Für Fans ein komplett unvorstellbares Szenario: Ob Jennifer Aniston ihre Rolle der Rachel Green tatsächlich über die erste Staffel hinaus spielen würde, hing lange am seidenen Faden...
Auch viele Jahre nach dem Ende der letzten Staffel ist „Friends“ eine der beliebtesten Sitcoms überhaupt. Die 90er-Kultserie, in der sich eine Gruppe von Freund*innen in New York gemeinsam durchs Leben schlägt (und dabei ziemlich viel Kaffee trinkt), bedeutete außerdem den endgültigen Durchbruch für Jennifer Aniston, die zehn Staffeln lang als Rachel Green zu sehen war und mit Filmen wie „Alles Routine“ oder „Bruce Allmächtig“ auch zum Kinostar wurde.
Doch fast wäre alles völlig anders gekommen, wie Film- und Fernsehhistoriker Saul Austerlitz in seinem 2019 erschienenen Buch „Generation Friends“ enthüllt hat. Denn obwohl man sich „Friends“ ohne Jennifer Aniston kaum vorstellen kann, wäre sie nach einer halben Staffel beinahe schon wieder abgesprungen...
Deshalb hätte "Friends" fast auf Jennifer Aniston verzichten müssen
1994 befand sich die noch junge Karriere der heute 54-Jährigen an einem Scheideweg. Nachdem sie zahlreiche kleine Rollen in teils eher mäßig erfolgreichen Fernsehserien hatte sowie im Horrorkobold-Film „Leprechaun“ (1993) ihr Kinodebüt gab, spielte sie allein 1994 in sechs TV-Piloten mit, in der Hoffnung, dass sich eine der Serien durchsetzen würde.
Zwei davon schienen besonders vielversprechend: Die NBC-Produktion „Friends“ – sowie die CBS-Sitcom „Muddling Through“, von der sechs Folgen vorproduziert werden sollten, die bei Erfolg zu einer ganzen Staffel hätten erweitert werden können. Aniston sollte als Tochter der Protagonistin Madeline (Stephanie Hodge) eine tragende Rolle bekommen, doch ihr Engagement bei „Friends“ sorgte bald für Schwierigkeiten – schließlich konnte sie schlecht der Star von zwei parallel laufenden, miteinander in Konkurrenz stehenden Sitcoms sein.
Da sie bei „Muddling Through“ früher zugesagt hatte, war klar, dass sie „Friends“ verlassen müsste, sofern die erste Staffel der CBS-Serie grünes Licht bekommen würde. Das brachte nicht nur Aniston, sondern auch die Produzenten in eine komplizierte Lage: Denn Aniston war die mit Abstand erste Wahl für Rachel Green – und weder, sie aus der Serie herauszuschreiben, noch, sie durch eine andere Schauspielerin zu ersetzen, schien eine befriedigende Lösung zu sein.
Die Rivalität zwischen den beiden Sendern NBC und CBS, bei der es bald nicht mehr nur um bessere Einschaltquoten ging, sondern darum, wer letztendlich Jennifer Aniston bekommt, spitzte sich immer weiter zu. Der Sendeplatz von „Muddling Through“ war mit einem Samstagabend-Sommer-Slot für eine neue und völlig unbekannte Comedy-Serie ohnehin nicht sonderlich günstig gelegen – und NBC-Programmstratege Preston Beckman überlegte sich einen Plan, wie er es CBS sogar noch ein bisschen schwerer machen könnte.
Zeitgleich zur Ausstrahlung von „Muddling Through“ zeigte NBC eine Reihe von Fernsehfilmen basierend auf Bestsellern der populären Liebesroman-Autorin Danielle Steel, die bereits eine riesige Fangemeinde hinter sich versammeln konnte. Sein Kalkül ging auf: Statt „Muddling Through“ eine Chance zu geben, entschied sich die Mehrheit der Zuschauer*innen für die sommerlichen TV-Romanzen, die mit hübschen Bildern und bekannten Gesichtern aufwarten konnten. „Muddling Through“ wurde zum Flop – und direkt wieder eingestellt.
Nachdem die kommenden Fotosessions sicherheitshalber schon ohne den „Murder Mystery“-Star geplant wurden, war die Bahn für NBC nun also frei, um Jennifer Aniston langfristig unter Vertrag zu nehmen – und Sitcom-Geschichte zu schreiben!
Dieser "Friends"-Star wollte unbedingt eine Hauptrolle in "NCIS"!*Bei diesem Link zu Joyn handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
