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    Auf Amazon könnt ihr einen der besten Tier-Horrorfilme der letzten Jahre völlig kostenlos streamen – ein absoluter Geheimtipp!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Ihr habt keine Lust auf dröge Creature Feature, sondern wollt mal wieder Tier-Horror erleben, der euch wirklich mitreißt? Dann dürft ihr euch „Backcountry“, der momentan kostenlos bei Amazon FreeVee gestreamt werden kann, nicht entgehen lassen.

    Pandastorm

    Das Tier-Horror-Sujet hat Meilensteine wie „Der weisse Hai“, „Die Vögel“, „Phase IV“, „Cujo“ oder auch „Tarantula“ hervorgebracht. Da es natürlich nicht allzu lange dauert, um diese Klassiker abzuarbeiten, lohnt sich ein Blick in die zweite oder dritte Reihe des Genre, in der sich auch mal echte Geheimtipps entdecken lassen. So zum Beispiel „Backcountry – Gnadenlose Wildnis“, der hierzulande geradewegs für den Heimkinomarkt veröffentlicht wurde und dadurch quasi postwendend in der Versenkung verschwand. Zu Unrecht!

    Regisseur und Drehbuchautor Adam MacDonald („Pyewacket – Der Fluch“) liefert mit „Backcountry – Gnadenlose Wildnis“ nämlich nicht nur einen hochspannenden Survival-Thriller ab, in dem es ein junges Pärchen mit einem wutschnaubenden Schwarzbären zu tun bekommt. Der Film ist darüber hinaus auch eine überraschend feingeistige Auseinandersetzung mit Geschlechteridentität, deren Zuschreibungen beim Aufeinanderprallen von Zivilisation und Wildnis neu durchgemischt werden. „Backcountry“ könnt ihr momentan bei FreeVee, dem kostenlosen Streamingdienst von Amazon Prime Video, schauen.

    Darum geht’s in "Backcountry – Gnadenlose Wildnis"

    Eigentlich sollte es ein romantisches Camping-Wochenende in der Wildnis werden. So jedenfalls hatte es sich Alex (Jeff Roop) gedacht. In den kanadischen Weiten möchte er nämlich den Versuch unternehmen, um seine Beziehung mit Jenn (Missy Peregrym) wieder auf Vordermann zu bringen. Im Nationalpark angekommen, begibt sich das Duo direkt auf eine Wanderung – ohne Landkarte und technische Hilfsmittel. Die Warnungen eines Rangers, dass die Wildnis gnadenlos sein kann, werden noch leichtfertig abgetan.

    Nach drei Tagen Fußmarsch wird den beiden jedoch klar: sie haben sich hoffnungslos verlaufen. Zu allem Überfluss sind auch die Vorräte fast aufgebraucht. Und als wäre das nicht schon genug, stellen Jenn und Alex fest, dass sie sich in das Revier eines äußerst gefährlichen Schwarzbären verirrt haben. Als sich mit Brad (Eric Balfour) auch noch ein ominöser Fremder dem Lager nähert, scheint die Situation völlig aus dem Ruder zu laufen...

    Ein Spiel mit den Erwartungen

    Um ein wenig den falschen Erwartungen entgegenzuwirken, möchte ich euch an dieser Stelle schon einmal deutlich machen, dass sich „Backcountry“ nicht als atemloses Spannungskino begreift. Wer sich einen zweiten „Auf Messers Schneide“ mit Anthony Hopkins erwartet, der wird zwangsläufig enttäuscht werden. Stattdessen ist Adam MacDonald hier ein ziemlich beeindruckender Slowburner gelungen, der über eine Laufzeit von knapp 90 Minuten vor allem mit dem Gefühl einer unterschwelligen Bedrohung spielt, um immer wieder in echte Schockmomente auszubrechen. „Backcountry“ ist intensives Genre-Kino, das auch für Leute funktioniert, die eigentlich nichts mit Tier-Horror anfangen können.

    Adam MacDonald gelingt es auf extrem stimmungsvolle Art und Weise, mit den obligatorischen Codes und Tropen des Genres zu jonglieren, um diese auf den ersten Blick zu bestätigen, im nächsten Moment aber auch in ihre Einzelteile zu zerlegen. Die Zivilisation-Natur-Kollision geht hier nämlich noch einen Schritt weiter, anstatt sich nur darauf zu konzentrieren, wie Jenn und Alex es mit dem brachialen Schwarzbären aufnehmen. „Backcountry“ nutzt die Wildnis meiner Meinung nach viel mehr, um Geschlechteridentitäten zu durchleuchten. Der Schwarzbär selbst ist nur der Anstoß, um fragile Männlichkeitsideale zum Einsturz zu bringen.

    Das führt folgerichtig nicht nur zu klassischem Survival-Thrill, sondern auch zu entlarvenden Augenblicken. Als Zuschauer*in wird man sich bestimmt das ein oder andere Mal wunderbar spiegeln können, wenn man sieht, wie hilflos die Beziehung hier gerettet werden soll, nur um festzustellen, dass nichts mehr zu retten ist. Im Falle von „Backcountry“ eben aus dem Grund, weil die Nahrungskette auf den Kopf gestellt wurde. Das ist nicht nur packend, sondern auch verdammt clever. Darüber hinaus gibt es neben grandiosen Bildern auch eine hervorragende Missy Peregrym („Van Helsing“) zu bestaunen, deren aufopferungsvolles Spiel nachhaltig fesselt und „Backcountry“ erst recht zu einem absoluten Geheimtipp erklärt.

    Ihr seid auf der Suche nach weiteren Geheimtipps? Dann haben wir ein echtes Sci-Fi-Highlight für euch: „Primer“. Warum der Film so toll ist, verrät euch FILMSTARTS-Redakteur Julius Vietzen in seinem Streaming-Tipp:

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    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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