Nach dem relativ günstig produzierten Überraschungs-Hit „District 9“ von 2009 hatte der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp schnell den Ruf eines Sci-Fi-Wunderkindes inne – und so verwundert es nicht, dass ihm Hollywood bald darauf teure Blockbuster anvertraute. Für rund 115 Millionen US-Dollar drehte Blomkamp dann den Science-Fiction-Actioner „Elysium“ mit Matt Damon in der Hauptrolle. Das Ergebnis sieht fantastisch aus, hat aber auch seine Schwächen – die dem Regisseur nur allzu bewusst sind…
Wer sich selbst ein Bild machen möchte: „Elysium“ ist ab sofort im Abo von Amazon Prime Video ohne Zusatzkosten verfügbar.
„Elysium“ ist zwar absolut spektakulär – aber eben nur, was die Optik betrifft. In der FILMSTARTS-Kritik schwärmen wir von atemberaubendem Design und fantastischem Aussehen, insbesondere im Bezug auf die titelgebende Raumstation. Und auch die Actionszenen sind abwechslungsreich inszeniert. Doch die große Schwäche von „Elysium“ ist das Drehbuch.
Blomkamp über "Elysium": "Mist gebaut"
Wer nicht nur in eine atemberaubend anzusehende Sci-Fi-Welt eintauchen, sondern auch von einer packenden und stimmigen Geschichte begeistert werden will, hat bei „Elysium“ eher schlechte Karten. Blomkamps Entwurf der Zukunft fällt inhaltlich einfach zu dünn aus, das Drehbuch bleibt oberflächlich und bietet den dennoch souverän agierenden Stars Matt Damon und Jodie Foster keinen Raum für Zwischentöne. Und das weiß der Regisseur auch.
Zwei Jahre nach dem Kinostart von „Elysium“ erklärte Blomkamp, er habe bei dem Film Mist gebaut, und das beschäftige ihn immer noch. Die Geschichte bei „Elysium“ sei einfach nicht die richtige gewesen – trotz großartiger Grund-Idee. Skript und Story seien einfach nicht gut genug gewesen und dadurch sei letztendlich auch der ganze Film nicht gut genug.
Keine zweite Chance mit "Elysium 2"
Neill Blomkamp kehrte über die Jahre in Interviews immer wieder zu dem Thema zurück, und erklärte so zum Beispiel, er wünschte, er könne einen weiteren Film in der Welt von „Elysium“ drehen – denn er sei überzeugt, er könne es besser machen. Doch wie wir wissen: Zu einem „Elysium 2“ kam es dann nie.
Und so bleibt euch also nur, mit der durchwachsenen Version von 2013 vorliebzunehmen, die ja eben immerhin optisch wirklich allererste Sahne ist. Das genügte dann auch, um bei FILMSTARTS mit 3 von 5 möglichen Sternen eine solide Wertung abzusahnen.
Darum geht’s in "Elysium"
Im Jahr 2154 ist die komplett überbevölkerte Erde ein einziger, riesiger Mega-Slum. Wer es sich leisten kann, lebt längst nicht mehr auf dem Planeten, sondern genießt sein privilegiertes Dasein auf der Luxus-Raumstation Elysium. Dass das paradiesische Leben dort nicht von armen Schnorrern gestört wird, dafür sorgt Verteidigungsministerin Delacourt (Jodie Foster) mit brutalen Mitteln, die für sie unter anderem der gnadenlose Soldat Kruger (Sharlto Copley) ausführt.
Um an wichtige Daten von Elysium zu kommen, die die ganze Welt verändern könnten, schmiedet Gangsterboss Spider (Wagner Moura) einen Plan und rekrutiert dafür den Fabrikarbeiter Max De Costa (Matt Damon), der nichts mehr zu verlieren hat. Er wurde bei seinem Job verstrahlt und hat nur noch wenige Tage zu leben. Wenn er Spider hilft, winkt ihm am Ende ein Ticket nach Elysium, wo er lebensrettende medizinische Hilfe bekommen könnte…
Die besten Science-Fiction-Filme aller ZeitenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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