) angeführtes Navy-SEALs-Team, das den Auftrag hat, ein Atom-U-Boot zu bergen. Das Team nutzt zusammen mit Ingenieurin Lindsey Brigman (Mary Elizabeth Mastrantonio) eine unterseeische Bohrplattform als Basis, wo es zu Konflikten mit Brigmans Ex-Mann Bud (Ed Harris) kommt. Und dann zieht zu allem Übel ein Hurrikan auf – ganz davon zu schweigen, dass ein unbekanntes Objekt Kurs auf Brigman und Co. nimmt...

    Zu den vielen Fans von „Abyss“ gehört Visual-Effects-Künstler Todd Vaziri, der unter anderem an „Avatar – Aufbruch nach Pandora“, „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ und „Pirates Of The Caribbean – Fluch der Karibik 2“ mitwirkte. Und er wurde kürzlich von einem anderen Fan auf einen Filmfehler gestoßen, der jahrzehntelang unbemerkt blieb!

    Vaziri sprach, nachdem er vom Patzer erfuhr, sogar mit „Abyss“-Crewmitgliedern, darunter mit einer Person, die in den Schnitt des Films involviert war – auch sie beteuerten, den Fehler nie bemerkt zu haben! Besagter Fehler ereignet sich in einer aufwühlenden Sequenz im letzten Filmdrittel:

    Lindsey und Bud befinden sich in einer lebensbedrohlichen Lage und diskutieren, wer von ihnen die letzte funktionstüchtige Tauchausrüstung bekommt. Und dann passiert es: Man sieht für wenige Sekundenbruchteile, wie jemand mit einem Tuch das Kameraobjektiv trockenwischt!

    Der Moment ereignet sich in der Kinofassung von „Abyss“ bei Minute 97 und 54 Sekunden (die Angabe kann aufgrund unterschiedlicher Abspielgeschwindigkeiten und anderen Aspekten leicht variieren, je nachdem, wo ihr den Film streamt oder welche Heimkino-Ausgabe ihr euch anschaut). Vaziri hat die Sequenz aber auch bei YouTube online gestellt, falls ihr direkt zu ihr springen möchtet.

    Keine Wischiwaschi-Produktion: Es wurde auf das Wichtige geachtet

    Nun stellt sich die Frage, wie so was im Film landen kann. Eine konkrete Antwort ist in diesem Fall bislang unbekannt, jedoch war Vaziri an genügend Filmen beteiligt, um Einblick zu gewähren, wie derartige Fehler generell ihren Weg in fertige Filme finden.

    So mutmaßt Vaziri in seinem Blog FX Rant, dass da ein Assistenzmitglied der Kameracrew während einer Probeaufnahme eingreift – oder während eines Takes, den die Crew wegen übermäßiger Wasserspritzer bereits als unbrauchbar abgetan hat. Im Schneideraum entschied man sich dann trotzdem für diesen Take – wahrscheinlich, weil Harris' Performance in ihm am stärksten war und Cameron ihr mehr Gewicht gab als dem Patzer. Oder aber Cameron und sein dreiköpfiges Cutter-Team waren so in Harris' Darbietung verloren, dass sie die Wischbewegung gar nicht realisierten.

    Das ist gut vorstellbar, denn sind wir mal ehrlich: In unserer Vorstellung haben wir doch auch die wischende Hand stets als etwas anderes abgetan. Als kurz ins Bild ragendes U-Boot-Interieur, eine Welle oder ähnliches. Wir mussten erst explizit darauf hingewiesen werden, um zu bemerken, was da eigentlich vorgeht. Aber das ist keine Schande!

    Denn letztlich ist die Realität eines Films bloß etwas, das wir in unserem Verstand konstruieren – eigentlich sind Filme lediglich haufenweise Standbilder. Wir sind es, die sie zu etwas Größerem zusammensetzen. Und wenn wir gerade eh dabei sind, filmische Wirklichkeit zu hinterfragen: Wusstet ihr eigentlich, was wirklich hinter dem grünen Code in „Matrix“ steckt? Nein? Dann lest doch direkt weiter:

    Wie bitte?! Das steckt wirklich hinter dem grünen Code aus den "Matrix"-Filmen!

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