Donnerstag ist Kinotag. Auch heute gibt es dabei wieder vielversprechenden Nachschub auf den großen Kinoleinwänden des Landes! Darunter das mit Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby starbesetzte Historien-Epos „Napoleon“ von Ridley Scott („Gladiator“).
Falls ihr die Vergangenheit einfach mal Vergangenheit sein lassen wollt, gibt es unter anderem noch zwei sehenswerte Alternativen für euch: Xavier Gens' brettharten Rache-Actioner „Farang – Schatten der Unterwelt“ sowie „The Old Oak“ von Regie-Altmeister Ken Loach. Wer also keine Lust hat, in das vielleicht größte Kapitel französischer Geschichte einzutauchen, kann auf grandios choreographierte Keilereien oder ein naturalistisches Sozial-Drama ausweichen.
"Napoleon"
Ridley Scott hat in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen, dass er ein Händchen für große Historien-Blockbuster hat: „Gladiator“, „Königreich der Himmel“ oder „Robin Hood“ sind hier nur einige Beispiele. Mit „Napoleon“ nimmt er sich nun dem Leben von Napoleon Bonaparte (gespielt von Oscar-Gewinner Joaquin Phoenix) an, der es vom einfachen Soldaten zum Kaiser gebracht hat – und neben Alexander, dem Großen und Dschingis Khan zum größten Eroberer aller Zeiten aufstieg.
Ein Meisterwerk sollte man aber nicht erwarten, was auch daran liegt, dass die 160-minütige Kinofassung nur eine Idee von Ridley Scotts Vision widerspiegelt. Die vierstündige Langfassung soll dann demnächst bei AppleTV+ erscheinen. Im Fazit seiner 3,5-Sterne-Kritik schreibt unser Chefredakteur Christoph Petersen: „In den saubrutalen Schlachtenszenen liefert Ridley Scott einmal mehr gnadenlos ab – und trockenen, die volle Absurdität der Macht entlarvenden Humor gibt’s ebenfalls reichlich! Trotzdem reicht die Laufzeit von gut zweieinhalb Stunden nicht, um der kompletten Stofffülle gerecht zu werden – so entsteht mitunter der Eindruck eines bildgewaltigen Best-ofs […].“
"Farang – Schatten der Unterwelt"
Beim diesjährigen Fantasy Filmfest konnte „Farang – Schatten der Unterwelt“ für Aufsehen sorgen. Der neue Film von „Frontier(s) – Kennst du deine Schmerzgrenze?“-Macher Xavier Gens fährt in Sachen Brutalo-Action die großen Geschütze auf. Die Kämpfe sind nämlich nicht nur hervorragend choreographiert, sondern auch bretthart – hier werden auch nach einer Verletzung aus dem Körper ragende Knochen benutzt, um sie als Stichwaffe in Halsschlagadern zu rammen.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Farang“ sehr gute 4 von 5 möglichen Sternen. In seinem Fazit schreibt Chefredakteur Christoph Petersen: „,Farang' landet eine unschlagbare Zweierkombination – erst zieht er einen emotional voll rein, um einem dann mit absolut gnadenloser (und gnadenlos gut choreographierter) Action den finalen Knockout zu verpassen!“.
"The Old Oak"
Seit Jahrzehnten schon beschäftigt sich Ken Loach mit der britischen Arbeiterklasse – und klagt dabei das Sozialsystem seiner Heimat auf erfolgreiche Art und Weise an. Für „Ich, Daniel Blake“ konnte er 2016 sogar die Goldene Palme gewinnen. Jetzt startet mit „The Old Oak“ sein neuer Film – und erneut erwartet euch hier ein sehenswerter Aufschrei nach Solidarität.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab 3,5 von 5 möglichen Sternen. Chefredakteur Christoph Petersen schreibt in seinem Fazit: „Ken Loach beschwört mit 86 Jahren noch ein letztes Mal die Solidarität „seiner“ Arbeiterklasse herauf, für die er seit Jahrzehnten immer wieder mit seinen Filmen in die Bresche gesprungen ist (und damit auch in der „realen“ Welt erstaunlich viel erreicht hat). Subtilität sucht man in ,The Old Oak´ sicher vergebens, aber direkt zu Herzen geht dieser Aufschrei nach Menschlichkeit dennoch.“