Vom gewitzten Herzbuben in „Clueless“ und Nebendarsteller in zahllosen Komödien hin zum titelgebenden Helden der „Ant-Man“-Filme: Paul Rudds Karriere hat bereits einige überraschende Wendungen hinter sich. Eine nicht zu unterschätzende Zwischenstation in seiner Vita war die Sitcom „Friends“: In den abschließenden zwei Staffeln der Hit-Serie spielte Rudd Mike Hannigan, den Lebenspartner und späteren Gatten der von Lisa Kudrow verkörperten Phoebe Buffay.
Damit rückte er in der Serie nahe an das zentrale Sextett (bestehend aus Kudrow, Jennifer Aniston, Courteney Cox, Matt LeBlanc, David Schwimmer sowie Matthew Perry) und gewann beim weltweiten TV-Publikum massig Sympathiepunkte.
Doch ein Missgeschick hätte fast dafür gesorgt, dass Rudd diese Rolle bereits kurz nach Drehbeginn seines ersten „Friends“-Auftritts wieder abgeben musste – davon ist er jedenfalls selbst überzeugt.
Ein Segway, ein kurzes Versehen und große Panik
Rudds erste „Friends“-Episode entstand unter ungewöhnlichen Bedingungen: Seine „Liebe in jeder Beziehung“-Filmpartnerin Aniston hatte sich einen Zeh gebrochen und war daher auf einem Segway unterwegs. Beim Dreh im Herbst 2002 war dieses Gerät noch ein ungewöhnlicher Anblick, weshalb die Rachel-Darstellerin zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wurde.
Wie Rudd 2019 in „The Graham Norton Show“ rekapitulierte, dauerte es nicht lange, bis Anistons Co-Star LeBlanc hinter den Kulissen darum bat, sich den Segway kurz auszuborgen. Er hatte laut Rudd sofort den Dreh raus, was dazu führte, dass in Rudd sofort der Drang entstand, sich ebenfalls auf dem Gerät zu versuchen.
Darum bestand Matthew Perry darauf, im "Friends"-Finale das letzte Wort zu habenDoch der spätere Marvel-Superheld stellte sich auf dem Segway deutlich ungeschickter an als LeBlanc: Er kurvte unkontrolliert durch die Gegend – und versehentlich fuhr er schnurstracks über Anistons Fuß. „Die Produzent*innen blickten voller Panik drein“, erinnerte sich Rudd – und mutmaßte, dass sich die Serienverantwortlichen in diesem Augenblick gefragt haben, ob sie ihn noch feuern können. „Ich habe mich schrecklich gefühlt, es war ein denkbar unglücklicher Einstand“, klagte Rudd.
Bekanntlich wurde er nicht gefeuert und blieb der Serie bis zum Schluss erhalten – was ihm Gelegenheit gab, sich erneut in die Nesseln zu setzen. Und es traf ausgerechnet schon wieder Aniston: Beim Dreh des Serienfinales begegnete Rudd Aniston hinter der Bühne, als sie gerade einen hoch emotionalen Moment durchmachte.
In Rudds Worten: „Jennifer Aniston weinte gerade und ich dachte nur, dass ich da gerade nichts zu suchen habe. Um das Eis zu brechen, habe ich mich zu ihr gestellt und gesagt: ,Wow, wir haben's geschafft! Was für eine Reise!'“
Rudds selbstironische Großmäuligkeit, Aniston voller Pathos anzusprechen, als hätte er für das Erfolgsformat so viel geleistet wie sie, stieß allerdings auf taube Ohren und machte den Moment bloß noch peinlicher. Diesen beiden Fremdscham-Anekdoten zum Trotz beteuert Rudd, dass er seine Zeit bei „Friends“ genossen hat.
Und offenbar ist er auch nicht auf Anistons schwarzer Liste gelandet: In der Komödie „Wanderlust – Der Trip ihres Lebens“ spielten Aniston und er acht Jahre nach dem „Friends“-Finale ein Ehepaar, das sich unbeabsichtigt einer Hippie-Kommune anschließt. Ohne Segway-Unfälle und (soweit öffentlich) ohne böses Blut zwischen den beiden Stars.
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