Arnold Schwarzenegger ist natürlich vor allem als Actionstar bekannt, doch zwischen Krachern wie den „Terminator“-Filmen oder „Das Phantom Kommando“ hat sich der gebürtige Österreicher auch immer wieder in anderen Bereichen ausprobiert. So führte er Regie bei einer Weihnachtskomödie (nachzulesen in diesem Artikel) und versuchte sich im dramatischen Fach („Maggie“).
Im Jahr 1988 wiederum überraschte er das Publikum, indem er zur Comedy überwechselte. In „Twins – Zwillinge“ spielten Schwarzenegger und Danny DeVito ein ungleiches Zwillingsbrüder-Paar – ein Risiko, das sich am Box Office voll auszahlte: 216,6 Millionen US-Dollar konnte der Film von „Ghostbusters“-Schöpfer Ivan Reitman in die Kinokassen spülen, und im Gegensatz zu seinem damaligen Konkurrenten Sylvester Stallone, dessen Komödien allesamt Schiffbruch erlitten, konnte Schwarzenegger die Fans mit seinem Komödien-Debüt auf ganzer Linie überzeugen.
Wenig verwunderlich, dass Regisseur Reitman und sein Star möglichst schnell an ihren Überraschungserfolg anknüpfen wollten. Schon zwei Jahre später kam mit „Kindergarten Cop“ ihr nächstes Projekt in die Kinos, in dem die steirische Eiche einen knallharten Polizisten verkörpert, der undercover in einem Kinderhort abtaucht, um die Ex-Frau und den Sohn eines gefährlichen Drogenbosses aufzuspüren.
Die Actionkomödie war mit einem weltweiten Einspielergebnis von 91,5 Millionen Dollar mitnichten ein Flop, doch laut Schwarzenegger hätte sie noch weit mehr einspielen können – was vor allem daran liegt, dass „Kindergarten Cop“ zwischen allen Stühlen saß: Viele empfanden ihn als zu brutal für einen Kinderfilm, während er für ein erwachsenes Action-Publikum als zu süßlich und harmlos beschrieben wurde.
Diesem Problem ist sich auch Schwarzenegger selbst bewusst, wie er in einem Gespräch mit dem Interview Magazine eingeräumt hat – obwohl der Film zu einem seiner absoluten Favoriten zählt: „Ich habe ,Kindergarten Cop' geliebt“, so der 76-Jährige. „Es war eines der wenigen Male, in denen ich einen Film von mir ansehen und sagen konnte: ,Ich glaube, dass meine Leistung gut war.' Ich habe an mich selbst geglaubt, und das ist eigentlich schwer für mich.“
Arnold Schwarzenegger: "Ich wurde angegriffen, der Film wurde angegriffen"
Zugleich habe er für den Film auch viel Kritik einstecken müssen: „Ich wurde angegriffen, der Film wurde angegriffen, Ivan wurde angegriffen. Man kann sich nie davon distanzieren, wenn es Ärger gibt. Man kann nicht sagen: ,Ich hatte nichts damit zu tun', aber dann, wenn jemand anderes sagt, es sei das Größte überhaupt gewesen, rufen: ,Ja, das war ich!' Man muss die Verantwortung in beide Richtungen übernehmen.
Ich war natürlich der Meinung, dass die Argumente gegen den Film völlig ungerechtfertigt waren. Wir haben uns wirklich bewusst bemüht, nicht gewalttätig zu sein. Aber was den Film anders machte, war, dass er die Geschichte dieses harten Polizisten erzählte, der in eine Situation gerät, in der keine seiner harten Taktiken funktioniert. Dadurch kam man zu einer Komödie und einer ernsten Geschichte – ich denke, wir haben es so sanft umgesetzt, wie es nur möglich war. Die Leute hatten Recht, wenn sie sagten, dass sie ihr vierjähriges Kind nicht mit in diesen Film nehmen möchten. Aber er war auch erst ab 13 Jahren freigegeben, da gab es also keine Verwirrung.“
Trotzdem ist der Schauspieler der Meinung, dass die Diskussionen dem Film auch finanziell geschadet hätten: „Ich würde sagen, mindestens in Höhe von 25 Millionen Dollar“, so der „Total Recall“-Star. „Er hätte eigentlich genau das gleiche Publikum erreichen müssen wie ,Twins'.“
Obwohl „Kindergarten Cop“ zur milden Enttäuschung wurde, fanden Reitman und Schwarzenegger vier Jahre später ein drittes Mal zusammen. Auch mit „Junior“ (in dem auch Danny DeVito erneut dabei war) konnten sie nicht ganz an ihren ersten gemeinsamen Erfolg anknüpfen, doch über die Jahre entwickelte sich die Komödie um den schwangeren Schwarzenegger zum Kult-Favoriten.
"Wir zwei Trottel als halbwegs attraktive Frauen?": Sylvester Stallone spricht über gescheitertes Filmprojekt mit Arnold Schwarzenegger*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.