Die Geschichte des unsichtbaren Mannes ist fast so alt wie das Kino selbst – und brachte im Laufe der Zeit schon den einen oder anderen Klassiker oder Kultfilm hervor. Während Paul Verhoevens „Hollow Man“ (2002) besonders bekannt sein dürfte, gilt „Der Unsichtbare“ von 2020 für viele Fans und Kritiker*innen als das jüngste Highlight dieses ganz besonderen Horror-Subgenres – das seinen Höhepunkt, wenn es nach dem Autor dieses Artikels geht, allerdings schon vor knapp 100 Jahren erreichte. Und zwar mit dem Universal-Horror-Klassiker „Der Unsichtbare“ von James Whale.
Heute aber soll es um einen Film gehen, der etwa im großen Unsichtbaren-All-Time-Ranking von ScreenRant auf dem respektablen Rang 6 gelandet ist – und sich von der Konkurrenz tonal doch ziemlich abhebt. Denn in „Das Serum des Grauens“ trifft freizügige Sex-Komödie auf zügellosen Sci-Fi-Horror! Und das ohne Kompromisse, wie sich unter anderem in der Altersfreigabe des hierzulande kaum bekannten Films widerspiegelt. Denn der Horror-Spaß erscheint am 17. Mai 2024 zum allerersten Mal in Deutschland fürs Heimkino. Ungekürzt mit FSK 18:
Verleiher MT Films spendiert dem schrulligen Trash-Kultfilm eine Limited Edition auf Blu-ray und damit die erste offizielle Heimkino-Veröffentlichung des Films. Doch auch wer keine 20 Euro für einen Blindkauf ausgeben will, wird bedient: Für einen feucht-fröhlichen Filmabend mit Freunden lohnt sich alternativ auch einfach der Stream: Bei Amazon Prime Video werdet ihr bereits ab 3,99 Euro fündig:
Ihr solltet euch in jedem Fall auf ein nicht allzu anspruchsvolles, dafür aber umso aberwitzigeres Genre-Mash-up einstellen, das trashig anmutet (siehe beispielsweise diese Szene), aber wohl auch gerade deswegen durchaus Laune machen kann. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass euch nicht auch der ein oder andere Gag erwartet, der vielleicht nicht ganz so gut gealtert ist…
Das ist "Das Serum des Grauens"
Inszeniert von Adam Rifkin, der unter anderem auch beim „Chillerama“-Kapitel „Wadzilla“ Regie führte, erzählt „Das Serum des Grauens“ die Geschichte des verrückten und obendrein pervers veranlagten Wissenschaftlers Kevin Dornwinkle (Noel Peters), dessen neuester Durchbruch von seinen Kollegen jedoch nur belächelt wird – wenn auch nur so lange, bis er sie einer nach dem anderen um die Ecke bringt.
Als er an einer Highschool als Physiklehrer anfängt, wird er schließlich auch unter den Jugendlichen – vor allem unter den attraktiven jungen Damen – schnell zur Lachnummer. Also beschließt er kurzerhand, seine Erfindung erneut einzusetzen – und mit Hilfe seines Unsichtbarkeitsserums Rache zu üben…
Dass „Das Serum des Grauens“ vor allem in Sachen Freizügigkeit keine halben Sachen macht, ist nicht zuletzt auch Hauptdarstellerin Shannon Wilsey alias Savannah zu verdanken, die in den frühen 90er-Jahren als einer der berühmtesten Pornodarstellerinnen galt – und unter anderem Beziehungen oder Liebschaften mit Mark Wahlberg, Billy Idol und Mötley-Crüe-Mitglied Vince Neil hatte. Mit dem international als „The Invisible Maniac“ bekannten Film versuchte sie 1990 erstmals, mit einem klassischen Spielfilm (wenn auch mit erotischen Anleihen) in der Filmbranche Fuß zu fassen, bevor später noch „Sorority House Massacre II“ und „Camp Fear“ folgten.
Zum großen Durchbruch abseits der Erwachsenenfilm-Industrie kam es jedoch nie. Nach einem Autounfall, bei dem sich Wilsey die Nase gebrochen und das Gesicht verletzt haben soll, beging sie im Juli 1994 im Alter von nur 23 Jahren Suizid.
Wichtiger Hinweis zum Abschluss dieser traurigen Nachricht: Suizid ist kein Ausweg! Wenn deine Gedanken darum kreisen, dir das Leben zu nehmen, dann empfehlen wir dringend, dass du das Gespräch mit anderen Menschen suchst. Sprich mit deiner Familie oder deinen Freunden, einem Arzt oder Psychologen oder mit einer anderen Vertrauensperson darüber.
Wenn du anonym bleiben willst, dann gibt es mehrere Angebote der TelefonSeelsorge, die nicht nur kostenfrei, sondern auch absolut vertraulich sind (und zum Beispiel auch nicht auf der Telefonrechnung auftauchen). Unter den Nummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 wird dir geholfen. Alternativ kann man sich auf der Webseite der TelefonSeelsorge auch einen Chattermin vereinbaren oder die Mailberatung in Anspruch nehmen. Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention gibt es zudem eine Übersicht über weitere Beratungsstellen.
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