Ein Mitglied der „Ghostbusters“, ein geschäftiger TV-Fiesling und eine Teeniekomödien-Ikone treffen sich und werden durch einen wilden Mix aus „Star Wars“, „Mad Max“ und archetypischer Western-Ikonografie geschleudert: Das ist „Spacehunter - Jäger im All“, der das Pech hatte, in die Kinos zu gelangen, bevor sein Cast einen großen Popularitätsschub bekam.
Daher stellte er an den Kinokassen eine ziemliche Ernüchterung dar und baute sich erst auf Videokassette seine innige Fangemeinde auf, die ihn für seine an „Flash Gordon“-Irrsinn grenzende Kreativität würdigt. 2021 feierte der Film exklusiv im Shop von Plaion Pictures seine deutsche HD-Premiere, kürzlich wurde die Exklusivität aufgehoben: Seit Ende Mai 2023 ist „Spacehunter“ ganz regulär im stylischen Steelbook auf Blu-ray erhältlich.
"Spacehunter": Genre-Wirrwarr im Weltall
Wir schreiben das frühe 22. Jahrhundert: Die Raumfahrerinnen Nova (Cali Timmins), Reena (Aleisa Shirley) und Meagan (Deborah Pratt) erleiden eine Bruchlandung und werden prompt von Barbaren gefangen genommen. Die dienen dem schurkischen Overdog (Michael Ironside), der den eh schon unwirtlichen Planeten zu einem noch unangenehmeren Ort macht. Zum Glück empfängt Kopfgeldjäger Wolff (Peter Strauss) den Hilferuf des Trios und eilt ihm zur Hilfe. Dabei wird er von der Nomadin Niki (Molly Ringwald) und dem Soldaten Washington (Ernie Hudson) unterstützt...
„Spacehunter“ kam im Mai 1983 in die US-Kinos und somit ein Jahr, bevor Molly Ringwalds Karriere als Star diverser Teenie-Komödien wie etwa „Breakfast Club“ Fahrt aufnahm. Und auch ein Jahr, bevor Ernie Hudson als Mitglied der „Ghostbusters“ die Kinokassen zum Klingeln bringen sollte. Michael Ironside wiederum war zu diesem Zeitpunkt zwar bereits in zahlreichen TV-Serien als Schurke zu sehen, doch seinen Bösewicht-Kultstatus sollte auch er sich erst noch erarbeiten – etwa mit Auftritten in den härteren Sci-Fi-Filmen „Total Recall“ und „Starship Troopers“.
Dieser legendäre Sci-Fi-Klassiker wandelt auf den Spuren von "Star Wars" – nach langem Warten ist er zurück im HeimkinoWie auch der Cast von „Spacehunter“ sollte auch sein Genre-Mix erst später größere Prominenz erlangen: Regisseur Lamont Johnson bringt Endzeit-Action im Stil von „Mad Max“, diverse Kostüme und Heldenposen nach alter Western-Schule und Science-Fantasy der Marke „Star Wars“ zusammen. Damit hat Johnson den Space Western zwar nicht erfunden, allerdings griff er einigen der beliebtesten Genrevertretern vor, wie etwa dem Anime-Serienklassiker „Cowboy Bebop“, Joss Whedons kurzlebigem Nerdpublikum-Favoriten „Firefly“ oder dem Disney+-Renner „The Mandalorian“.
Selbst in der kleinen, wenngleich eingeschworenen Fangemeinde von „Spacehunter“ wird man wohl wenige Stimmen finden, die den Film qualitativ über diesen Serien verorten würden. Aber ebenso schwer ist es mittlerweile geworden, Filmfans zu finden, die dem ausführenden Produzenten Ivan Reitman zustimmen würden. Der bezeichnete „Spacehunter“ 2015 nämlich in einem auf seine Karriere zurückblickenden Interview mit dem Branchenportal Variety als „grausig“.
Neu im Heimkino: Sci-Fi-Kult-Klassiker feiert endlich sein Comeback auf Blu-ray – vom Regisseur von "Ghostbusters"*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.