In unserem Format „Deutsches Kino ist [doch] geil!“ stellen wir jeden Monat einen neuen Kinofilm aus Deutschland vor, der uns besonders begeistert, überrascht oder inspiriert hat. Während wir euch im Januar so etwa den Home-Invasion-Thriller „Home Sweet Home“ (Kinostart: 25. Januar) ans Herz legen wollen, hat die hiesige Filmlandschaft derzeit aber auch einen waschechten Streaming-Hit vorzuweisen:
Mit „60 Minuten“ gibt es seit dem 19. Januar exklusiv auf Netflix einen brandneuen Actionfilm aus Deutschland zu sehen. Und dass der mit „Rheingold“- und „Tribes Of Europa“-Star Emilio Sakraya in der Hauptrolle besetzte Film hierzulande große Aufmerksamkeit generieren würde, war in Anbetracht der prominenten Besetzung zwar zu erwarten. Doch nicht zuletzt die ersten internationalen Zahlen dürften nun die Filmemacher rund um Regisseur Oliver Kienle freuen:
Mit 10,6 Millionen Views belegt der Film in seiner Startwoche Rang 2 in den Netflix-Charts der meistgeschauten nicht-englischsprachigen Filme der letzten Woche – und muss sich lediglich dem zweifach oscarnominierten Katastrophen-Drama „Die Schneegesellschaft“ 13,4 Millionen Views) geschlagen geben. Wobei der direkte Vergleich ein Stück weit hakt:
Denn „60 Minuten“ startete schließlich erst am 19. Januar – und hatte damit verglichen zum Film von „Jurassic World 2“-Macher J.A. Bayona vier Tage weniger Zeit, um Views für die Woche vom 15. bis zum 21. Januar zu sammeln! Heißt im Umkehrschluss: Der atemlose Action-Thriller aus Deutschland benötigte gerade einmal drei Tage, um Platz 2 zu erobern. Und könnte nächste Woche dann vielleicht sogar die Chartspitze erklimmen.
In 67 Ländern in den Top 10
Ausgerechnet in Deutschland muss sich „60 Minuten“ aktuell noch F. Gary Grays Hollywood-Film „Lift“ (mit u.a. Kevin Hart) geschlagen geben, ein Blick auf die weltweiten Zahlen unterstreichen den Erfolg des deutschen Krachers dafür umso mehr: In den ersten drei Tagen landete der Film in ganzen 67 Ländern in den Top 10. Und das kann sich für eine deutsche Produktion wahrlich sehen lassen – zumal jener Erfolg keineswegs unverdient ist.
In der FILMSTARTS-Kritik gab es für die „handfeste Martial-Arts-Action – aus Deutschland!!!“ solide 3 von 5 möglichen Sternen. Autor Lutz Granert lobt zwar die stark choreographierten Fights, bezeichnet den Film, der „ohne eigene Ideen stark nach Hollywood schielt“ aber auch als „roh“ und „zuweilen hölzern“. Bei den FILMSTARTS-Redakteuren Björn Becher und Daniel Fabian kommt der Reißer hingegen noch ein gutes Stück besser weg. Unser Tipp daher: Falls ihr auf straighte Action-Kost, Martial-Arts oder „Lola rennt“ abfahrt, könnte auch „60 Minuten“ was für euch sein.
Im direkten Vergleich mit anderen deutschen Netflix-Filmen startet Oliver Kienles Wettlauf gegen die Zeit übrigens stärker als „Prey“ (9,3 Millionen Views), „Blood & Gold“ (8,5 Mio.) oder „Paradise“ (8,1 Mio.), aber auch schwächer als etwa „Blood Red Sky“ (17,5 Mio.) und „Im Westen nichts Neues“ (12,8 Mio.). Aber wie gesagt – letztlich wurden in der Startwoche ja auch nur drei Tage gezählt…
"60 Minuten": Der wahre Star des Action-Krachers auf Netflix ist weder Emilio Sakraya noch die Katze