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    Ein blutiges und völlig durchgeknalltes Spektakel mit Nicolas Cage - heute Abend streamen
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Auch wenn ihm immer noch einige der 100+ Filme von Nicolas Cage fehlen (es kommen einfach dauernd neue), wird Björn Becher sie alle irgendwann gesehen haben.

    FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher ist großer Fan von Nicolas Cage. Doch nicht nur deswegen empfiehlt er für unbedingt „Mom And Dad“ auf zu streamen – trotz verhaltener FILMSTARTS-Kritik.

    Ja, Nicolas Cage hat in den vergangenen Jahren auch eine Menge schlechter Filme gedreht. Doch es finden sich nicht erst seit seiner mit Titeln wie „Pig“ und „Massive Talent“ erlebten Renaissance im Kino auch zahlreiche Perlen dazwischen – und zwar vor allem jene Werke, in denen Cage so richtig schön freidrehen darf.

    Und da sind wir direkt bei „Mom And Dad“ von „Crank“-Regisseur Brian Taylor. Cage und der „Crank“-Macher erwiesen sich schon bei der gefloppten Marvel-Comic-Verfilmung „Ghost Rider: Spirit Of Vengeance“ als Wahnsinns-Duo aus der Hölle. Doch bei „Mom And Dad“ werden sie ohne großes Studio im Rücken, das ihnen allzu wachsam auf die Finger schaut, so richtig von der Leine gelassen.

    „Mom And Dad“ könnt ihr unter anderem bei Amazon Prime Video streamen. Im Abo des Streamingdiensts selbst ist der wahnsinnige Film momentan zwar nicht verfügbar, aber mit dem Moviedome PLUS Channel könnt ihr ihn zum Beispiel schauen. Falls ihr den nicht besitzt, könnt ihr ihn sieben Tage lang kostenlos testen. Einfach kurz Test-Abo abschließen, heute Abend den Film schauen, Test-Abo wieder kündigen (und trotzdem noch sechs Tage weiter andere Filme im Moviedome-Channel schauen).

    Doch jetzt will ich euch verraten, was ich an „Mom And Dad“ so liebe und warum der Film sogar in meiner Nicolas-Cage-Top-10 rangiert.

    "Mom And Dad": "Crank"-Crazyness trifft Cage-Madness

    „Mom And Dad“ ist eine Horror-Komödie, die sichtlich vom Zombie-Genre beeinflusst ist. In einer beschaulichen Vorstadt wollen alle Eltern plötzlich ihre Kinder brutal ermorden. Auch die pubertierende Teenagerin Carly (Anne Winters) und ihr kleiner Bruder Josh (Zackary Arthur) müssen sich so gegen Vater Brent (Nicolas Cage) und Mutter Kendall (Selma Blair) wehren, die auch wirklich jeden Haushaltsgegenstand als Mordwaffe missbrauchen wollen. Und für später hat sich auch noch der Besuch der Eltern der Eltern angekündigt...

    Vorneweg: Bei FILMSTARTS hat „Mom And Dad“ „nur“ 2,5 Sterne und es stimmt: Der Plot ist auf den ersten Blick eher simpel gestrickt: Eltern wollen ihren Nachwuchs ermorden! Doch für mich ist das so herzerfrischend und wahnsinnig inszeniert und geschildert, dass die knackige, keine 90 Minuten dauernde Horror-Action-Komödie mich jede Sekunde begeistert und auch immer wieder verblüfft.

    Nicolas Cage in Bestform

    Das ist natürlich zu einem großen Teil Nicolas Cage zu verdanken. Dessen Hang zum wahnsinnigen und expressiven Spiel, zum Overacting, seine Cage-Madness wird hier perfekt in die richtigen Bahnen gelenkt. Wie der „Con Air“-Star hier innerhalb von Sekunden vom ultra-spießigen Vorstadt-Dad, bei dem im Hobbykeller alles auf den Millimeter genau am rechten Platz sitzen muss, zum wahnsinnigen Berserker mit weit aufgerissenen Augen mutiert, ist eine Sensation.

    Aber auch Selma Blair steht ihm in nichts nach. Der „Eiskalte Engel“-Kultstar versteht es nämlich auf ihre ganz eigene Weise, in Sekundenschnelle eine völlig andere Figur darzustellen, ohne dass es geschauspielert aussieht. Ich zitiere ungern andere Kritiken, aber hier hat es Kollege Dennis Harvey vom Branchenprimus Variety perfekt auf den Punkt gebracht: „'Mom And Dad' ist nicht der Film, an den Schauspielpreise vergeben werden – aber in einer gerechten Welt wäre er das!“

    Rollerblades-Kamera und viel Zynismus

    Das Spiel der beiden Stars funktioniert aber auch so gut, weil „Regisseur Brian Taylor im Vorstadt-Getümmel seinem Crazy-„Crank“-Stil treu bleibt. Sogar die von ihm bereits patentierte Technik, in welcher auf Rollerblades gefilmt wird, kommt hier nach „Crank“ mal wieder zum Einsatz – nicht um der Verwendung des Stilmittels willen, sondern weil es die Einstellung dynamischer macht.

    Ja, man muss den ein oder anderen unrunden Moment verzeihen können und „Mom And Dad“ ist bisweilen arg zynisch und bitterböse blutig, doch selten sieht man so viele wunderbare Einfälle in nicht einmal 90 Minuten Film gepackt. Die reichen von einfach nur völlig durchgeknallt bis hin zu schlicht brillant...

    Daher kann ich abschließend nur sagen: Schaut „Mom And Dad“! Es ist ein großer Spaß!

    Bei diesem Text handelt es sich um die aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS.de erschienen Artikels.

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