Vom bequemen Sofa aus lässt es sich natürlich immer leicht urteilen. Wenn man aber bei „Wer wird Millionär?“ oder einer anderen Quizshow auf dem Ratestuhl sitzt, ein Millionenpublikum zuschaut und man tatsächlich etwas zu verlieren hat – nämlich im Zweifel verdammt viel Geld –, dann zögert man wahrscheinlich selbst bei Fragen, die man zu Hause im Handumdrehen beantworten würde.
Ein bisschen anders ist es natürlich, wenn man über eine ausgewiesene Expertise auf einem bestimmten Gebiet verfügt. Wenn sich etwa ein*e Kandidat*in bei „Wer wird Millionär?“ an einer Kinofrage die Zähne ausbeißt, bedeutet das in der Regel auch für die Filmfans vor dem Fernseher eine schwere Zeit – denn wenn sie Günther Jauch selbst gegenübersitzen würden, wären sie nun unter Garantie um ein paar Tausend Euro reicher!
Solche „Was wäre wenn?“-Szenarien sind wahrscheinlich allen Cineast*innen durch den Kopf gegangen, die am 4. März 2024 die bis dato letzte „Wer wird Millionär?“-Folge geschaut haben. Dort musste die Kandidatin nämlich ausgerechnet bei einer aktuellen Oscar-Frage ihren ersten Joker zücken...
"Anatomie eines Falls"? Oder doch "Analyse eines Stolperers"?
Auf den begehrten Stuhl schaffte es als erstes Sonja Schmarbeck aus dem niederbayrischen Salzweg. Die entschied sich zunächst gegen den Publikums-Zusatzjoker, für den sie im Gegenzug auf das Sicherheitsnetz bei 16.000 Euro verzichten müsste (laut Günther Jauch die „Schisservariante“), bevor sie locker bis zur 4.000-Euro-Frage spazierte – so locker, dass sich der Moderator zu der Bemerkung hinreißen ließ, dass es mit ihr ja schon „bissel langweilig“ sei. Nach ein wenig Plauderei hoffte Jauch inständig darauf, dass die Kandidatin zur Abwechslung mal ein wenig zögern möge – und bekam seinen Wunsch prompt erfüllt.
Mit dieser 8.000-Euro-Frage nahm die Glückssträhne von Schmarbeck ihr (vorläufiges) Ende:
Für ihre Hauptrolle in welchem Film wurde Sandra Hüller Anfang des Jahres für einen Oscar nominiert?
- A: Untersuchung eines Sturzes
- B: Inspektion eines Fehltritts
- C: Anatomie eines Falls
- D: Analyse eines Stolperers
„Jetzt haben Sie mich wirklich, ich hasse Filmfragen“, so Schmarbeck – woraufhin Jauch zugibt, in Sachen Kino ebenfalls nicht sonderlich bewandert zu sein. Die Gymnasiallehrerin entschied sich schließlich, das gesamte Publikum zu befragen, das ihr geschlossen, also mit vollen 100 Prozent die richtige Antwort lieferte: Sandra Hüller kann aktuell natürlich auf einen Oscar für ihre Hauptrolle in „Anatomie eines Falls“ hoffen.
Man hätte wohl auch per Ausschlussverfahren auf den richtigen Titel können, und Schmarbeck beteuert, dass „Anatomie eines Falls“ auch ihre Tendenz gewesen wäre – andererseits ist es aber auch verständlich, dass sie lieber auf Nummer sicher gegangen ist. Trotz des kleinen Dämpfers kletterte sie die Frageleiter weiter nach oben, bis sie am Ende mit 64.000 Euro nach Hause gehen durfte.
Stimmt jetzt für eure Oscar-Favoriten ab
Ob Sandra Hüller bald einen Academy Award ihr Eigen nennen darf, erfahren wir hingegen erst in der Nacht zum 11. März – da nämlich werden in Los Angeles zum 96. Mal die Oscars verliehen. „Anatomie eines Falls“ ist weiterhin für sein Drehbuch, für den Schnitt, für Justine Triets Regie und als Bester Film nominiert, wobei das mit der Goldenen Palme ausgezeichnete Gerichtsdrama in der Königskategorie unter anderem gegen „Barbie“, „Oppenheimer“ und „Killers Of The Flower Moon“ antritt.
Was sind eigentlich eure Oscar-Favoriten? Das wollen wir gemeinsam mit Moviepilot von euch wissen. Bis zur Verleihung habt ihr noch die Möglichkeit, auf https://community-voting.de in zehn Kategorien über eure Lieblingsfilme abzustimmen. Inwiefern die Filmfans von Moviepilot und FILMSTARTS mit den Entscheidungen der Academy übereinstimmen, erfahrt ihr dann pünktlich am Montag, den 11. März, auf der Voting-Seite!
Wer ist der erfolgreichste Hollywood-Star aller Zeiten? "Wer wird Millionär?"-Kandidat scheitert an genau dieser Frage kläglich!