Am 4. April ist „Der Tränenmacher“ auf Netflix gestartet und direkt zum Erfolg avanciert. In Deutschland stieg der Romantik-Thriller mit vielen Mystery- und Suspense-Elementen auf dem dritten Platz der Filmcharts ein. In zahlreichen Ländern konnte sich die Romanadaption sogar auf die Spitzenposition setzen. Die in düsteren Bildern mit Gothic-Anklängen erzählte Geschichte handelt von einer 17 Jahre alte Waisen, die von einer vermögenden Familie adoptiert wird. Die nimmt allerdings auch noch einen gleichaltrigen Waisenjungen bei sich auf, den sie absolut nicht leiden kann und vor dessen düsterer Aura sie förmlich Angst hat. Doch beide kommen sich näher, während sie ihre dunkle Vergangenheit und die schlimmen Ereignisse im Waisenhaus verfolgen. Die Mischung aus Romanze und Nervenkitzel hat einen Nerv getroffen – und zwar weltweit und nicht nur in Italien.
In Italien, wo „Der Tränenmacher“ natürlich direkt auf dem ersten Platz landete, war der Erfolg zu erwarten. Die Vorlage einer unter dem Pseudonym Erin Doom schreibenden, ihre wahre Identität geheim haltenden Autorin, ist dort nämlich schon ein Mega-Bestseller. Dabei veröffentlichte Doom ihre Geschichten zuerst bereits 2017 online. Weil sie keinen Verlag fand, brachte sie dann 2020 auf eigene Kosten via Amazon auch eine Print-Ausgabe von „Der Tränenmacher“ heraus. Erst 2021 kam ein Verlag an Bord, um dann noch mal eine überarbeitete Version des Romans zu veröffentlichen. Der macht plötzlich nach einer Weile bei TikTok die Runde, wurde dort als Buch-Empfehlung immer weiter geteilt … und avancierte dadurch zum meistverkauften Roman des Jahres 2022 in Italien.
Dieser von Social Media befeuerte Erfolg lockte die Produktionsfirma Colorado-Film und Netflix an, die sich 2023 die Rechte sicherten und umgehend an eine Umsetzung machten, die nun bereits gestreamt werden kann. Der Erfolg sorgt natürlich für zusätzliche Aufmerksamkeit, was Folgen haben dürfte.
Bisher wurde die Romanvorlage nur in einigen wenigen Ländern außerhalb Italiens veröffentlicht. Es gibt so auch keine deutsche Version von „Der Tränenmacher“. Das dürfte sich dann hoffentlich zeitnah ändern. Vor allem werden aber nun weltweit Rufe nach einem Sequel zum Netflix-Erfolg laut. Doch ist dieses wahrscheinlich?
Neue Erin-Doom-Verfilmung statt "Der Tränenmacher 2"?
In Italien hat sich Erin Doom bislang eher zurückhaltend in Fragen zu einer Fortsetzung gegeben. Schließlich ist die Geschichte abgeschlossen. Möglicherweise hat Netflix sich die Option vorbehalten, auch ohne Vorlage ein Sequel zu machen, doch wir rechnen eher nicht mit einer klassischen Fortsetzung. Stattdessen scheint ein anderer Schritt logischer...
Da sich zeigt, dass die nun bereits verfilmte Geschichte von Erin Doom vor allem das junge Publikum begeistert, könnte Netflix eigentlich gleich die nächste Teenager-Geschichte von ihr adaptieren.
Denn die Autorin hat auch noch das Buch „Nel modo in cui cade la neve“ (= „Die Art, wie der Schnee fällt“) veröffentlicht – und das hat einige Parallelen zu „Der Tränenmacher“. Denn auch hier steht eine junge Waise im Mittelpunkt. Die findet Zuflucht bei der Familie ihres Patenonkels. Doch dessen Sohn begegnet ihr zu Beginn mit deutlicher Abneigung, scheint zudem ein düsteres Geheimnis zu haben. Doch nach und nach kommen sich beide näher. Ihr seht: Die Ausgangssituation ist sehr, sehr ähnlich. Eine Adaption wäre so wie dafür gemacht, schnell vom Erfolg von „Der Tränenmacher“ zu profitieren.
Günstiger als ein Big Mac, besser als Netflix: Tausende Filme, 250 HD-Sender und HBO-Serien für nur 5 EuroSollte Netflix größere Pläne haben, wäre auch eine Adaption von Erin Dooms neuestem Roman „Stigma“ denkbar. Der ist ausdrücklich der Auftakt zu einer Saga. Hier sind also gleich mehrere Teile möglich. Auch hier steht wieder eine einsame junge Frau ohne Familie im Mittelpunkt. Die findet eine Anstellung als Barkeeperin in einem so faszinierenden wie mysteriösen Nachtclub. Mit dessen Sicherheitschef verbindet sie direkt eine Abneigung. Doch irgendwie werden beide auch voneinander angezogen, während merkwürdige Dinge um sie herum vor sich zu gehen scheinen.
Es wird sich zeigen, welchen Weg Netflix gehen wird. Aber es würde uns nicht wundern, wenn zeitnah auch die beiden weiteren Werke von Erin Doom adaptiert werden. Vorerst könnte ihr „Der Tränenmacher“ bei dem Streamingdient mit dem roten N im Logo streamen.
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