Der erste „Star Wars“-Film von 1977 war nicht einfach nur der Startpunkt für eine erfolgreiche Kino-Reihe, sondern der Beginn eines kulturellen Phänomens: Auch fast ein halbes Jahrhundert nach dem Franchise-Auftakt brennen Millionen von Fans für die Weltraum-Saga, die mittlerweile auf drei Kino-Trilogien und fünf Live-Action-Serien angewachsen ist (mit „The Acolyte“ startet am 5. Juni eine weitere auf Disney+).
Doch Mitte der 70er Jahre handelte es sich bei „Star Wars“ um ein riskantes Unterfangen: Sci-Fi stand zu dieser Zeit nicht besonders hoch im Kurs (1975 war „Der weiße Hai“ der erfolgreichste Film des Jahres, ein Jahr später ging dieser Titel an „Rocky“), und im Gegensatz zu George Lucas' erstem Genre-Beitrag „THX 1138“ (1971) war „Krieg der Sterne“ alles andere als eine Low-Budget-Produktion.
Doch der damals erst 33 Jahre alte Filmemacher hatte es sich in den Kopf gesetzt, seine Liebe zu den „Flash Gordon“-Comics und den Meisterwerken des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa („Die sieben Samurai“) als Grundlage zu nehmen, um eine völlig neue Art von Science-Fiction-Abenteuer ins Kino zu bringen – und der Erfolg seiner fünffach oscarnominierten Jugend-Tragikomödie „American Graffiti“ brachte ihm auch den nötigen Vertrauensvorschuss seitens des Studios ein.
Neben dem späteren Han-Solo-Darsteller Harrison Ford gehörte auch Ron Howard zum Cast von „American Graffiti“ – der ziemlich ratlos war, als Lucas ihm seine Pläne für eine Space-Oper vorstellte, die in einer weit entfernten Galaxie angesiedelt sein sollte. Im Interview mit der New York Times erinnerte sich der heutige Star-Regisseur wie folgt an die Situation:
„George versuchte, es als eine Art ,Flash Gordon'-Film mit besseren Spezialeffekten zu erklären. Und ich hielt das für eine ziemlich schreckliche Idee. Sci-Fi war wirklich ein B-Minus-Genre. Ich mochte ,Planet der Affen' ganz gern, aber ich konnte mir nicht vorstellen, was er damit bezwecken wollte.“
Ron Howard drehte den größten "Star Wars"-Flop
Als der heutige unter dem Titel „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“ geläufige Blockbuster schließlich in die Kinos kam, mussten Howard und die anderen Zweifler einsehen, dass sie sich im ganz großen Stil geirrt hatten: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 410 Millionen US-Dollar (das durch Wiederaufführungen mittlerweile auf 775,4 Millionen angestiegen ist) wurde das Sci-Fi-Spektakel zum mit Abstand erfolgreichsten Film des Jahres, vor Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ und dem John-Travolta-Tanzfilm „Nur Samstag Nacht“. Auch die zwei direkten Nachfolger sollten den Thron der jeweiligen Jahrescharts erklimmen.
Ron Howard drehte später Hits wie „Der Grinch“ und „A Beautiful Mind“, bevor er sich 2018 schließlich selbst an einem „Star Wars“-Film versuchte: „Solo: A Star Wars Story“, ein Spinoff-Prequel über den nun von Alden Ehrenreich gespielten jungen Han Solo, wurde allerdings zum ersten Flop des Franchise – und dem bis heute umsatzschwächsten „Star Wars“-Film überhaupt.
Obwohl er mit dem ersten „Star Wars“-Teil tricktechnisch völlig neue Maßstäbe setzte, gibt es einen Science-Fiction-Film, den George Lucas noch weit besser und wichtiger findet – um welchen es sich handelt, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
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