Wer für starbesetzte Hollywood-Filme ins Kino geht, muss dafür immer häufiger reichlich Sitzfleisch mitbringen. Während sich die Überlänge in vielen Fällen absolut bezahlt macht, hätte es hier und da jedoch nicht geschadet, im Schneideraum mit etwas mehr Konsequenz zu Werke zu gehen – und sich von unnötigem Ballast zu trennen, der letztlich für Leerlauf oder gar gähnende Langeweile sorgt. Kurze, knackige Filme mit einer Laufzeit von unter eineinhalb Stunden sind da mittlerweile eher die Ausnahme …
… doch wenn ihr Lust auf eine eben solche Rarität habt, könnte es sich für euch heute lohnen, etwas länger wach zu bleiben: Auf RTL Zwei läuft in der Nacht vom 8. auf den 9. März „Shadow In The Cloud“ (ab 1.15 Uhr) – der inklusive Abspann gerade einmal 83 Minuten geht. Und darin kaum Zeit zum Durchatmen lässt, geschweige denn für Langeweile!
Wer sich dafür aber nicht gleich die halbe Nacht um die Ohren schlagen will, bekommt den Film alternativ natürlich auch auf DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray sowie als Video-on-Demand (u.a. bei Amazon Prime Video). In einem Streaming-Abo ist der kurzweilige Weltkriegs-Reißer aktuell zwar nicht enthalten …
… dafür aber könnt ihr euch immerhin sicher sein, dass ihr sowohl bei sämtlichen Heimkino-Auswertungen als auch bei der nächtlichen TV-Ausstrahlung die komplett ungekürzte FSK-16-Fassung des Films zu sehen kriegt.
"Shadow In The Cloud": Irrer Monster-Fight im Weltkriegs-Bomber
Nach einem Drehbuch von Max Landis – dem Sohn von Kult-Regisseur John Landis („American Werewolf“) – erzählt „Avatar - Der Herr der Elemente“-Regisseurin Roseanne Liang die Geschichte von Maude Garrett („Kick-Ass“-Szenendiebin Chloë Grace Moretz), die mit einer heiklen Mission betraut wird: Inmitten des Zweiten Weltkrieges soll die junge Frau eine geheime Fracht sicher von A nach B transportieren. Mit einem Kampfflugzeug, dessen Besatzung vor Testosteron nur so strotzt. Doch das ist keineswegs Maudes größtes Problem:
An Bord scheint eine mysteriöse, mörderische Kreatur ihr Unwesen zu treiben – die es auf die Crew abgesehen hat. Und so wird Maude dazu gezwungen, zu den verrücktesten Methoden zu greifen, um nicht nur heil aus der Sache rauszukommen, sondern auch ihre wertvolle Fracht zu beschützen...
Zunächst stand „Shadow In The Cloud“ ja unter keinem guten Stern, sah sich der bereits zuvor mit offensichtlich frauenverachtenden Kommentaren aufgefallene Landis mit einer Reihe von Anschuldigungen konfrontiert, zahlreiche Frauen sexuell genötigt zu haben. Zudem habe das ursprüngliche Drehbuch nicht mehr als 70 Seiten gehabt – deutlich weniger als der Durchschnitt. Umso überraschender das Ergebnis, das nicht nur unseren Autor Oliver Kube überzeugen konnte:
„Der fiese kleine Monster-Film, so wie er jetzt am Ende geworden ist, hat uns auf verdammt viel Spaß gemacht“, schreibt dieser so unter anderem in der FILMSTARTS-Kritik, in der es am Ende gute 3,5 von 5 möglichen Sternen gab. Letztlich kam nämlich ein fetzig-überdrehter Mix aus Horror-Kracher, Kriegs-Actioner und Emanzipationsgeschichte heraus, der sich mit einigen herrlich abstrusen Einfällen ins Gedächtnis brennt – und dabei wortwörtlich wie im Flug vergeht.
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