2019 lief „Joker” von Regisseur Todd Phillips in den Kinos an und spaltete das Publikum in zwei Lager. Während einige Kritiker und Kritikerinnen das Drama nicht besonders gelungen fanden (dazu gehören auch wir, wie in der Kritik nachzulesen ist), gibt es durchaus auch Stimmen, die den Film als Meisterwerk bezeichnen. Worauf sich wahrscheinlich alle einigen können, ist dass die Performance von Hauptdarsteller Joaquin Phoenix (der aktuell in „Beau Is Afraid” im Kino zu sehen ist) ziemlich außergewöhnlich ist. Wie in eigentlich all seinen Rollen gibt Phoenix als Arthur Fleck einfach alles.
In den USA hat „Joker” ein R-Rating bekommen, was eine Altersfreigabe ist, die deutlich macht, dass sich der Film in erster Linie an Erwachsene richtet. Es deutet an, dass ein solcher Film in Sachen Sprache, Gewaltdarstellung und Sexualität ziemlich explizit sein könnte und damit eben absolut nicht für Kinder gemacht wurde. Phoenix’ nächste Rolle wird allerdings noch viel krasser...
NC-17-Rating für neuen Film von Joaquin Phoenix!
In Cannes finden gerade Filmfestspiele statt und das Who is who der internationalen Filmlandschaft versammelt sich an der französischen Küste. Darunter auch „Carol”-Regisseur Todd Haynes, der sein neues Drama „May December” präsentierte (und damit ziemlich begeisterte!). Im Interview mit IndieWire plauderte er am Roten Teppich auch über seine neuen Projekte. Darunter auch über einen noch titellosen Film, für den er mit Joaquin Phoenix zusammenarbeitet – und von dem er jetzt schon weiß, dass dieser heftig wird.
Die Idee zu Haynes neuem Film kommt von Joaquin Phoenix höchstpersönlich und beide haben zusammen mit Drehbuchautor Jon Raymond das Skript geschrieben. Laut Haynes wird es in dem Drama um eine homosexuelle Romanze im Los Angeles der 30er-Jahre gehen. Er ist sich sicher: „Das wird ein NC-17-Film". Außerdem erklärt er, dass dieses Rating vor allem durch Phoenix zustande kam, der Haynes davon überzeugt habe, Grenzen zu überschreiten.
Nachfolger von Porno-Rating X: Was bedeutet "NC-17"?
Ein NC-17-Rating bedeutet in den USA, dass Unter-18-Jährige absolut keinen Zutritt zum Film erhalten. Bei einem R-Rating darf man mit 17 oder jünger den Film in Begleitung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten noch besuchen, beim NC-17 gibt es eine solche Ausnahme nicht. Es ist also ganz klar eine Produktion für Erwachsene.
Gewalt, Sex, abnormales Verhalten, Drogenmissbrauch und sonstige Inhalte, die einfach absolut nicht für Kinder geeignet, sind spielen bei diesem Rating eine Rolle. Es heißt allerdings nicht unbedingt mehr, dass der Film wirklich pornografisch sein muss - obwohl es mal so war.
Zu hart für eine FSK 18: Neues Horror-Brett von Kult-Regisseur erscheint nun trotzdem komplett ungekürzt fürs HeimkinoEingeführt wurde die Rating-Kategorie aber einst vor allem für Pornofilme. Damals hieß es noch X-Rating und wurde sogar von der Porno-Industrie kontrolliert. Als es 1990 zu einer offiziellen Altersfreigabe der dafür zuständigen Behörde MPAA wurde, bekam es die neue Bezeichnung NC-17, um auch das Pornofilm-Image davon abzustreifen.
Es ist aber weiterhin die höchste Altersfreigabe, die in den USA vergeben werden kann - und das wird sie sehr selten. Denn viele Kinos weigern sich, Filme mit einem NC-17-Rating zu spielen. Selten wird es bei ausländischen Filmen gezückt, die für die USA zu explizite Sexszenen hatten. Vergangenes Jahr sorgte es für Schlagzeilen, dass mit „Blond” das allererste Mal ein Netflix-Film ein NC-17-Rating bekam.
Warum genau Phoenix neuer Film also krasser werden wird als „Joker” (und alle Phoenix-Filme zuvor) lässt sich noch nicht genau sagen. Meist ist NC-17 aber ein Indiz für grafische Sexszenen. Wann wir das Werk in den Kinos werden können, steht ebenfalls noch nicht fest.
Anderer Joaquin-Phoenix-Film kommt vorerst nict
Eigentlich soll das noch titellose Projekt mit Haynes nicht der nächste Film von Phoenix werden. Denn eigentlich sollte er ab sofort an der Seite von Rooney Mara („Carol”) Pawel Pawlikowskis („Ida”) neuen Film „The Island” drehen. Wie Deadline berichtet, wird daraus allerdings erst einmal nichts mehr. Der Grund dafür sind die drohenden weiteren Streiks in Hollywood. Zusätzlich zu den aktuell streikenden Drehbuchautor*innen, steht auch ein möglicher Streik der Gewerkschaft der Schauspieler*innen im Raum. Aufgrund der Gefahr, dass die Produktion abgebrochen werden muss, habe sich jede Versicherung geweigert, sie gegen einen solchen Ausfall abzusichern, was nun das Aus für das Projekt bedeutet.
„The Island” sollte die wahre Geschichte eines amerikanischen Paares erzählen, das auf eine einsame Insel ziehen will und dort autark leben will. Doch die Pläne drohen zu scheitern, als eine Adlige aus Europa die Insel für sich entdeckt und dort ein Luxus-Hotel errichten lassen will. Phoenix und Mara sollten das Auswanderer-Paar spielen.
Wer Phoenix in Aktion auf der großen Leinwand erleben will, sollte sich „Beau Is Afraid” ansehen. Der Film von „Midsommar”-Regisseur Ari Aster läuft aktuell in den Kinos. Auf das „Joker”-Sequel „Folie à Deux” müssen wir dagegen noch über ein Jahr warten. Die Fortsetzung startet am 3. Oktober 2024 in den Kinos.