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    Heute zum ersten Mal im TV: Ein so düsterer wie intelligenter Science-Fiction-Film
    Michael Gasch
    Michael Gasch
    Bei Micha ist nichts wichtiger als Filmpoesie, wodurch kunstvolle Filme wie Zhang Yimous "Hero" und Darren Aronofskys "The Fountain" einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen einnehmen.

    Filme über Künstliche Intelligenz gibt es seit Jahrzehnten. „Automata“ mit Antonio Banderas kennen aber viel zu wenige. In diesem Beitrag verrät euch unser Autor Michael Gasch, warum dieser Genrefilm gerade jetzt so wichtig ist.

    Kaum ein Thema ist aktuell so in aller Munde wie Künstliche Intelligenz und der Chatbot ChatGPT. Auch wenn „Automata“ vor fast exakt zehn Jahren herauskam, lohnt es sich gerade jetzt, den Science-Fiction-Film zu schauen. Denn er stellt viele Fragen, mit denen unsere Welt vermutlich bald konfrontiert sein wird.

    „Automata“ läuft am heutigen 26. August 2024 um 22.20 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung gibt es in der Nacht vom 27. auf den 28. August um 0.25 Uhr. Alternativ ist der FSK-12-Titel als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

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    Zwischen "Ex Machina" und "I, Robot"

    Im Jahre 2044 gibt es aufgrund gigantischer Klimakatastrophen nur noch 21 Millionen Menschen auf der Welt. Um die Bevölkerung vor dem kompletten Aussterben zu retten, wurde der Automata Pilgrim 7000 geschaffen. Während die Menschheit ein trostloses Leben in der dystopischen Welt verbringt, sichern die Roboter deren Existenz, in dem sie all das erledigen, was eben erforderlich ist.

    Die Maschinen basieren dabei auf zwei Protokollen. Das erste Protokoll hindert den Roboter daran, jeglicher Form von Leben Schaden zuzufügen. Das zweite besagt, dass keine Maschine sich selbst oder andere modifizieren, also umbauen oder sogar reparieren kann. Diese Gesetze sind unveränderbar. Doch eines Tages kommt alles anders, als der Versicherungsagent Jacq Vaucan (Antonio Banderas) auf eine mysteriöse Robotereinheit stößt.

    Science-Fiction am Puls der Zeit

    „Blade Runner“ liegt schon mehr als 40 Jahre zurück, „I, Robot“ fast 20 und „Automata“ zehn. Und doch könnten all diese Filme nicht zeitgemäßer sein. Das Kernthema ist schließlich jeweils Künstliche Intelligenz und deren Folgen für die gesamte Welt. Da KI und besonders der Chatbot ChatGPT momentan in aller Munde sind, bietet es sich an, diese Filme noch einmal zu schauen.

    „Automata“ ist dabei deutlich unbekannter als die anderen beiden Genre-Vertreter. Dabei schafft Regisseur Gabe Ibáñez etwas, das nicht vielen Filme gelingt. Einerseits werden die richtigen Fragen gestellt. Warum gibt es beispielsweise das zweite Protokoll? Oder anders gefragt: Warum haben die Menschen vor diesem Thema Angst oder zumindest Bedenken? Auch hier zeigen sich Parallelen zur aktuellen Zeit, wenn Tesla- und Space-X-Boss Elon Musk und weitere Silicon Valley-Größen an eine Pause bei der Erforschung von KI appellieren.

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    „Automata“ stellt sich nicht nur intelligenten Fragen, sondern findet auch ästhetische Bilder.

    Andererseits werden die dazugehörigen Antworten gleich mitgeliefert, die alles andere als klischeehaft ausfallen. Vielmehr stellt sich der Eindruck ein, als hätten sich die Macher damals tatsächlich intensiv mit diesen Themen beschäftigt. Das kommt dem Film in Form einer durchdachten Geschichte zugute.

    Ein intelligenter Beitrag zum Thema Künstliche Intelligenz

    Ähnlich wie in „I, Robot“ gibt es auch bei „Automata“ ein Mysterium, dem der Protagonist auf der Spur ist. So bewegt sich die Story immer wieder zwischen einem klassischen Detektivfilm und futuristischen Science-Fiction-Kino. Von dem Stereotyp des bösen Roboters à la „Terminator“ ist „Automata“ dabei Welten entfernt. Stattdessen erwecken die Blechbüchsen mitunter mehr Sympathie als vereinzelte menschliche Figuren, nicht zuletzt deshalb, weil sie neutraler dargestellt werden als in Vergleichsproduktionen.

    Am Ende ist die Botschaft des Films relativ eindeutig: Das Spiel mit KI kann nur nach hinten losgehen – entweder sie ist nicht ausgereift genug, worüber sich der Mensch zu jeder Zeit lustig machen kann oder sie ist zu sehr ausgereift. In dem Fall hat der Mensch ausgedient. Anders als in so vielen Filmen, in denen es letztlich darum geht, dass die Roboter die Menschen ausrotten wollen, verzichtet „Automata“ dabei auf derartige Klischees. Denn das machen wir in dem Fall ja schon sehr gut selbst...

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    Wer ist hier der Böse: Der Roboter oder der Mensch?

    Bei einem Budget von gerade einmal 15 Millionen Dollar kann sich der Science-Fiction-Film sehen lassen. Die Roboter schauen stylisch aus und auch der Look der dystopischen Welt kann Wirkung entfalten. All die interessanten und gedankenanregenden Ideen, die hier ausgefahren werden, sind jedoch definitiv die größte Stärke.

    Perfekt abgerundet wird „Automata“ letztlich durch das Ende, welches wohl eine der größten technologischen Fragen hinterlässt: Was werden die Menschen mit dem ungeheuren Potential von Künstlicher Intelligenz anfangen? Eine Frage, mit der wir uns gerade heutzutage noch intensiver beschäftigen (sollten) als zur Entstehungszeit des Films.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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