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    Dieser kultige Action-Horrorfilm vom "Die Mumie"-Macher wurde von einer echten Kapitänin zerstört: "Glaubwürdigkeit gleich null"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Ob psychologischer Horror, Slasher-Film oder obskures Kleinod: Michael liebt das Horrorkino, seit er nach dem Schauen von „Blair Witch Projekt“ eine halbe Stunde lang wie versteinert auf dem Sofa saß.

    „Octalus - Der Tod aus der Tiefe“ war Ende der 90er Jahre ein gewaltiger Flop, entwickelte sich aber später zum Kult-Hit. Doch eine Kreuzfahrt-Kapitänin ließ kein gutes Haar an dem Film...

    Ein Jahr bevor er mit „Die Mumie“ (1999) ein überaus erfolgreiches Abenteuer-Franchise startete und Brendan Fraser zu Blockbuster-Ruhm verhalf, drehte Stephen Sommers einen weiteren Action-Horrorfilm, der an den Kinokassen allerdings weit schlechter abschnitt: „Octatus - Der Tod aus der Tiefe, in dem eine Bande von Schmuggler*innen (u. a. der 2023 verstorbene Treat Williams und „X-Men“-Star Famke Janssen) auf einen Luxusliner angesetzt wird, der scheinbar führerlos in der Südsee umhertreibt und Reichtümer beherbergen soll. An Bord stoßen sie auf dutzende getötete Crew-Mitglieder, deren Körper völlig flüssigkeitsleer sind – und bald machen sie auch Bekanntschaft mit dem Wesen, das für das Massaker verantwortlich ist: eine Riesenkrake von monströsem Ausmaß und mit gewaltigem Blutdurst.

    „Deep Rising“, wie der Film im Original heißt, war ein ziemlicher Box-Office-Flop: Gerade einmal 11,2 Millionen US-Dollar konnte der Film erwirtschaften – bei einem Budget von 45 Millionen! Auch die Kritiken fielen eher mäßig aus. Doch später wurde „Octalus“ zum Videotheken-Hit und Kultfilm unter B-Movie-Fans, die sich eher an den praktischen Gore-Effekten erfreuten, statt Logikprobleme zu bemängeln.

    Doch für eine Person gilt das bis heute nicht: Kreuzfahrt-Kapitänin Wendy Williams, die „Octalus“ anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums für Insider noch einmal aus Expertinnen-Sicht unter die Lupe genommen hat – und dabei kaum ein gutes Haar an dem Film ließ. Besonders eine der ersten Szenen des Films, in der eine anonyme Person das Navigationssystem des Schiffes sabotiert und damit eine Panik auslöst, geriet dabei in ihr Visier.

    „Es gibt so viele Sicherheits-Backups, und wenn die Funkgeräte nicht funktionieren, dann gibt es (...) alle möglichen Arten von Satellitenkommunikation“, erklärt Williams. „Ein Schiff derart zu verschlüsseln, ist nahezu unmöglich. Außerdem beinhaltet die Kommandobrücke in dem Film eine Menge Leute, und ich bin mir nicht sicher, was die alle machen. Die meisten Kreuzfahrt-Gesellschaften – ich sage nicht, alle – haben eine andere Terminologie, aber bei uns gibt es so etwas wie einen grünen, gelben und roten Zustand, wobei grün bedeutet, dass alles glatt läuft. Auf unseren Brücken gibt es bei voller Fahrt einen Kapitän, einen Stabskapitän, einen ersten Offizier oder Kommunikator und zwei Ausgucke. Das war's, das wäre in der Realität die Zusammensetzung der Brücke. Fünf Leute, die alles im Griff haben.“

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    Doch das war noch nicht alles, was laut Williams an der Darstellung des Films nicht stimmt: „Dieses Kreuzfahrtschiff ist mit einem Sonargerät ausgestattet und ich weiß nicht, wozu man das überhaupt braucht“, so die Kapitänin. Zudem achten die Verantwortlichen auf Kreuzfahrtschiffen geradezu penibel darauf, Begegnungen mit Walen oder anderen großen Meerestieren zu vermeiden, was in der besagten Szene nicht entschieden genug geschehe. „Die Glaubwürdigkeit dieser Brückenszene ist wahrscheinlich gleich Null“, kommt Williams zu einem vernichtenden Fazit.

    Aber auch wenn die Seefahrts-Expertin den Film aus ihrer spezifischen Sichtweise komplett zerstört hat: Die meisten Zuschauer*innen sollten solche Details eher nicht von einem unterhaltsamen Filmerlebnis abhalten.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Beitrag ist zuvor bereits bei unserer spanischen Schwesternseite Espinof erschienen.

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