Mein Konto
    Obwohl die Fans ihn lieben: Darum mag Stephen King diesen Kino-Hit mit Arnold Schwarzenegger überhaupt nicht
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes Lieblingsfilme mit Arnold Schwarzenegger sind "Terminator 1+2", "Conan - Der Barbar", "Twins", "Predator", "Total Recall", "True Lies", "The Last Stand", "Maggie" sowie die exzellente Doku "Pumping Iron".

    Arnold-Fans lieben den Film, der als eines der ikonischen 1980er-Action-Werke gefeiert wird. Aber Stephen King hat als Autor der Vorlage doch einiges an „The Running Man“ auszusetzen – wie, etwas überraschend vielleicht, übrigens auch sein Star …

    Stephen King ist einer der erfolgreichsten Autoren aller Zeiten und Arnold Schwarzenegger einer der größten Blockbuster-Helden, die die Welt je gesehen hat. Da sollte man denken, dass ein Film, an dem die beiden Superstars beteiligt sind, eigentlich nur ein Volltreffer werden kann.

    Wurde er dann auch, als „Running Man“ 1987 in die Kinos kam. Am ersten Wochenende verkaufte der Sci-Fi-Actioner – und die einzige King-Adaption, in welcher der Österreicher bis heute aufgetreten ist – in den USA so viele Tickets, dass er problemlos auf die erste Position der Box-Office-Charts einstieg und andere Hits wie „Eine verhängnisvolle Affäre“, „Suspect“ oder „Die Braut des Prinzen“ locker auf die Plätze verwies.

    Die Story spielt im Jahr 2017. Nachdem die Weltwirtschaft zusammen gebrochen ist, mutieren die USA zu einem Polizeistaat, der die Bevölkerung mit spektakulär-brutalen Reality-TV-Shows bei Laune hält. Als Helikopter-Pilot Ben Richards (Schwarzenegger) sich weigert, auf Zivilisten zu schießen, kommt er in den Knast. Nach einem missglückten Ausbruchsversuch muss er dann in der Fernsehsendung „Running Man“ um sein Leben kämpfen.

    Das missfiel Stephen King an "Running Man"

    1982 veröffentlichte King unter dem Pseudonym Richard Bachman den in der deutschen Übersetzung „Menschenjagd“ betitelten Roman, den er innerhalb von nur einer Woche verfasst hatte. In seinem 2000 erschienenen autobiografischen Sachbuch „Das Leben und das Schreiben“* offenbarte King, dass er damals von der Besetzung für den Protagonisten extrem überrascht gewesen sei.

    Später musste er feststellen, dass die Figur und die Story von Drehbuchautor Steven E. De Souza („Stirb langsam 1+2“) stark verändert worden waren, um der Wahl des Hauptdarstellers zu entsprechen. King betonte, dass er generell kein Gegner des Schauspielers sei. Aber Schwarzeneggers Figur sei so weit von dem Ben Richards, den er erfunden hatte, entfernt, wie man es laut seinen Worten nur sein konnte.

    In Kings Originalgeschichte, die übrigens im Jahr 2025 spielt, ist Richards ein dürrer, vom Pech verfolgter Mann, der sich aus eigenen Stücken als Kandidat für die titelgebende TV-Show meldet. Immer versucht er das Beste für seine Familie zu tun, nur um am Ende von Kummer zerrüttet zu werden. Das ist natürlich nicht das, was in „Running Man“ zu sehen ist.

    Das ganze Szenario wurde für den schon komplett anders aussehenden Schwarzenegger zu einem Standard-Helden-Vehikel mit spektakulären Action-Setpieces und comichaften Gegenspielern umfunktioniert. Zudem wird diesem Ben Richards ein Massaker angehängt, das er nicht begangen hat, und man zwingt ihn, an der Sendung teilzunehmen. Kein Wunder also, dass King irritiert war.

    Auch Arnold hat Probleme mit dem Film

    Der Erfolg von „The Running Man“ an den Kinokassen trug zweifellos dazu bei, dass sein Star in Hollywood immer weiter aufstieg. Das heißt aber nicht, dass Schwarzenegger restlos glücklich mit dem von Regisseur Paul Michael Glaser inszenierten Film war und ist.

    Glaser (übrigens selbst ein Actionheld als einer der beiden Titelstars in der TV-Serie „Starsky & Hutch“) hatte kurzfristig den nach nur zwei Wochen am Set gefeuerten Andrew Davis („Auf der Flucht“) ersetzt, weil dieser hoffnungslos dem Drehplan hinterherhinkte. In seiner 2012 veröffentlichten Autobiografie „Total Recall“* nannte Schwarzenegger diesen Schritt „eine furchtbare Entscheidung“. Glaser habe den Film wie eine oberflächliche TV-Show gedreht und die tieferliegende Message der Story einfach unter den Tisch fallen lassen.

    Capelight Pictures

    Die deutschen Zuschauer lieben den Film

    Der Autor der Romanvorlage ist also unzufrieden mit ihrer Verfilmung – ebenso wie der Star des Blockbusters. Zum Glück sind die Herren, die vielleicht auch ein wenig zu nah am Thema dran sind, aber nicht die einzigen, die über das Werk urteilen dürfen. Unsere FILMSTARTS-Kritik etwa vergibt immerhin solide 3 von 5 möglichen Sternen. Autor Stefan Ludwig stellt resümierend fest, dass es sich bei „The Running Man“ um einen gehobenen Mittelklasse-Film handelt.

    Euch, der FILMSTARTS-Community, gefällt der Zukunfts-Actioner offenbar sogar noch deutlich besser. Habt ihr ihn doch mit euren User-Bewertungen ganz souverän in die Top 10 aller Schwarzenegger-Filme gehievt. Welche Titel es zudem noch auf diese Liste schafften und welcher von ihnen – ziemlich unumstritten übrigens! – die Poleposition einnimmt, erfahrt ihr in diesem Artikel:

    4,62 von 5 Sternen! Das ist der beste Film von Arnold Schwarzenegger – laut den deutschen Zuschauern!

    *Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top