Acht Staffeln lang war „Two And A Half Men“ eine der erfolgreichsten und beliebtesten Sitcoms überhaupt – was nicht zuletzt an Charlie Sheen in seiner Paraderolle des Charlie Harper lag. Doch der Schauspieler hatte zunehmend mit Suchtproblemen zu kämpfen und machte den Produzenten der Erfolgsshow das Leben schwer, indem er von einem Skandal in den nächsten schlitterte, sich am Set daneben benahm und Serienschöpfer Chuck Lorre in der Öffentlichkeit mit Beschimpfungen überzog. Das Ergebnis: Die Macher zogen die Reißleine – und feuerten ihren Star.
Doch eine derart populäre Show einfach aufzugeben, kam natürlich nicht in Frage. Also dichteten die Autoren Charlie Harper einen abrupten Serientod an und führten mit Walden Schmidt (Ashton Kutcher) eine neue Hauptfigur ein. Doch für die Fans war es einfach nicht mehr dasselbe: Die Einschaltquoten brachen ein, und nach immerhin vier weiteren Staffeln wurde „Two And A Half Men“ endgültig abgesetzt. Ob die Serie wohl ein anderes Schicksal ereilt hätte, wenn die Produzenten ihren eigentlichen Traumkandidaten für die Hauptrolle hätten bekommen können?
Der eigentliche Wunschkandidat von Chuck Lorre und Lee Aronsohn war nämlich Hugh Grant! Und tatsächlich gab es auch ernsthafte Gespräche, wie der Star im Interview mit Howard Stern bestätigt. Doch am Ende wurde nichts daraus – weil Hugh Grant die Pläne der „Two And A Half Men“-Macher nicht konkret genug waren.
„Sie haben mit mir darüber gesprochen“, erzählt Grant. „Aber das Problem war, dass sie weder ein Skript noch einen neuen Charakter hatten, den ich hätte spielen können. Sie meinten nur: ,Vertrau uns, wir denken uns schon einen aus!'“ Der Zeitplan war recht eng bemessen, und der 62-Jährige glaubte nicht daran, dass es Lorre und Aronsohn in nur wenigen Monaten gelingen würde, aus dem Nichts ein überzeugendes Drehbuch und eine für ihn maßgeschneiderte Figur aus dem Ärmel zu zaubern. Mehr Sicherheiten als ein „Vertrau uns einfach!“ bekam der „Notting Hill“-Star nicht – also blieb er hart.
„Ich liebe die Show, sie ist wirklich brillant“, sagt Grant, „aber ich hatte zu viel Angst zu unterschreiben, ohne dass es überhaupt ein Drehbuch gibt, an dem ich mich orientieren könnte.“ Grant sagte schließlich ab – und Ashton Kutcher bekam den Zuschlag.
9 Millionen Dollar für nur 15 (!) Minuten: Dieser Film war für Dwayne Johnson besonders leicht verdientes GeldBereut Hugh Grant seine Entscheidung?
Hat sich Hugh Grant denn angesehen, was aus der Serie nach dem Charlie-Sheen-Aus wurde? Diese Frage bejaht der Schauspieler, der demnächst im „Charlie und die Schokoladenfabrik“-Prequel „Wonka“ zu sehen ist – und er fand auch weiterhin Gefallen an der Sitcom. Trotzdem bereut er seine Entscheidung nur bedingt. „Es ist immer noch eine gute Show, aber was sie für Ashton Kutcher geschrieben haben, war ganz klar nicht das, was sie für mich geschrieben hätten“, antwortet der Brite. „Also ist das schwer zu beurteilen.“
Höchstens das Geld, das ihm durch seine Absage durch die Lappen gegangen ist, scheint Hugh Grant noch manchmal zu beschäftigen. „Es war stratosphärisch!“, räumt der Schauspieler ein, als es um die Summe geht, die ihm für „Two And A Half Men“ angeboten wurde. „Absolut unglaublich, was den Leuten in den USA eine Fernseh-Show wert ist.“
In diesem Zusammenhang erinnert sich Hugh Grant an seine Erfahrung, für „Florence Foster Jenkins“ mit „The Big Bang Theory“-Star Simon Helberg zusammenzuarbeiten. „Ich habe ihn erst ein wenig von oben herab behandelt, weil ich älter und erfahrener bin“, lacht Grant. „Bis mir schließlich klar wurde, wie unfassbar reich er eigentlich ist – er ist vielleicht sogar der reichste Mensch, mit dem ich je zusammengearbeitet habe!“
Ashton Kutcher bekam pro Folge 700.000 Dollar, was eine Gesamtsumme von fast 60 Millionen Dollar für die vier Staffeln ergibt. Charlie Sheen wurden sogar 1,25 Millionen Dollar pro Folge ausgezahlt – und es ist sehr wahrscheinlich, dass die Produzenten auch für Grant ein bisschen mehr hätten springen lassen als für den weniger populären Kutcher. Nun ist es ja aber sowieso zu spät: „Two And A Half Men“ ist (vorläufig) Geschichte – und obwohl er ihn in einem Interview einst als „talentloses Stück Scheiße“ bezeichnet hat, steht Charlie Sheen kurz vor einem Comeback in der neuen Serie von Chuck Lorre!
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