Kommt nun "John Wick 5"? So kann es nach dem Ende und der Abspannszene von "John Wick 4" weitergehen

Ist John Wick (Keanu Reeves) tot? Das Ende von „John Wick: Kapitel 4“ erweckt den Eindruck, dass er in Paris verblutet ist und nun neben seiner Frau beerdigt wurde. Es wäre ein runder Abschluss für die Reihe, denn wir wissen alle, dass John Wick nie anders seine verdiente Ruhe finden kann. Dazu passen auch die Aussagen der Beteiligten, dass „John Wick 5“ aktuell nicht zur Debatte steht. Aber natürlich bleiben bei einer solchen Action-Reihe Tode nicht unbedingt endgültig. Sollte Regisseur Chad Stahelski irgendwann Lust auf „John Wick 5“ haben, werden sie „John Wick 5“ machen.

Schließlich ist es recht leicht zu erklären, dass der Killer gemeinsam mit seinen Freunden wie Winston (Ian McShane) und Caine (Donnie Yen) seinen Tod nur vorgetäuscht hat. Denn auch wenn er mit seinem Sieg im Duell gegen den Marquis (Bill Skarsgård) seine Schuld beglichen hat, weiß er, dass er nie wirklich frei sein wird. Irgendjemand wird immer da draußen sein, um sich einen Namen zu machen, in dem er John Wick tötet oder um Rache zu üben. Schließlich dürfte zum Beispiel die sehr mächtige Familie des Marquis die Geschehnisse nicht so einfach hinnehmen. Ein vorgetäuschter Tod wäre die Möglichkeit, seinen Ruhestand doch noch zu genießen.

War "John Wick 5" nicht eigentlich schon angekündigt?

Ein Hauptargument, welches dafür angeführt wird, dass John Wick noch leben muss: „John Wick 5“ war schon einmal angekündigt. Ursprünglich war es der Plan, „John Wick 4“ und „John Wick 5“ in einem Rutsch zu drehen. Chad Stahelski hatte also definitiv weitere Pläne.

Allerdings ist nicht klar, wie sehr diese sich vielleicht geändert haben. Dass ein gemeinsamer Dreh geplant war, deutet ja daraufhin, dass beide Filme besonders eng verknüpft waren – was nach dem doch sehr klaren Abschluss von „John Wick 4“ doch komisch anmutet. Meine Theorie ist aber, dass die Ereignisse von „John Wick 4“ ursprünglich auf zwei Filme verteilt waren – daher auch die epische Laufzeit von fast drei Stunden. Chad Stahelski machte gerade öffentlich, dass eine frühe Schnittfassung sogar drei Stunden und 45 Minuten dauerte.

Die Abspannszene: Eine Zukunft ohne John Wick?

Was keine eindeutige Antwort auf die Frage nach „John Wick 5“ liefert, ist die erste Abspannszene der Action-Reihe. In dieser sehen wir nur, wie Akira (Rina Sawayama) sich mit einer Stichwaffe bewaffnet auf offener Straße Caine nähert, um Rache für den Tod ihres Vaters zu nehmen. Aufgelöst wird die Konfrontation nicht. Ob Akira Caine tötet, er sie spürt und selbst ausschaltet oder etwas ganz anderes passiert, wissen wir nicht. Teasert diese Szene womöglich ein Sequel? Oder soll es uns nur zeigen, dass der Kreislauf der Gewalt nie endet, weil immer jemand Rache nehmen will, wonach dann wieder jemand anderes Rache dafür nehmen wird? Diese Aussage passt auch noch einmal sehr gut dazu, dass John Wick selbst nur im (vorgetäuschten) Tod Frieden findet.

Lionsgate

Sebastian diskutiert in seinem Video, wie die Szene ein Sequel und eine Rückkehr von Keanu Reeves als John Wick vorbereiten aber auch ein Spin-off mit Akira teasern könnte. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Akira neben John Wick die einzige Figur ist, für welche im Vorfeld des Kinostarts ein zweites Figurenposter veröffentlicht wurde. Meine Theorie ist allerdings, dass dies nur der Popularität von Rina Sawayama geschuldet ist. Die hier ihr Kinoschauspieldebüt feiernde Pop-Sängerin ist längst weltweit eine Marke, wahrscheinlich nach Reeves der zweitgrößte Star im Cast und kann noch einmal ein ganz anderes Publikum anziehen. Darauf wollte man mit dem zweiten, bewusst auch vor allem in Sozialen Medien geteilten Figurenposter abzielen … und nicht etwa andeuten, dass ihre Figur wichtiger als alle anderen ist.

Wir sehen Keanu Reeves als John Wick wieder

Eine Sache scheint dagegen schon ziemlich sicher – völlig unabhängig davon, ob „John Wick 5“ jemals kommt und John Wick am Ende von „Kapitel 4“ lebt oder tot ist. Wir sehen Keanu Reeves mindestens noch einmal in der Rolle.

Das Spin-off „Ballerina“ von „Underworld“-Regisseur Len Wiseman mit Ana de Armas („Knives Out“) spielt zwischen den Ereignissen von „John Wick 3“ und „John Wick 4“ und wird darauf Bezug nehmen – mit Auftritten einiger bekannter Figuren – neben Reeves als Wick u. a. auch McShane als Winston.

Bei letzterem Namen sind wir direkt bei einem zweiten Spin-off-Projekt. Die für Amazon Prime Video entstehende Mini-Serie „The Continental“ wird zeigen, wie Winston einst an den New Yorker Ableger des Killer-Hotels kam. Da die aus drei Episoden in Spielfilmlänge bestehende Serie mit Colin Woodell als jungem Winston sowie unter anderem Mel Gibson in einer Nebenrolle in den 1970er-Jahren spielt, ist ein Auftritt von Reeves hier eigentlich ausgeschlossen. Doch immer wieder gab es Gerüchte, dass es vielleicht auch eine Rahmenhandlung gibt, in welcher McShane und Reeves auftauchen.

Ihr seht also: Ob „John Wick 5“ kommt, ist ungewiss. Sehr viel aus der Welt von „John Wick“ kommt definitiv – gar nicht erwähnt haben wir in diesem Artikel zum Beispiel auch ein potenzielles Spin-off über Halle Berrys Sofia aus „John Wick 3“. Und falls ihr noch mehr zu „John Wick 4“ wollt, sei euch unser Podcast Leinwandliebe empfohlen.

In der aktuellen Ausgabe bin ich als Autor unserer „John Wick 4“-Kritik gemeinsam mit Filmkritiker Sidney Schering bei Moderator Sebastian zu Gast, um über den neuen Teil der Action-Saga und auch ein wenig über die ganze Reihe zu diskutieren. Was macht die Action so besonders? Und warum war einer von uns dreien bis zum vierten Teil noch kein Fan?