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    "Spiel weniger! Heule hübsch!": Wegen solcher Regieanweisungen wollte Jessica Alba ihre Karriere beenden
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Viele Fans rümpfen beim Gedanken an die „Fantastic Four“-Filme aus den 2000er-Jahren die Nase, ebenso wie große Teile der Filmpresse. Aber auch für Hauptdarstellerin Jessica Alba war die zweiteilige Marvel-Filmreihe eine miese Erfahrung...

    Wohl uns allen ist es schon passiert: Wir schauen uns einen Film an, finden eine Performance mies und urteilen daraufhin, dass die verantwortliche Person wohl einfach nicht gut spielen kann. Allerdings vergessen wir in solchen Augenblicken, dass Schauspieler*innen üblicherweise nicht am Set agieren, wie auch immer es ihnen beliebt.

    Stattdessen erhalten sie Regieanweisungen und spielen ein und dieselbe Szene meistens mehrfach – oft mit dezent unterschiedlichen mimischen und gestischen Entscheidungen. Manchmal sind die unterschiedlichen Takes sogar höchst verschieden.

    Wie gut oder katastrophal eine Schauspielleistung letztendlich wirkt, ist daher nicht allein vom Schauspieltalent der jeweiligen Person abhängig. Sondern auch von gelungenen (oder unhilfreichen) Regieanweisungen sowie von den Entscheidungen im Schneideraum: Werden Takes gewählt, die im Zusammenspiel eine stimmige Darbietung ergeben, oder changiert die Figur etwa plötzlich zwischen Apathie und Hyperaktivität?

    „Sin City“-Star Jessica Alba bezeichnet sich selbst als Opfer einer derartigen, schlechten Schauspielführung: Bei der Marvel-Verfilmung „Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer“ habe sie derart katastrophale Regieanweisungen befolgen müssen, dass sie damit liebäugelte, es hinter sich zu bringen und einfach ihre Karriere zu beenden.

    "Wir können dir mit dem Computer die Tränen ins Gesicht animieren!"

    Obwohl das Presse-Echo und das Feedback der Comicfans verhalten waren, nahm „Fantastic Four“ aus dem Jahre 2005 an den Kinokassen weltweit 333,5 Millionen Dollar ein. Bei einem Budget, das je nach Quelle auf 87,5 oder 100 Millionen Dollar geschätzt wird, war dieses Ergebnis gut genug, um zügig eine Fortsetzung nachzureichen.

    Im 2007 veröffentlichten Sequel „Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer“ finden der etablierte Cast und der Regisseur des Vorgängerfilms erneut zusammen: Ioan Gruffrudd spielt den arroganten sowie brillanten Reed Richards, der superdehnbar ist. Jessica Alba agiert als Sue Storm, die sich unsichtbar machen kann, Chris Evans als Hitzkopf Johnny Storm und Michael Chiklis als der zum Steinmonstrum mutierte Ben Grimm.

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    Hinter der Kamera stand erneut Regisseur Tim Story. Und schenkt man Jessica Alba Glauben, war dieser denkbar wenig daran interessiert, gute Schauspielleistungen aus seinem Cast hervor zu kitzeln. Wiederholt sprach sie negativ über die „Fantastic Four“-Filme und über ihre Erfahrungen am Set – und nannte konkret frustrierende Anweisungen beim Dreh von „Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer“, die sie darüber nachdenken ließen, das Schauspielen aufzugeben.

    Alba erinnert sich in Interviews an Aufforderungen wie „Spiel weniger! Heule hübsch!" sowie an demoralisierende Aussagen Storys. So reüssierte sie 2010 gegenüber PopEater (via Vulture), dass er sie beim Dreh einer emotionalen Szene förmlich dazu gedrängt habe, einen schlechten Job zu machen. Er habe sie ermahnt: „Es sieht zu echt aus. Es sieht zu schmerzhaft aus. Kannst du hübscher sein, wenn du weinst? Heule hübsch, Jessica!“

    Weiter habe Story ihr Anweisungen gegeben, mit einem leblosen Ausdruck dazustehen. „Mach doch nicht diese Sache mit deinem Gesicht. Mach einfach ein glattes Gesicht“, rezitierte Alba 2010 Storys Ratschläge. Diese hätten in die als Erleichterung gemeinte, frustrierende Aussage gemündet: „Wir können dir mit dem Computer die Tränen ins Gesicht animieren!“

    Albas Karriereabschiedspläne

    Dieser Moment sei es gewesen, der Alba den Glauben an einer Schauspielkarriere genommen hat: „Hassen mich Leute so sehr, dass ich keine richtige Person sein darf? Ist es mir in meinem Job nicht gestattet, ein Mensch zu sein?“ Daraufhin habe sie beschlossen, das Schauspielgeschäft zu verlassen.

    Diesen Impuls hat sie dann aber doch wieder bekämpft: Unter anderem folgten auf die „Fantastic Four“-Filme noch Auftritte in Robert Rodriguez' „Machete“ und „Sin City: A Dame To Kill For“, ein Cameo im „Entourage“-Film sowie die weibliche Hauptrolle im Jason-Statham-Klopper „Mechanic: Resurrection“. Zudem übernahm sie in der Actionserie „L.A.'s Finest“ eine der beiden Hauptrollen.

    Dieses Jahrzehnt wurde es vor der Kamera tatsächlich ruhiger um Alba, da sie sich verstärkt um ihr Unternehmen The Honest Company kümmerte, das Haushaltswaren, Windeln und Körperpflegeprodukte verkauft. Im April 2024 trat Alba allerdings von ihrem Posten als Chief Creative Officer zurück. Dafür steht mit dem Action-Thriller „Trigger Warning“ ein neues Filmprojekt vor der Tür. Netflix möchte die Produktion im Laufe dieses Jahres exklusiv veröffentlichen.

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