Kaum etwas ist im deutschen Kino der letzten zehn Jahre so durch die Decke gegangen wie die „Fack ju Göhte“-Trilogie: Teil 1 war noch vor Blockbustern wie dem zweiten „Der Hobbit“-Film, „Die Eiskönigin“ oder Quentin Tarantinos „Django Unchained“ der in Deutschland erfolgreichste Film des Jahres 2013. Der zweite Teil wurde 2015 nur von „Star Wars“ übertrumpft – während sich Teil 3 (vor „Star Wars: Die letzten Jedi“!) zwei Jahre später die Pole Position zurückeroberte.
Diesen durchschlagenden Erfolg haben die Filme in erster Linie den jüngeren Kinogänger*innen zu verdanken: Vor allem 12- bis 19-Jährige konnten sich für die Schulkomödien mit Elyas M'Barek und Karoline Herfurth begeistern, vermutlich deshalb, weil kaum ein anderer Film im letzten Jahrzehnt ihre Lebensrealität so gut getroffen hat – wenn auch in ziemlich überspitzter Weise.
Für den Abiturienten Josef Schmidt scheint das allerdings nicht gegolten zu haben. 2017 war der Schüler aus Vilshofen an der Donau in einer Sondersendung von „Wer wird Millionär?“ zu Gast, in der anlässlich des 18-jährigen Jubiläums der RTL-Show ausschließlich 18-Jährige eine Chance auf die Million bekamen. Ausgerechnet eine „Fack ju Göhte“-Frage wurde dem Kandidaten dabei zum Verhängnis...
Peinliches Scheitern bei "Wer wird Millionär?": Die Antwort auf diese 125.000-Euro-Frage weiß jeder Filmfan, nur die Kandidatin nicht!Josef Schmidt schaffte es mithilfe seiner drei regulären Joker bis zur 32.000-Euro-Frage, bei der sein Wissen aber ein weiteres Mal an seine Grenzen stieß. Gott sei Dank hatte sich der Abiturient aber für die Risikovariante entschieden, bei der zwar eine Sicherheitsstufe wegfällt, die dafür aber einen Zusatzjoker beinhaltet: Mit dem Super-Joker können sich die Kandidat*innen von einer Person aus dem Publikum helfen lassen, die durch Aufstehen signalisiert, dass sie die Antwort garantiert weiß!
Die Frage, die Josef Schmidt beinahe zur Verzweiflung brachte, lautete dabei wie folgt: Wofür ist Bora Dagtekin bekannt?
Zwischen diesen vier Antwortmöglichkeiten konnte sich der Schüler entscheiden:
- A: „Vollidiot“-Autor
- B: Seeed-Mitglied
- C: Zalando-Chef
- D: „Fack ju Göhte“-Regisseur
Ok, der Einstieg in diesen Artikel verrät bereits, dass natürlich Antwort D die richtige ist: Bora Dagtekin, der übrigens auch hinter der ebenfalls enorm erfolgreichen Elyas-M'Barek-Serie „Türkisch für Anfänger“ und dem dazugehörigen Kinofilm steckt, hat alle drei „Fack ju Göhte“-Filme inszeniert. Wichtiger ist, wie Schmidt es geschafft hat, die Frage am Ende doch noch richtig zu beantworten, obwohl er von „Fack ju Göhte“ eigentlich keinen Schimmer hatte!
72-jähriger Ex-Millionengewinner springt dem Abiturienten zur Seite!
Hier kommt der Super-Joker ins Spiel! Von den Menschen im Studio, die behaupteten, die Frage beantworten zu können, entschied sich Schmidt ausgerechnet für den Professor Eckhard Freise – der mit damals 72 Jahren nicht unbedingt zur Kernzielgruppe des Komödien-Franchise gehört. Allerdings saß Freise im Jahr 2000 selbst schon einmal auf dem Ratestuhl – und konnte als einer von nur wenigen Kandidat*innen in der Geschichte der Quizshow die Millionenfrage richtig beantworten! Einen vertrauenswürdigeren Zusatzjoker kann man sich also kaum vorstellen.
Tatsächlich war auch diese Frage kein Problem für den Professor. Der schimpfte zwar ein wenig scherzhaft über die heutige Jugend – „Seltsam unaufgeklärt, die jungen Leute!“ –, verhalf dem jungen Kandidaten mit der richtigen Antwort aber trotzdem zu 32.000 Euro. Glück gehabt! Weiter ging es für Schmidt auf der Frageleiter übrigens nicht hinauf – aber 32.000 Euro sind (nicht nur) für einen 18-Jährigen natürlich schon eine ganze Menge Geld.
"Wer wird Millionär?": Kinofan verspielt ausgerechnet bei einer Filmfrage alle seine JokerDies ist aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.