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    "Es sollte der größte Film aller Zeiten werden": Dieses 100-Millionen-Dollar-Epos mit Arnold Schwarzenegger werden wir niemals sehen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Anfang der 90er plante Meisterregisseur Paul Verhoeven ein gewaltiges historisches Epos mit Arnold Schwarzenegger. Doch daraus wurde nichts – zum Bedauern vieler Fans und einer Horror-Ikone...

    Universal Pictures / 20th Century Fox

    1990 drehte Paul Verhoeven gemeinsam mit Arnold Schwarzenegger die visionäre Philip-K.-Dick-Verfilmung „Total Recall“. Wenn es nach dem „Benedetta“-Regisseur gegangen wäre, dann hätte sich die Zusammenarbeit mit der steirischen Eiche im Anschluss direkt fortgesetzt – es gab sogar schon ein Drehbuch für „Crusade“, der ein blutiges Historien-Epos irgendwo zwischen „Königreich der Himmel“ und „Cannibal Holocaust“ werden sollte. Doch leider wird es wohl für immer unserer Fantasie überlassen bleiben, was für ein Film daraus hätte enstehen können...

    Viele Fans bedauern bis heute, dass „Crusade“ nicht gedreht werden konnte. Schwarzenegger war nach „Total Recall“ und „Terminator 2“ einer der größten Stars überhaupt, und Verhoeven nicht zuletzt durch den Erotikthriller-Hit „Basic Instinct“ (1992) ein überaus gefragter Filmemacher. Zudem hatte der Niederländer schon mit dem Mittelalter-Film „Fleisch und Blut“ (1985) bewiesen, dass er sich auf düster-brutale Historien-Stoffe versteht.

    Doch selbst Verhoeven konnte den Produzenten nicht garantieren, dass sich der Film, für den er ein damals gewaltiges Budget von 100 Millionen US-Dollar benötigt hätte, am Ende rentieren würde. Und so bekam das Projekt seitens des Studios kein grünes Licht.

    Ein Setting wie bei "Gladiator", brutaler als "Die Passion Christi"

    Das Drehbuch hat mittlerweile seinen Weg ins Internet gefunden und wird von vielen, die es gelesen haben, wie folgt beschrieben: Während das Setting an „Gladiator“ erinnere, sei der filmische Inhalt weit brutaler als „Die Passion Christi“ – und Schwarzenegger spiele im Grunde erneut seine Rolle aus „Conan der Barbar“. Klar, dass nicht wenige Fans einiges darum geben würden, das Ergebnis zu Gesicht bekommen...

    Da geht es ihnen wie Robert Englund, den Horror-Fans vor allem als Freddy Krueger aus der „Nightmare On Elm Street“-Reihe kennen. Denn die Genre-Ikone sollte neben Schwarzenegger die zweite Hauptrolle in „Crusade“ spielen. „Ich habe Mitte der 70er Jahre mit Arnold Schwarzenegger zusammengearbeitet“, erinnerte sich Englund in einem Interview mit Dread Central (via Far Out Magazine) – in „Mister Universum“ (1976) stand er schon einmal neben dem „Predator“-Star vor der Kamera. „Auf dem Höhepunkt seines Ruhms sollte er für Paul Verhoeven einen Film namens ,Crusade' drehen. Paul war ebenfalls auf dem Höhepunkt seines Könnens angelangt, und es sollte der vielleicht größte Film aller Zeiten werden.“

    Doch das Risiko eines Flops war einfach zu groß, und so gingen Verhoeven und Schwarzenegger notgedrungen getrennte Wege. Während Schwarzenegger mit James Camerons „True Lies“ den nächsten Hit landete, führte Verhoeven tatsächlich bei einem kommerziellen Misserfolg Regie: „Showgirls“, der lange Zeit als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten galt, heute aber längst rehabilitiert und ein Kultfilm ist. Ob es auch „Crusade“ ähnlich ergangen wäre? Leider werden wir es nie erfahren...

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