„Nomadland“ ist ein Phänomen. Der Film glänzt mit epischen, bildgewaltigen Aufnahmen der unendlich erscheinenden Weiten Nordamerikas und erzählt trotzdem eine ganz intime und tief berührende, dabei aber niemals plump auf die Tränendrüsen drückende Geschichte. In der Hauptrolle glänzt die wunderbar vielschichtig und nuanciert auftretende Frances McDormand. Für eine der besten Performances ihrer Karriere konnte die Mimin 2021 nach „Fargo“ und „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ bereits ihren bereits dritten (!) Academy Award entgegennehmen.
Zudem erhielt „Nomadland“ weitere Oscars als Bester Film des Jahres sowie für die Regie von Chloé Zhao („Eternals“). Das rundum brillant gemachte Roadmovie verdient es, von möglichst vielen Menschen gesehen zu werden – wofür eine (noch dazu werbefreie!) Free-TV-Premiere sich natürlich bestens geeignet hätte. Dummerweise zeigt das ZDF „Nomadland“ in der heutigen Nacht vom 29. auf den 30. März 2024 aber erst um 1.40 Uhr.
Eine Wiederholung zu einer besseren Sendezeit gibt es leider nicht und in der Mediathek des Senders taucht der Film ebenfalls nicht auf. Das ist ein echtes Ärgernis!!! Zum Glück gibt es aber noch Alternativen. So könnt ihr euch den Titel jederzeit und ohne Aufpreis im Rahmen eures Flatrate-Abos bei Disney+* anschauen. Zudem ist er bei Online-Händlern wie Amazon als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Frances McDormand, die auch als Produzentin fungierte, ist der unumstrittene Star des Films. Dennoch standen neben ihr und jeder Menge authentisch auftretender Laiendarsteller noch ein paar bekannte Darsteller vor der Kamera. Primär sind dabei der Golden-Globe- und Oscar-nominierte David Strathairn („Das Bourne Ultimatum“) sowie Peter Spears aus „Call Me By Your Name“ zu nennen.
"Nomadland": Das ist die Story
Fern (McDormand) ist eine Witwe in ihren 50ern. Nach dem Tod ihres Mannes blieb sie zunächst in ihrem Heimatstädtchen in Nevada wohnen. Seit sie dort ihren Job verlor, lebt Fern in einem kleinen Lieferwagen, lässt sich treiben und fährt kreuz und quer durch das Land – immer dorthin, wo es gerade einen Job, etwa als Erntehilfe oder vor Weihnachten in einem Versandlager von Amazon, gibt.
Aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Qualifikationen hätte Fern durchaus die Möglichkeit, wieder in eine geregelte Existenz zurückzukehren. Trotz ständiger Rückschläge und durchaus realer Gefahren liebt sie allerdings das Leben „on the road“. Sie schätzt die Freiheit, die Menschen, die sie unterwegs trifft, und dass sie sich von niemandem endgültig verabschieden muss. Denn höchstwahrscheinlich wird man sich – das zeigt ihr die Erfahrung – irgendwann/irgendwo wieder begegnen…
Viel Gespür für ruhige Momente
Nachdem sie bereits mit ihren ersten beiden Filmen, „Songs My Brothers Taught Me“ und speziell „The Rider“, bei der Kritik, beim Publikum sowie bei Festival-Jurys punkten und sogar eine Vielzahl von Preisen abräumen konnte, startete Regisseurin, Drehbuchautorin, Produzentin und Cutterin Chloé Zhao mit „Nomadland“ endgültig durch.
Das von ihr mit unheimlich viel Gespür für ruhige Zwischentöne geschriebene und inszenierte Werk war einer der am höchsten gelobten Filme 2020/21. Bis heute hält „Nomadland“ einen hervorragenden Wert von 93 Prozent positiver Kritiken bei der Review-Sammelseite Rotten Tomatoes, die immerhin 436 Besprechungen auflistet. Auch wir sind begeistert, wie ihr in der 4,5 von 5 möglichen Sternen vergebenden FILMSTARTS-Kritik unseres Chefredakteurs Christoph Petersen nachlesen könnt.
Tut euch den Gefallen und schaut „Nomadland“ an. Wenn ihr euch dafür heute nicht die Nacht um die Ohren schlagen wollt, dann nutzt einfach eine der oben genannten Alternativen. Es lohnt sich wirklich!
Darum wurde eines der größten Meisterwerke von Martin Scorsese im Kino ausgebuht*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.