Nachfolge von Netflix-Hit "Im Westen nichts Neues": Kino-Highlight geht 2024 für Deutschland ins Oscar-Rennen
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

2023 schrieb im „Im Westen nichts Neues“ deutsche Oscar-Geschichte – das wird sich so schnell nicht wiederholen. 2024 schickt man nun einen Film ins Rennen, der auch ganz anders ist als der Netflix-Hit – aber alles andere als schlechter.

Denn „Das Lehrerzimmer“ ist ein Highlight des Kinojahres 2023. Nicht nur für den Autor dieser Zeilen gehört Ilker Çataks eindringliches Drama über eine junge, engagierte Lehrerin (Leonie Benesch) zu den bislang besten Filmen. Auch eine Fachjury entschied nun, dass es der deutsche Oscar-Beitrag in der Kategorie „Best International Feature Film“ für die kommende Verleihung 2024 ist.

Für diese Kategorie darf jedes Land einen Film einreichen. Aus allen Einreichungen (vergangenes Jahr waren es 92) wird im Dezember 2023 eine 15 Titel umfassende Shortlist bestimmt. Aus diesen 15 Titeln werden dann noch mal die fünf Nominierten bestimmt, die mit allen anderen Nominierungen am 23. Januar 2024 verkündet werden. Bei der Oscar-Verleihung am 10. März 2024 entscheidet sich, in welches Land der Goldjunge geht.

"Das Lehrerzimmer" folgt auf Oscar-Abräumer "Im Westen nichts Neues"

Bislang konnten vier Beiträge aus Deutschland in der früher als „Bester fremdsprachiger Film“ bekannten Kategorie „Best International Feature Film“ gewinnen. Nach „Die Blechtrommel“ (1980), schafften es noch „Nirgendwo in Afrika“ (2003) sowie „Das Leben der Anderen“ (2007) und dann vergangenes Jahr „Im Westen nichts Neues“.

Das von Netflix produzierte Kriegsdrama sorgte für besonders große Schlagzeilen, weil es weit über die für die „Auslandsfilme“ eigentlich vorgesehene Kategorie hinaus Erfolge feierte. Es gab insgesamt neun Nominierungen, in vier gewann der Film. Nie zuvor hatte ein deutscher Film mehr Nominierungen. „Im Westen nichts Neues“ war zudem als erster deutscher Titel auch in der Königskategorie für den besten Film des Jahres nominiert.

Das ist "Das Lehrerzimmer"

Während das Weltkriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ mit opulenten Bildern begeisterte, geht „Das Lehrerzimmer“ schon stilistisch in eine ganz andere Richtung – das illustriert schon das enge 4:3-Format, in welchem die Geschichte geschildert wird. Die junge Lehrerin Carla Nowak (Leonie Benesch) ist schockiert, als ihre erfahrenen Kolleg*innen ausgerechnet einen Schüler aus ihrer Klasse für den Dieb halten, der seit einiger Zeit am Gymnasium umgeht. Doch sie ahnt nicht, was sie auslöst, als sie mit ihrer Laptop-Kamera eine Falle steht. Denn auf ihren Aufnahmen scheint Sekretärin Frau Kuhn (Eva Löbau) beim Diebstahl zu sehen zu sein – auch deren Sohn geht bei ihr in die Klasse und wird von nun an gemobbt...

„Ein dichtes, intensives Psychogramm, in dem Ilker Çatak von einer jungen Lehrerin erzählt, die angesichts eines Diebstahls an ihrer Schule das Richtige tun will und sich dabei zunehmend in moralischen Fallstricken verliert“, heißt es in unserer FILMSTARTS-Kritik. Wir vergeben 4 Sterne!

Aktuell könnt ihr „Das Lehrerzimmer“ übrigens immer noch in den deutschen Kinos sehen, wo das Drama bereits seit fast vier Monaten erfolgreich läuft. Bei der deutschen Oscar-Vorauswahl setzte sich „Das Lehrerzimmer“ übrigens unter anderem gegen „Roter Himmel“, „Sisi & Ich“ sowie „Wochenendrebellen“ durch.

Eine so unterhaltsame wie bewegende Geschichte bald auch im Kino: Trailer zu "Wochenendrebellen"
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