Bereits in unserem Podcast Leinwandliebe haben wir ausführlich darüber diskutiert, wie gelungen wir das neue Design der Titelfigur in „Arielle, die Meerjungfrau“, dem Remake zu einem der beliebtesten Disney-Klassiker, finden. Die Figur hat nun wirkliche Schuppen, sie fühlt sich viel mehr an wie ein Unterwasser-Wesen als nur ein Mensch mit Flosse, wie es noch im Original der Fall war.
Im Interview mit Harpers Bazaar gab die legendäre Kostüm-Designerin Colleen Atwood Einblick in ihre Ideen bei der Gestaltung der von Halle Bailey gespielten Hauptfigur. Denn auch wenn natürlich viel CGI im Spiel ist, wurde doch von der bereits mit vier Oscars (für „Chicago“, „Die Geisha“, „Alice im Wunderland“ und „Phantastische Tierwesen“) ausgezeichneten Atwood ein richtiges Kostüm entworfen, welches eine entscheidende Rolle bei der Optik der Figur spielte.
Denn Atwood entwarf Kostüme, welche dann bei der CGI-Umsetzung als Vorlage dienten. So trug Bailey zwar selten wirklich ein Flossenkostüm, aber trotzdem wurde ein solches gefertigt, damit sich die CGI-Expert*innen daran orientieren konnten. Für die möglichst perfekte Umsetzung der Flossen nahm sich die Kostümbildnerin Fische zum Vorbild – so auch beim legendären BH.
Wer sich den neuen Look von „Arielle“ ansehen will, muss (aber kann!) jetzt nicht mehr ins Kino. Der Live-Action-Film ist mittlerweile auch bei Disney+ zu finden.
Der BH: Fischhaut statt Muscheln
Dabei hat man sich gegen den Muschel-BH entschieden und so den Fischhaut-Ansatz konsequent verfolgt. Nicht nur die Flossen selbst bestehen aus dieser Fischhaut, sondern auch weitere Teile des Körpers. Auch die Brüste sind dadurch verdeckt. So fühlt es sich für uns an, als wäre es alles ein Körper. Arielle ist damit zwar auf der einen Seite irgendwie nackt, aber alles trotzdem jugendfrei - auch weil es unserer Meinung nach durch die geschwungenen Übergänge (siehe auch unser Artikelbild) wie eine Mischung aus Körper und Kleidung wirkt.
Es habe sich komisch angefühlt, wenn diese Wesen sich plötzlich Muscheln vor die Brüste schnallen, so Atwood. Denn inhaltlich macht das natürlich wenig Sinn. Zudem sei es auch so, dass einfach vor die Brüste geschnallte Muscheln in einer Live-Action-Umsetzung nicht gut aussehen. Und zuletzt sei es weniger „aggressiv“. Schließlich wirkt es nun im finalen Film wie ein Körper und dieser hat nicht plötzlich ein fremdes Objekt an sich.
Jede Meerjungfrau zeigt nun auch optisch einen anderen Ozean
Atwood war natürlich nicht nur für Arielle zuständig, sondern auch für ihre Schwestern, die ebenfalls keine Muschel-BHs tragen. Diese verwalten im Auftrag von König Triton (Javier Bardem) jeweils einen Ozean. Nicht nur bei der Auswahl der Schauspielerinnen wurde darauf geachtet, dass sichtbar wird, welchen Ozean sie repräsentieren, sondern auch bei ihren Kostümen. Statt allen einfach grüne Flossen zu geben, sei diese (ähnlich wie die die Brüste verdeckende Haut) nun jeweils von einem Fisch beeinflusst, der im passenden Ozean zu Hause ist.
Wie "Arielle, die Meerjungfrau" das Original ehrt und trotzdem etwas Neues schafft: Lin-Manuel Miranda verrät es im InterviewDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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