„Spider-Man: Across The Spider-Verse“ ist am 1. Juni 2023 in den Kinos gestartet - und sorgt nicht nur bei uns in der Redaktion für Begeisterung, denn der Film kommt sowohl beim Kinopublikum als auch bei den Kritiker*innen gut an. Aktuell hat der Animationsfilm sogar einen ungewöhnlichen Rekord aufgestellt und führt bei der Filmbewertungsseite Letterboxd mit einem Score von 4,7 von 5 Sternen aktuell die Top-250-Liste der Seite an.
Kein Wunder also, das schon jetzt darüber spekuliert wird, wie es denn im Spider-Verse weitergehen könnte. FILMSTARTS-Redakteur Stefan Geisler hat sich mit „Spider-Man: Across The Spider-Verse“-Produzentin Amy Pascal via Zoom zum Interview getroffen und mit ihr über weitere Einsätze von Miles Morales und die Zukunft des Spider-Verse gesprochen. Doch zuerst wollten wir von der ehemaligen Sony-Chefin, die nun alle Verfilmungen rund „Spider-Man“-Figuren, von „Venom“ bis hin zu den MCU-Auftritten von Tom Holland produziert und so die höchste Wächterin über den Superhelden im Kino ist, wissen, wie es dazu kam, dass die Fortsetzungen zu „Spider-Man: A New Universe“ als Zweiteiler konzipiert wurden...
Ein Zweiteiler war die logische Konsequenz
FILMSTARTS: War es ein großes Risiko, „Spider-Man: Across The Spider-Verse“ als Zweiteiler anzulegen oder war es nur eine logische Weiterentwicklung nach dem fantastischen ersten Teil?
Amy Pascal: Letzten Endes war es eine logische Konsequenz, da wir eine längere Geschichte über Miles erzählen wollten. Ich denke, dass beide Filme für sich existieren können aber zusammen gehören. Wir hatten viele Ideen für den zweiten Teil und eine Menge Figuren und Beziehungen, die wir erforschen wollten. Es fühlte sich einfach nicht fair an, alles in einen Film zu stopfen.
FILMSTARTS: „Spider-Man: Across The Spider-Verse“ ist enger mit dem Sonys Spider-Verse und auch mit dem MCU verbunden. Hatten die Filmemacher Grenzen bei der Produktion des Films oder war das Motto „Alles ist möglich“?
Amy Pascal: Es gibt das MCU, das Spider-Verse, die anderen Filme, die Sony macht und dann gibt es da noch die Tom-Holland-Filme, die irgendwo zwischen Sony und Marvel liegen. Zudem gibt und dann gibt es auch noch den Serienbereich, der langsam erschlossen wird. Ich glaube, alle arbeiten sehr gut zusammen, um sicherzustellen, dass wir in der Lage sind, vollständige und zufriedenstellende Geschichten über jeden dieser Figuren zu erzählen. Es gab nie so konkrete Regeln, was erlaubt ist und was nicht, aber manchmal sind Regeln auch gut...
FILMSTARTS: Was kann das Marvel-Cinematic-Universe (MCU) vom Spider-Verse lernen?
Amy Pascal: Oh Gott, wie ich würde mir nie anmaßen diese Frage zu beantworten [lacht]. Ich denke, all diese Filme, die erforschen, wie man Geschichten aus den wunderschönen Comic-Ursprüngen erzählen kann, sind alle irgendwie miteinander verbunden. Kevin [Feige, Mastermind hinter dem Erfolg des MCU] hat „Spider-Man: A New Universe“ absolut geliebt und ich denke, dass er auch den neuen Film lieben wird.
FILMSTARTS: Können wir uns auf weitere Projekte mit Miles Morales freuen? Ich würde fast sagen, dass er eine der beliebtesten Spider-Man-Inkarnationen ist.
Amy Pascal: Er ist auf jeden Fall der Star des Zeichentrickuniversums. Alles, wovon du träumen kannst, ist möglich. Wir müssen nur sicherstellen, dass es einen Grund gibt, die Geschichte auch zu erzählen.
FILMSTARTS: Es gibt ein ganz besonderen „Prowler“-Cameo-Auftritt von Donald Glover in „Spider-Man: Across The Spider-Verse“. Können wir uns in Zukunft auf mehr von Donald Glover in dieser Rolle freuen?
Amy Pascal: Leider kann ich dir die Frage nicht beantworten, aber wir alle lieben Donald Glover, er passt so perfekt auf die Rolle und ist einfach wunderbar.
Was bringt die Zukunft des Spider-Verse?
FILMSTARTS: Nach den Ereignissen aus „Spider-Man: Across The Spider-Verse“ scheinen die Möglichkeiten für das kommende Spider-Man-Filme nahezu endlos. Was können wir in Zukunft im Spider-Verse erwarten?
Amy Pascal: Wir werden uns immer bemühen, zuerst eine emotionale Geschichte zu erzählen. Egal ob es sich dabei um Geschichte über Miles, Gwen, Spider-Punk, Peter, Spider-Noir oder wen auch immer handelt. Die Art und Weise, wie wir an einem dieser Filme arbeiten, ist zu sagen: Welche Geschichte wollen wir über diesen Figuren erzählen – und was ist der beste Weg, diese Geschichte zu erzählen. Und die Herausforderung, ist immer dafür zu sorgen, dass die Geschichte der Figur immer im Vordergrund steht und nicht im Ganzen Action-Getöse untergeht – egal ob es sich um Live-Action- oder Animationsfilme handelt. Und das ist das Beste, woran wir uns halten können.
FILMSTARTS: Was bedeuten die Ereignisse in „Spider-Man: Across The Spider-Verse“ für „Spider-Man 4“? Immerhin werden Doctor Strange und Peter Parker sogar direkt im Film genannt.
Amy Pascal: Alle diese Filme stammen aus demselben Quellenmaterial, so dass sie sich alle auf eine Art und Weise berühren und sich gegenseitig bereichern können. Aber dennoch existieren alle in ihrem eigenen Universum – und es gibt eine Menge an Geschichten, die wir erzählen können, wenn wir innerhalb dieser Grenzen bleiben.