Noch immer trauern Fans und Kolleg*innen weltweit um Matthew Perry, der vergangenen Samstag im Alter von nur 54 Jahren gestorben ist. Zehn Jahre und Staffeln lang war der Schauspieler als Chandler Bing in der Kult-Sitcom „Friends“ zu sehen, doch während er Woche für Woche ein Millionenpublikum zum Lachen brachte, hatte er im wahren Leben bis zum Schluss mit heftigen Suchtproblemen zu kämpfen. Im Rahmen der Promotion-Tour für seine Memoiren „Friends, Lovers, And The Big Terrible Thing“ bekräftigte Perry erst 2022 einmal mehr, dass der Erfolg von „Friends“ und der Beistand des Teams großen Anteil daran hatten, dass er es bis dahin geschafft hatte.
In seinem Buch liefert er auch eine berührende Anekdote zur finalen Szene der Serie: Darin räumt Monica (Courteney Cox) die Wohnung, und alle Charaktere lassen ihre Schlüssel auf der Küchentheke liegen. Rachel (Jennifer Aniston) schlägt vor, einen letzten Kaffee zu trinken – und Chandler antwortet in seiner bewährt trockenen Art: „Wo?“
Hier könnt ihr euch die Szene noch einmal ansehen:
Schaut man sich die Reaktionen von Rachel, Phoebe, Ross und Co. noch einmal genauer an, dann ist klar, dass ihr Lachen tatsächlich spontan ist – denn wo, wenn nicht im ikonischen Central Perk Café, das in nahezu jeder der 236 Episoden einer der zentralen Schauplätze ist, sollten sie wohl ihr vielleicht letztes gemeinsames Heißgetränk zu sich nehmen?
Tatsächlich stand die Dialogzeile so nicht im Drehbuch, und nur Marta Kauffman, die Co-Schöpferin der Show, war darin eingeweiht. „Vor der letzten Folge ging ich zu Marta Kauffman, um mit ihr allein zu sprechen“, erinnerte sich Perry in seinen Memoiren. „Ich sagte zu ihr: ,Hör mal, das interessiert außer mir zwar niemanden, aber kann ich bitte die letzte Zeile des Dialogs haben?' Und das ist der Grund, warum ich es bin, der den Vorhang bei ,Friends' herunterlässt, wenn wir alle die Wohnung verlassen.“
Vor dem Hintergrund von Perrys viel zu frühem Tod bekommt der beiläufige, aber perfekt getimte Witz, der zugleich das letzte Wort ist, das in „Friends“ gesprochen wird, noch eine zusätzlich emotionale Note. Und auch dem Schauspieler war klar, dass seine kleine Improvisation ihre Wirkung nicht verfehlt hat: „Ich liebe das Gesicht von David Schwimmer, wenn ich dieses Wort ausspreche“, schrieb Perry. „Es ist die perfekte Mischung aus Zuneigung und Spaß, also genau das, was die Serie ,Friends' der Welt immer gegeben hat.“
Matthew Perry wollte sich "Friends" schon seit Jahren nicht mehr ansehen – aus einem traurigen GrundEin ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.