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    Streaming-Tipp: Einer der besten Gangsterfilme aller Zeiten – eiskalt & absolut packend
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    Ihr mögt das britische Kino? Ihr steht auf clever aufgebaute, aber auch knallharte Crime-Thriller? Zudem schaut ihr gern brillanten Schauspieler*innen bei der Arbeit zu? Dann solltet ihr dringend diesen Film streamen.

    Rififi am Karfreitag“ kam schon 1980 in die Kinos. Doch bis heute ist der Einfluss der spannenden, dabei knallharten Gangster-Story allgegenwärtig. „Sexy Beast“, „Layer Cake“, die ultrabrutale „Rise Of The Footsoldier“-Reihe, „Legend“ oder „Gangster No. 1“ – sie alle haben sich schamlos bei dem im Original „The Long Good Friday“ betitelten Klassiker bedient. Vor allem aber Fans der Crime-Thriller von Guy Ritchie werden jede Menge Elemente und Ähnlichkeiten zu dessen Filmen wie „Bube, Dame, König, grAs“, „Rock N Rolla“ oder zuletzt „The Gentlemen“ feststellen.

    Aktuell könnt ihr „Rififi am Karfreitag“ ohne Zusatzkosten im Rahmen eures Streaming-Abos bei Amazon Prime Video schauen. Alternativ ist der Film als Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    Der Thriller war der große Durchbruch von Schauspieler Bob Hoskins („Brazil“, „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“). An seiner Seite glänzten Oscargewinnerin Helen Mirren („Die Queen“), Paul Freeman („Jäger des verlorenen Schatzes“), Eddie Constantine („Lemmy Caution gegen Alpha 60“) und Bryan Marshall („James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte“). Mit einem recht kleinen, aber immens wichtigen Part gab zudem der spätere James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan hier sein Filmdebüt.

    "Rififi am Karfreitag": Das ist die Story

    Harold Shand (Bob Hoskins) führt exakt das Leben, von dem er immer geträumt hat: Er ist reich, die Menschen in seiner Umgebung behandeln ihn mit viel Respekt und sein Bett teilt er sich mit der schönen Victoria (Helen Mirren). Diesen Status hat sich der aus einfachen Verhältnissen stammende Londoner hart und mit bedingungsloser Rücksichtslosigkeit erarbeitet – weshalb Harold stolz darauf ist, einer der mächtigsten Unterweltbosse der Stadt zu sein.

    Doch er will noch mehr Einfluss und plant deshalb seinen bisher mit Abstand gewaltigsten Coup – er will ganz groß ins Immobiliengeschäft einsteigen. Um dies umsetzen zu können, braucht er allerdings eine Menge Geld. Also beschließt er einen Pakt mit dem Teufel einzugehen und leiht sich die fehlende Summe von einem amerikanischen Mafioso (Eddie Constantine).

    Doch von da an ist er vom Pech verfolgt. Harolds Deals laufen plötzlich schief, Bomben gehen hoch und von seinen Gefolgsleuten wird einer nach dem anderen tot aufgefunden. Irgendjemand hat es offensichtlich auf sein Geschäft und vor allem auf sein Leben abgesehen. Harold will sich das natürlich nicht bieten lassen und beginnt Nachforschungen anzustellen, die ihn auf die Spur eines blutigen Rachefeldzugs führen …

    HandMade Films
    Helen Mirren in "Rififi am Karfreitag".

    Danke, George Harrison!

    „Rififi am Karfreitag“ steht auf beinahe unzähligen Bestenlisten. Das British Film Institute etwa wählte ihn auf Platz 21 der wichtigsten einheimischen Kinofilme aller Zeiten. Dabei war die Inszenierung von John Mackenzie („Das vierte Protokoll“) eigentlich fürs Fernsehen gedacht. Die Verantwortlichen des Privatsenders ITV waren jedoch entsetzt, als sie das fertige Projekt im Rahmen des BFI London Film Festivals sahen.

    Damit „Rififi am Karfreitag“ „sendefähig“ war, mussten auf ihre Anweisung hin fast 40 (!) Minuten an Gewalt- und Nacktszenen sowie u. a. sämtliche Schimpfworte und Anspielungen auf den Bürgerkrieg in Irland herausgeschnitten werden. Da wäre nicht mehr viel übrig gewesen. Nur wenige Monate vor dem geplanten Ausstrahlungstermin kaufte dann aber zum Glück HandMade Films („Das Leben des Brian“, „127 Hours“), die Produktionsfirma von The-Beatles-Gitarrist George Harrison, dem Sender die Rechte ab und brachte das Werk in voller Pracht auf große Leinwände.

    Neben dem brillanten Bob Hoskins spielt London hier sozusagen die zweite Hauptrolle. Wie Mackenzie es schaffte, die britische Hauptstadt gleichzeitig strahlend, elegant und glamourös, aber auch düster, dreckig und verkommen darzustellen, ist bis heute einfach grandios anzusehen. Eine wichtige Hilfe war ihm dabei neben der Kameraarbeit von Phil Meheux („GoldenEye“, „Casino Royale“) der fantastische Soundtrack. Mit seiner komplett homogenen Mixtur aus coolem Jazz, knackigem Rock und pulsierendem Funk steuerte Komponist Francis Monkman („The Innocent“) viel zur unverwechselbaren Atmosphäre des Films bei.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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