Zwar begann ihre Karriere bereits 2009, doch es dauerte etwas, bis Sydney Sweeney von der Unterhaltungsindustrie prominente Rollen erhielt und einem breiten Publikum auffiel. Doch spätestens mit der HBO-Erfolgsserie „Euphoria“ gelang der Schauspielerin der Durchbruch – und mittlerweile zählt sie zu den populärsten Stars ihrer Generation.
Und obwohl Sweeney von manchen Filmfans auf ihr Äußeres reduziert wird, hat sie längst gezeigt, wie viel sie als Schauspielerin drauf hat und dass sie über Bandbreite verfügt. Eines eint ihre Projekte jedoch – sei es ein Thriller wie „Reality“, eine Romantikkomödie wie „Wo die Lüge hinfällt“ oder eine satirische Dramedy wie „The White Lotus“: Sweeney bereitet sich auf all ihre Rollen mit exakt derselben Methode vor.
Sydney Sweeney, die emsige Autorin
Wie die „Madame Web“-Nebendarstellerin bereits in zahlreichen Interviews erklärt hat, kommt für sie vor dem Schauspiel stets eine Phase, in der sie sehr viel schreibt. „Ich verfasse Bücher, um all meine Figuren auszuarbeiten“, gab Sweeney etwa gegenüber Story & Rain zu Protokoll. Eben diese Bücher haben nicht gerade einen schmalen Umfang – es sind „Tagebücher für ihr komplettes Leben, von der Geburt bis zur ersten Drehbuchseite“.
Im Zuge dieses Prozesses malt sich Sweeney nicht bloß eine umfangreiche Vorgeschichte ihrer Rollen aus, sondern findet somit auch deren Sprache und emotionale Verfassung. Wichtig ist ihr dabei zudem das haptische Element, denn Sweeney kreiert diese Tagebücher ganz klassisch mit Stift und Papier:
„Ich gebe Hunderte Dollar bei [der Schreibwarenhandlung] Michael's aus“, beteuert Sweeney gegenüber Story & Rain, und fügt hinzu, dass sie ihre Bücher zudem dekoriert. Darüber hinaus widmet sie einzelnen Lebensbereichen ihrer Rollen eigene Themenabschnitte. So gibt es eine Sektion über das Liebesleben ihrer Figuren, und einen Abschnitt, mit dem sie die Figuren-Vita zwischen Serien- respektive Filmszenen weiterschreibt.
Sweeneys akustische Begleitung
Sweeney geht aber nicht ausschließlich haptisch vor: Sie macht auch interaktive Zeitleisten über das Leben ihrer Figuren. Und wie sie Teen Vogue verriet, erstellt sie als „ersten Schritt, um eine Figur zu verkörpern, eine Playlist, die zeigt, wer sie ist und was sie sich anhören würde“. Diese Musik hört sie sich während ihrer weiteren Vorbereitung an.
Die Arbeitszeit, die sie in diese um Bonusmaterial erweiterten Tagebücher steckt, variiert jedoch, wie sie Story & Rain erklärte: „Üblicherweise fange ich an dem Tag an, an dem ich die Rolle bekomme […], normalerweise höre ich noch vor dem ersten Drehtag auf.“ Für das Buch über ihre „The Handmaid's Tale“-Rolle hatte sie daher nur eine Woche Zeit, für „Euphoria“ hingegen einen ganzen Sommer.
Trotz all dieser Vorbereitungsarbeit ist Sydney Sweeney allerdings nicht als Method-Schauspielerin zu betrachten. Denn zumindest nach ihren eigenen Aussagen achtet sie stets auf eine klare Trennlinie zwischen ihren realen Empfindungen und ihren Rollen: „Ich bin noch nie in einer Figur hängen geblieben“, beteuerte sie gegenüber Story & Rain. „Ich kann ganz einfach in eine Rolle hinein und dann wieder heraus springen.“
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