Quentin Tarantino ist einer der populärsten Filmemacher der vergangenen 30 Jahre, ein Kult-Regisseur mit Sonderstatus. Dementsprechend zu kämpfen haben viele Cinephile rund um den Globus seit Jahren damit, dass der „Pulp Fiction“-Regisseur seine Karriere nach nur zehn Filmen beenden will. Und doch hatten wir nun bereits genügend Zeit, um uns darauf einzustellen:
Vor über einem Jahr enthüllte Tarantino, was ihm für seinen allerletzten Film als Regisseur vorschwebt – ein Projekt, das seitdem immer mehr Form annahm: Unter dem Titel „The Movie Critic“ wollte er einmal mehr ins Amerika der 1970er-Jahre zurückkehren, um die Geschichte eines Filmkritikers zu erzählen, der kurze Besprechungen für ein Pornomagazin schreibt. Brad Pitt sollte dafür einmal mehr vor Tarantinos Kamera stehen, zudem stand eine „Pulp Fiction“-Reunion mit John Travolta und Bruce Willis im Raum. Doch aus all dem wird nun nichts: Wie Quentin Tarantino nun verriet, wird „The Movie Critic“ doch nicht sein letzter, zehnter Film.
"The Movie Critic" von Quentin Tarantino wird nicht mehr kommen
Wie Deadline berichtet, habe der Regisseur seine Meinung geändert – und „The Movie Critic“ fallen gelassen. Es soll bereits zu Überarbeitungen des Drehbuchs gekommen sein, die eine Verschiebung des Drehs mit sich brachten. Nun soll es mit dem Film gar nicht mehr weitergehen.
"Das größte Bedauern meines Lebens": Quentin Tarantino gibt sich die Schuld an folgenschwerer "Kill Bill"-SzeneWenn wir also sagen, dass „The Movie Critic“ nicht Tarantinos letzter Film werden soll, bedeutet das also nicht, dass der Regisseur plötzlich beschlossen hat, auch in Zukunft hinter der Kamera zu stehen – etwa für einen elften, zwölften oder dreizehnten Film. An seinem Karriereende nach zehn Filmen hält er weiterhin fest, nur dass Nummer 10 eben ein anderer werden soll – wobei gut zu wissen ist, wie Quentin Tarantino seine Werke zählt:
Nicht berücksichtigt werden nämlich „Sin City“, an dem er mitarbeitete, sowie der Episodenfilm „Four Rooms“, für den er ein Kapitel in Szene setzte. „Kill BIll Vol. 1“ und „Kill Bill Vol. 2“ sieht er zudem seit jeher als eine Geschichte – und damit auch als einen Film. Seine neun bisherigen Filme sind damit: „Reservoir Dogs“ (Nr. 1), „Pulp Fiction“ (Nr. 2), „Jackie Brown“ (Nr. 3), „Kill Bill“ (Nr. 4), „Death Proof“ (Nr. 5), „Inglourious Basterds“ (Nr. 6), „Django Unchained“ (Nr. 7), „The Hateful 8“ (Nr. 8) und „Once Upon A Time… In Hollywood“ (Nr. 9).
Und jetzt?
Wie es heißt, sei der zweifache Oscar-Preisträger nun dabei, einen neuen und dann hoffentlich auch wirklich perfekten Stoff für seinen Abschlussfilm zu finden. Details dazu, in welche Richtung es letzten Endes gehen könnte, gibt es nicht. Nur eines scheint sicher: Auf den nächsten und wohl wirklich finalen Film Tarantinos werden wir nun wohl etwas länger warten müssen.
Ob „The Movie Critic“ vielleicht doch nochmal die Kurve kratzt? Zumindest ganz auszuschließen scheint dies nicht. Wir erinnern uns: Auch „The Hateful 8“ galt einst als eingestampft – wenn auch aus anderen Gründen –, bevor der im verschneiten Wyoming angesiedelte Western doch noch verwirklicht wurde…
Was genau uns in „The Movie Critic“ erwartet hätte? Darüber erfahrt ihr mehr von unserem YouTube-Host Sebastian Gerdshikow, der im folgenden Video auf die Hintergründe des Projekts eingeht: