Spätestens seit der Jahrtausendwende gehören Remakes, Reboots, Prequels und Co. für Horror-Fans zum täglich Brot. Einige landen im Kino, andere direkt im Streaming und wieder andere werden gar im Serienformat weitergesponnen. Was die meisten dieser Revivals jedoch gemeinsam haben: Dem Original können sie kaum das Wasser reichen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel – wie etwa „Das erste Omen“, den es ab dem heutigen 11. April deutschlandweit im Kino zu sehen gibt.
Nachdem David Gordon Green „Halloween“ höchst erfolgreich wieder auferstehen ließ, sich zuletzt an einem „Der Exorzist“-Comeback aber die Zähne ausbiss – „Der Exorzist: Bekenntnis“ konnte weder bei Kritik und Fans noch an den Kinokassen landen –, geht es mit „Das Omen“ nun auch schon dem nächsten teuflischen Klassiker an den Kragen. Wobei diese Formulierung in diesem Fall eigentlich gar nicht so richtig passt. Denn Fans des Originals, die eine Beschmutzung von dessen Vermächtnis befürchteten, können aufatmen…
"Das erste Omen": Gelungenes Horror-Revival
In „Das erste Omen“ erzählt Regisseurin Arkasha Stevenson („Legion“, „Brand New Cherry Flavor“) die Vorgeschichte des Horror-Klassikers, die mit Margaret (Nell Tiger Free) beginnt. Die junge Frau hat ihr Leben ganz und gar der Kirche verschrieben – und folgt 1971 schließlich sogar Kardinal Lawrence (Bill Nighy) bis nach Rom, um sich in ihren Dienst zu stellen. Doch sie ahnt nicht, welch finstere Mächte im Zentrum der katholischen Welt am Werk sind, die ihren Glauben schon bald in seinen Grundfesten erschüttern werden…
„So gut sehen (Horror-)Filme nur ganz, ganz selten aus“, titelt FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen in seiner Kritik zu „Das erste Omen“ (in der es übrigens vier Sterne und damit gleich viel wie einst auch für das Original gab) – und lobt dabei nicht nur den herausragenden, analogen Look des Films, sondern zudem das famose Sounddesign, bevor er dennoch klarstellt:
„Wenn man dann nach knapp zwei Stunden aus dem Kinosaal kommt, wird das Hauptgesprächsthema trotzdem nicht direkt das herausragende handwerkliche Talent sein“ – sondern eher die drastischen Body-Horror-Szenen, die einen auch noch lange nach dem Abspann beschäftigen werden.
Außerdem ab heute im Kino
„Sieger sein“: Der Fußball-Flüchtlings-Familienfilm ist diesen Monat unser Film aus der Reihe „Deutsches Kino ist (doch) geil!“, der seinen jungen Protagonist*innen nicht nur auf Augenhöhe begegnet, sondern dabei auch immer wieder mit aufrüttelnden Ideen zur pragmatischen Pädagogik überrascht. Der Kinobesuch lohnt sich – und unsere Podcast-Episode, in der wir mit Regisseurin Soleen Yusef über ihren neuen Film sprechen, ebenfalls. (4 Sterne)
„Back To Black“: Sam Taylor-Johnson („Fifty Shades Of Grey“) beschert allen Fans von Amy Winehouse eine Ode an die viel zu früh verstorbene Ausnahme-Sängerin – mit einer über sich hinaus wachsenden Marisa Abela in der Hauptrolle. Ergreifend, packend, mitreißend – wenn auch nicht ganz so tiefgehend wie das Doku-Pendant „Amy“. (3,5 Sterne)
„Ein Glücksfall“: „Woody Allens vielleicht letzter Film ist zugleich sein bester seit 10 Jahren“, heißt es unter anderem in unserer Kritik. Falls ihr also noch einmal eine Allen-Romanze auf der Leinwand genießen wollt, ist die „wunderbar leichtgängige Gesellschafts-Komödie mit einer erlesen-makabren Note im Abgang“ die perfekte Gelegenheit. (4 Sterne)
„White Bird“: „World War Z“- und „Ein Quantum Trost“-Macher Marc Forster dreht ein überraschendes Spin-off zum Drama „Wunder“, basierend auf einer Graphic Novel. Klingt ziemlich abgefahren, scheitert am Ende aber vor allem daran, dass der Regisseur seinem Publikum schlicht zu wenig zutraut – auch wenn der Schauspielnachwuchs zu überzeugen weiß und die vor dem Hintergrund des Holocausts spielende Story einiges hergibt…
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